Kapitel 13

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Erneut stöhnte ich genervt auf. In der folgenden Nacht fand ich einfach keinen Schlaf. Stundenlang wälzte ich mich bereits umher und dachte immer wieder über den vergangenen Nachmittag mit Julian nach. Ich hatte mich ihm so nah wie lange nicht gefühlt, aber gleichzeitig doch so fern durch meine eigene Schutzmauer, die ich um mein Herz herum errichtet hatte. Er hatte mir gefehlt ja, doch ich war nicht so naiv und würde ihn leichthin zurück in mein Leben lassen. Mit zwei Treffen war es definitiv nicht getan.

Stundenlang hatten wir uns oben auf dem Teufelsberg unterhalten und er hatte mir wieder einmal Eindrücke in seine Seele erlaubt, die mich vielleicht hätten schockieren sollen, doch dies taten sie nicht. Vielmehr war ich erneut von einer Neugierde gepackt wie damals schon.

Ich war neugierig auf das, was hinter der Fassade des unnahbaren Playboys steckte. Ich wollte wissen, wie tief die Abgründe in seinem Herzen wirklich waren. Waren sie so tief wie die des meinen?

Frustriert schlug ich die Bettdecke beiseite, lief zu meinem Fenster herüber und öffnete es komplett. Einen Moment sah ich hinaus in den Himmel, der wie jede Nacht in Berlin nicht so klar und dunkel war wie bei mir in der Heimat, doch um meine Gedanken einigermaßen zu klären reichte es.

Eine Weile widerstand ich der Versuchung, doch schnappte mir am Ende doch mein Handy und öffnete Julians Chat. Zu meiner Verwunderung stand sein Status auf ‚online'. Nervös überlegte ich, was ich schreiben könnte, legte mein Handy dann aber doch wieder beiseite. Das ich mich wie ein Teenager aufführte und nachts überlegte einem Typen zu schreiben, war eigentlich schon lange vorbei. Mich für mein Verhalten schalend legte ich mich zurück ins Bett bei geöffnetem Fenster und versuchte zur Ruhe zu kommen.

Als mein Handy nun einen Nachrichtenton verkündete, griff ich so schnell danach, dass es mir fast aus der Hand flog.

J: Warum noch wach

L: Kann nicht schlafen. Denke zu viel nach

J: Über mich?

L: Ich zerstöre nur ungern deine Hoffnungen..

J: Jaja, laber keinen. Hast doch eh an mich gedacht

J: War ich wenigstens nackt in deinen Gedanken?

L: Nein, aber ich

J: 😳😍

L: War nur ein Scherz.

J: Du brichst mein Herz

L: Du meinst dein Testosteron gesteuertes Herz, das nach Aufmerksamkeit schreit?

J: Genau das!

L: Gute Nacht

J: Schlaf gut und träum von mir

Julians Nachrichten und unser kleines Geplänkel hatten mich zum Schmunzeln gebracht. Nachdem wir wirklich lange und tiefe Gespräche geführt hatten am Nachmittag, schien Julian nun wieder mutig genug zu sein um wieder der Alte zu werden. Der großspurige Mann der viel zu sehr von sich selbst überzeugt ist und nur mit den Fingern schnipsen musste, um sich eine Frau anzulachen. Der Mann, der mir noch immer schlaflose Nächte bescherte und den Wunsch in mir weckte neben ihm zu liegen.

„Guten Morgen Schlafmütze. Na, anstrengende Nacht gehabt?", begrüßte Svea mich am Morgen darauf die in unserer Küche saß. Ich hatte nicht mitbekommen, wann sie gekommen war.

„Moin, was machst du denn hier?"

Svea deutete auf Annas aufgeklappten Laptop vor ihr. „Korrekturlesen, weil du da ja keine Lust zu hast."

Was kostet mich deine Liebe? | BausaWhere stories live. Discover now