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Han Jisung
| 29 Tage 10 Stunden 15 Minuten 29 Sekunden |

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«Man muss das unmögliche versuchen, um das mögliche zu erreichen.»

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Jetzt konnte dieser Typ nichts mehr sagen. Ich schaute ihn an und er schaute mich an. Das war wie ein kleiner Wettbewerb zwischen uns beiden. Wer würde als erstes wegschauen?
Auf einmal schüttelte er den Kopf, so als würde er seine Gedanken sammeln und dann drehte er sich um und ging wieder zurück. Ich sah wie er den Kopf schüttelte.
Jetzt war ich vollkommen verwirrt. So jemanden hatte ich wirklich noch nie kennengelernt. Erst schaute er mich an, dann schaute er wieder weg, dann wollte er meinen Namen wissen und dann machte er sich über mich lustig. Solche Stimmungsschwankungen hatte selbst ich noch nie gehabt.
Warum ich dann noch im Café blieb, wusste ich selbst nicht. Sollte ich überhaupt noch einmal wiederkommen?
Mein Getränk brachte mir diesmal der Mann, den ich nach meiner Uhr gefragt hatte.
„Bitteschön. Du kannst dich auch gerne verewigen an unseren Wänden. Dort liegen Notizblöcke." Er zeigte auf die viele bunte Blöcke, die auf meinem Tisch lagen. Deswegen waren hier so viele vollgeschriebene Zettel an den Wänden.
Der Mann war wenigstens nett im Gegensatz zu diesem Minho, oder wie auch immer sein Name war. Vater und Sohn hatten wohl nicht viel gemeinsam, dachte ich und musste darüber lächeln.
„Danke. Werde ich mal ausprobieren.", sagte ich und nahm meinen Kaffee entgegen, den er mir gerade auf den Tisch gestellt hatte.
Ich nahm den ersten Schluck und sah mich nochmal unauffällig nach Minho um. Der hatte sich wohl verzogen. Was für ein Weichei! Aber besser so, dass er nicht mehr da war, da fühlte ich mich wenigstens etwas wohler hier.
Als ich ausgetrunken hatte, nahm ich mir einen Stift und begann etwas auf einen der Zettel zu schreiben. Mir fiel relativ schnell etwas ein.
Und auf einmal wurden es immer mehr, die mit einfielen. Ich klebte sie überall verteilt auf die Wände. Das machte echt Spaß, wenn man einmal dabei war.
„Du bist aber fleißig." Minhos Vater lächelte mich an und räumte den Tisch neben mir ab. „Da wird sich Minho freuen."
Ich rollte die Augen. „Ich glaube nicht.", sagte ich und lachte.
„Bestimmt. Hast du vor morgen wieder vorbeizukommen?", fragte er freundlich. Minhos Vater kümmerte sich anscheinend sehr gut um alle seine Gäste.
Ich zuckte mit den Schultern. Ich war mir immer noch unsicher.
„Kannst es dir ja nochmal überlegen.", erwiderte er und räumte weiter Geschirr ab.
Ich bezahlte noch und dann verließ dann das Café. Ich wusste immer noch nicht, ob ich morgen wirklich wiederkommen sollte. Minhos Vater war ja nicht das Problem, eher Minho selbst.
Ich wollte ihm am liebsten gar nicht mehr begegnen. Er mir ganz sicher auch nicht. Aber ich wollte seinen Vater auf gewisse Art auch nicht enttäuschen. Dann dachte er vielleicht noch, dass mir das Café nicht gefiel. Aber ganz im Gegenteil, mir gefiel es super, wenn da bloß nicht Minho wäre.

Ich wusste nicht, was ich mit dem angebrochenen Nachmittag machen sollte, also ging ich in die Innenstadt. Ich wollte auch einmal das Zentrum ein bisschen erkunden. Bis jetzt hatte ich noch nicht so viel von Seoul gesehen. Ich spazierte den ganzen Tag durch die Gegend, kaufte mir etwas zu Essen und setzte mich am späten Nachmittag in einen Park und träumte vor mich hin. Ich war begeistert von Korea und fühlte mich gleich von Anfang an wohl. Vielleicht sogar wohler, als in Malaysia. So kam es mir zumindest vor.

 𝐌𝐲 𝐝𝐞𝐥𝐢𝐠𝐡𝐭𝐬 [-Minsung] (pausiert)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt