Kapitel 3

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Seit 17 Jahren?! Ist er etwa seit meiner Geburt hinter mir her? Wieso habe ich ihn nicht schon früher bemerkt? Das wird mir gerade echt zu viel! Sein permanentes Grinsen treibt mich noch in den Wahnsinn!

Ich spüre, wie langsam die Panik in mir aufsteigt. Gleich bekomme ich eine Panikattacke, ich seh's schon kommen.

"Es ist besser du legst dich noch etwas hin. Wir werden noch viel Zeit miteinander verbringen." grinste er und wollte mir einen Kuss auf die Wange geben. Doch ich fing an zu schreien und nach ihm zu treten, damit er von mir lässt.

Sein Gesichtsausdruck war eindeutig geschockt. Für einen Moment sah er total hilflos und überfordert aus, doch dann zog er mich von dem Bett auf meine Beine. Mein Geschrei verstummt. Dafür fließen meine Tränen nur so in Strömen.

Der Mann, dessen Name ich nicht kenne, umarmte mich von hinten und überkreuzte unsere Arme vor meinem Bauch. Meine Tränen konnte ich nicht stoppen, allerdings spüre ich, wie ich mich langsam immer mehr beruhigte.

"Sch.. alles ist gut." flüstert er mir ins Ohr. Meine Beine wollten schon längst nachgeben, hätte er mich nicht festgehalten.

"Du solltest vielleicht ein wenig schlafen." flüsterte er erneut.

Ein schwaches Nicken meinerseits nahm er als Zeichen mich wieder ins Bett zutragen. Und ich ließ alles geschehen, ohne mich zu wehren. Was sollte ich auch sonst machen. Ich hatte keine Wahl. Ich war gefangen.

Der Mann legte mich behutsam wieder ins Bett und deckte mich zu, eher er sich neben mich setzt. Mit seinem Rücken saß er am Kopfende des Bettes und sah auf mich. Schnell drehte ich mich so, dass ich mit den Rücken zu ihm lag. Ich wollte ihn nicht länger als nötig sehen. Alles was ich wollte war, dass ich zu Hause in meinem Bett lag und das alles nur ein schrecklicher Alptraum war.

Als ich wieder aufwachte, war es stockdunkel. Man konnte nicht einmal mehr die eigene Hand vor Augen sehen. Ich redete mir ein, dass das alles nur ein schlimmer Alptraum gewesen ist. Es war zu absurd als das es real sein könnte. Mit meiner Hand suchte ich neben mir den Weg zu meinem Nachttisch um meine kleine Nachttischlampe an machen zu können, damit ich wenigstens ein bisschen was sehen konnte. Doch ich griff ins Leere. Merkwürdig.

"Ah mein Sweetheart ist wach." hörte ich plötzlich eine erfreute Stimme neben mir.

Erschrocken drehte ich mich in die Richtung aus der die Stimme kam. Es war doch kein Alptraum, sondern die bittere Realität. Ich war entführt und gefangen worden von einem Psychopathen!!

Ich spürte, wie seine Hand über meine Haare fuhr. Aus Angst, er könnte mir etwas tun, fing ich an zu zittern.

"Sweetheart, du musst doch keine Angst haben. Ich tue dir doch nichts." hauchte er in mein Ohr. Seine Stimme klang traurig, was mich ein Gefühl der Schuld empfinden lies.

Ich wollte nicht, dass er traurig ist. Auch wenn er mich entführt hat, irgendwas ließ mich dieses Gefühl empfinden. Ich versuchte, mein Zittern zu unterdrücken. Mein Zittern ließ zwar etwas nach, aber dennoch zitterte ich ein bisschen.

"Wie wäre mit etwas Essen, mein Sweetheart? Ich hab dir etwas ganz leckeres mitgebracht." meinte er und stand auf.

Er machte das Licht an und nun konnte ich ihn wieder ganz klar vor mir sehen. Noch immer hatte er die gleichen Sachen von gestern an. Ob er die ganze Nacht hier war? Scheint zumindest so. Mit einem Tablett voller Essen kam er wieder zu mir.

Nach dem Essen, ließ er mich duschen. Natürlich wusste ich, dass er direkt vor der Badezimmertür stand und auf mich wartete. Auch wenn ich hier eh keine Chance zum fliehen hätte, da hier in dem Bad kein Fenster vorhanden ist. Ich weiß auch nicht mehr wie lange ich unter der Dusche stand, erst als an der Tür geklopft wurde, kam ich wieder zu mir. Schnell schlüpfte ich aus der Dusche und zog mir die Sachen an, die er mir vorher noch in die Hand gedrückt hatte. Zwar sahen die Sachen echt toll aus und vermutlich hätte ich sie mir auch gekauft, wenn ich nur die passende Figur dafür hätte. Aber ich hatte im Grunde genommen keine wirkliche andere Wahl. Außer entweder meine alten Klamotten anzuziehen oder nackt rum zu laufen und da waren mir die Sachen, die mir gegeben wurden, doch lieber.

Die Sachen, die er mir gegeben hatten, bestanden aus einem weißen Crop Top und einer schwarzen Hotpants. Zögernd trat ich aus dem Bad hinaus. Er musterte mich grinsend von oben bis unten, bevor er meine Hand nahm und mich zu ihm zog.

"Du siehst so schön aus." hauchte er mir ins Ohr.

Er sah mich auf einmal ernst an und hielt mich auf armweiten Abstand. Tief sah er mir in die Augen. Es war total hypnotisierend, ich konnte nicht anders als ihm ihn die Augen zu sehen.

"Ich werde dich jetzt zu Meinen machen. Es wird nicht weh tun, eher im Gegenteil. Es wird dir gefallen, mein Sweetheart." sprach er.

Ich hatte keine wirkliche Wahl, es war so hypnotisierend, was er sagte. Weshalb ich ihm nur zustimmen konnte.

"Ich werde Deins sein" hauchte ich nur, noch immer von seinen Augen hypnotisiert.

Auf seinem Gesicht zierte sich ein Grinsen und zog mich so in seine Arme, dass ich mit dem Rücken zu ihm stand. Sanft schob er meine Haare von meiner linken Schulter und verteilte leichte Küsse auf meinem Hals. Ich spürte, wie etwas spitzes an meinem Hals entlang fuhr, was mich unwillkürlich auf stöhnen ließ.

"Du wirst es lieben, mein Sweetheart. Ich werde auch ganz sanft sein." flüsterte er.

Kaum hatte er das gesagt, da bohrte sich etwas spitzes in meinen Hals. Der Schmerz, den ich spürte, ließ mich aufschreien. Auch wenn der Schmerz noch immer da war, ließ er immer mehr nach, bis ich es fast gar nicht mehr spürte. Doch dafür spürte ich, wie meine Kraft immer mehr nach ließ. Er schien es wahrscheinlich aus zu bemerken, denn er verstärkte seinen Griff um mich und entfernte dann seinen Kopf von meinem Hals.

"Danke, mein Sweetheart." flüsterte er mir ins Ohr, während seine Hand, die auf meinem nackten Bauch ruhte, ein wenig hoch rutschte. "Wie gerne würde ich dir jetzt meinen Dank zeigen, doch dafür bist du noch nicht bereit, mein Sweetheart. Doch ich weiß, dass du es bald sein wirst." hauchte er wieder.

Was war auf einmal mit mir los?! Warum fange ich an, mich in seiner Anwesenheit wohl zu fühlen? Sollte ich nicht eher Angst vor ihm haben? Irgendwas läuft hier gewaltig falsch und ich weiß nicht, was das ist!

"Komm, mein Sweetheart. Wir werden uns mal um deine Wunde kümmern." meinte er plötzlich. Er legte seinen Arm um meine Taille, um mich ein wenig zu stützen und ging dann mit mir aus dem Zimmer.

Wir kamen letztlich in der Küche an, wo er mich aufforderte mich auf einen Stuhl zu setzen. Ich gehorchte, denn trotzdem allem hatte ich immer noch ein Funken Angst vor ihm. Er kam mit einem großen Pflaster und Desinfektionszeug wieder zu mir. Vorsichtig verarztete er meine Wunde am Hals. Als er fertig war, bedankte ich mich bei ihm mit einem leichten Lächeln.

"Was hast du jetzt schon wieder angestellt?" fragte plötzlich jemand genervt.

Er drehte sich um und ging ein Stück an die Seite. Dadurch konnte ich sehen, wer da eben gesprochen hat. Es war einer großer Mann mit dunkel blonden verwuschelten Haaren und goldbraunen Augen. Sein Outfit passte gut zu seiner muskulösen Statur, es war ein simples T-Shirt mit einer Jeans kombiniert. Ich würde ihn höchstens auf 20 schätzen, aber auf keinen Fall älter. Auch er musterte mich ein wenig, nachdem er freie Sicht auf mich hatte.

"Warum ist sie hier?" fragte der neue Typ.

"Es wurde Zeit. Wir haben schon zu lange gewartet!" meinte er.

"Wir hätten es auch anders regeln können!"

Ich blickte hier echt nicht mehr durch. Wieso wurde es Zeit und warum bin ich eigentlich hier?!

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⏰ Letzte Aktualisierung: Sep 25, 2015 ⏰

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Haunted » damon salvatore (PAUSED)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt