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Han Jisung
| 26 Tage 14 Stunden 31 Minuten 12 Sekunden |

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«Es ist besser, ein einziges kleines Licht anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen.»

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Ich stand vor dem Café und sah Minho, wie er zwischen den Gästen herumlief. Ich sah ihn, aber er mich nicht. Was sollte ich jetzt tun? Weiter so dumm herumstehen? Das brachte auch nichts. Vielleicht sollte ich einfach reingehen und die Bombe platzen lassen.

Gestern war ich auch im Café gewesen und Minhos Vater hatte ihn wieder abgelenkt mit irgendeiner Arbeit. Schon als ich reinkam fing er an zu erzählen: „Stell dir vor, er hat irgendetwas geantwortet auf deinen Zettel! Kaum zu glauben. Es hat wirklich geklappt mit dem Konfuziusbuch."
„Was hat er denn geantwortet?", fragte ich überrascht. Das so etwas passiert hätte ich nicht gedacht. Jetzt hatte ich es noch schlimmer gemacht. Vielleicht hatte er sich damit schon irgendwelche Vorstellungen von mir gebildet, die ich am Ende sowieso nicht erfüllen konnte.
Sein Vater ging mit mir zu den Wänden und zeigte mir meinen Zettel, wo tatsächlich eine Antwort stand.

Wer ständig glücklich sein möchte, muss sich oft verändern. ~Han Jisung

Man sollte nicht immer versuchen glücklich zu sein, sondern es einfach sein. Dann kommt alles von alleine. ~Lee Minho

Ich wurde ein bisschen rot, denn irgendwie war es komisch, dass alle anderen es auch lesen durften, was Minho auf das Zitat geantwortet hatte.
Minhos Vater hingegen war in aufgeregter Stimmung, das merkte man. Er schlug mir vor weitere Zettel auf den Wänden zu hinterlassen.
„Aber diesmal nehme ich wieder welche von mir, weil das persönlicher ist.", schlug ich vor.

Und jetzt, einen Tag später stand ich vor dem Café und wollte wissen, ob er wieder etwas geantwortet hatte. Eigentlich wollte ich auch endlich mit ihm reden, um endlich das unausgesprochene zwischen uns zu klären. Ich erinnerte mich an den Satz von Minhos Vater: Ich sehe, dass er dich mag und du ihn.
Ich für meinen Teil musste ich mir schon eingestehen, dass er irgendetwas an sich hatte, dass ich mochte. Was das war, wollte ich echt gern herausfinden und es machte mich neugierig. Je mehr ich von ihm erfuhr, desto mehr wollte ich das.
Aber auf der anderen Seite, beziehungsweise auf Minhos Seite, hatte ich das Gefühl, dass es nicht so aussah. Vielleicht hatte sein Vater auch ein bisschen übertrieben. Schließlich wusste er so gut wie gar nichts über mich. Er wusste ja nicht einmal meinen Namen. Außerdem gab es sowieso nichts interessantes an mir.
Wenn sich die ganze Sache mit den Zetteln noch weiter in die Länge zog, dann würde es nur noch schlimmer werden. Jeden Tag mehr an dem ich es verheimlichte. Deswegen war es besser alles so schnell wie möglich aufzuklären.
Damit er nicht noch mehr Vorstellungen von dem Zettelschreiber hatte und dann am Ende enttäuscht werden würde, wenn nur ich vor ihm stand.

Minho war weg. Ich konnte ihn nirgends entdecken. Als hätte Gott in diesem Augenblick meine Gedanken gelesen. Ich klopfte an die Scheibe nahe der Theke. Minhos Vater blickte auf und entdeckte mich. Ein Glück!
Ich schlich ins Café und schaute mich überall verstohlen um, bevor ich zu Minhos Vater ging.
Minhos Vater kam schon auf mich zu.
„Er ist nur kurz auf der Toilette. Du musst dich also beeilen.", meinte er zu mir.
„Ich möchte sowieso alles auflösen und ihm sagen wer ich bin. Sonst mache ich alles nur noch schlimmer.", gestand ich.
Er wirkte ein kleinwenig überrascht, aber nickte dann verständnisvoll. „Wie willst du es machen?"
„Ein letzter Zettel noch."
„Er kommt bald wieder zurück. Am besten du schreibst den letzten Zettel in Ruhe und legst ihn mir irgendwo draußen hin. Dann kann ich ihn diesmal an die Wand kleben."
„Gute Idee."
Ihm schien noch etwas einzufallen. „Leg ihn einfach in einen der Blumenkästen vor dem Eingang.", fügte er noch hinzu.
Das war ein guter Plan. Ich stimmte zu.
„So machen wir es."

 𝐌𝐲 𝐝𝐞𝐥𝐢𝐠𝐡𝐭𝐬 [-Minsung] (pausiert)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt