"Alles okay?"

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So da das Kapitel gestern so kurz war gibts heute noch eins ;)

Wünsch euch viel Spaß :*

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Jetzt war ich seit 2 Tagen in diesem Zimmer und allmählich regenerierte ich mich wieder von der Tortur im Keller. Ich werde nie wieder Blödsinn machen, weil nochmal nach unten bedeutet für mich den Tod. Ich stand vor dem Spiegel nur in Unterwäsche. Die blauen Flecken auf meinem Körper konnte man gar nicht mehr zählen. Es waren einfach schon viel zu viele. Dazu noch die dunklen Ringe unter meinen Augen. Ich sah einfach nur noch kaputt aus und das war ich auch. Nicht nur äußerlich, sondern auch innerlich.

Ich beschloss mich in die Badewanne zu legen um alles zumindest für einige Zeit ausblenden zu können. Ich spürte das heiße Wasser auf meiner Haut und es fühlte sich einfach nur verdammt gut an.
Wie lang war ich im Keller?
Wie lang bin ich eigentlich überhaupt schon hier?
Hat die Polizei die Suche schon aufgegeben?
Diese und viele weitere Fragen geisterten in meinem Kopf rum und ich konnte mich nicht richtig entspannen. Also stieg ich nach nicht einmal einer halben Stunde wieder aus der Badewanne, zog mir eine Jogginghose und einen Pulli an und legte mich ins Bett um fern zu sehen. Zu allererst sah ich auf den Nachrichtensender und die Nachricht von der der Nachrichtensprecher gerade sprach hätte mich umgehauen, wenn ich nicht liegen würde.

„Die 16-jährige Amy, welche seit bereits fast 10 Wochen vermisst wird, wurde vermutlich Opfer eines Gewaltverbrechens. Anfangs nahm die Polizei an, dass sie von zuhause weggelaufen sei. Doch mittlerweile ist allen klar, dass dem nicht so ist. Sollten Sie dieses Mädchen *Bild von Amy wird eingeblendet* sehen, wenden Sie sich umgehend an die  Polizei.“

Ich wusste nicht, ob ich weinen, schreien oder mich freuen sollte.
Warum hat meine Mutter geglaubt ich sei von zuhause weggelaufen?
Diese ganze Sache verwirrte mich so sehr, dass ich zuerst nicht merkte, wie jemand ins Zimmer kam. Dieser jemand stellte sich als Chris heraus und aus Reflex, weil ich dachte er wird mich wieder schlagen, kroch ich ans andere Ende vom Bett. Doch er sagte nichts, sondern setzte sich auf den Rand vom Bett und stützte seinen Kopf in seine Hände. O-kay. Was ist denn jetzt los?

Ich traute mich nicht zu sprechen, weil ich Angst hatte. Aber als er zu ganz leicht zu zittern begann, nahm ich all meinen Mut zusammen und fragte: „Alles okay?“.

Lange machte er überhaupt nichts, doch dann sah er auf und direkt in meine Augen. Er sah vollkommen übermüdet aus, mit genauso dunklen Ringen unter den Augen wie ich und irgendwie wirkte er durch das viel älter als er ist.

Ohne ein Wort zu sagen stand er auf, kam zu mir und packte mich am Arm. Allerdings nicht so fest wie immer, aber doch bestimmt. Er ging mit mir aus dem Zimmer und die Treppen nach unten. Ich war froh, dass er mich nicht mitzerrte, sondern ich normal neben ihm herlaufen konnte.

Wir gingen in eine große offene Küche und Chris sagte knapp: „Mach Alex und mir was zu essen“. Dann ging er hinaus und ich hörte noch wie eine Tür zugemacht wurde.

Wieso lassen die mich jetzt allein? Haben die keine Angst, dass ich fliehen könnte? Amy, die Haustür wird wohl zugesperrt sein. Oder meinst du, du kannst einfach so rausspazieren? Mist ich dachte ich wär die Stimme endgültig los. Naja egal, was solls.

Ich entschloss mich dazu ihnen was zu essen zu machen, da ich keinen Ärger wollte oder in meinem Fall halt keine Prügel. Ich fand im Kühlschrank alles was ich für Spagetti brauchte und fand sogar Gemüse. Ich konnte überhaupt nicht kochen, aber nach gut 1 Stunde hatte ich doch Spagetti mit Salat hinbekommen. Da ich nicht wusste, wo die Jungs waren rief ich sie. Der Erste war Alex. Als er rein kam, sah er mich von unten nach oben an und schüttelte dann den Kopf.
Was sollte das denn jetzt? Ich fühlte mich plötzlich mehr als hässlich. Hat er mich so angesehen, weil er das denkt. Irgendwie machte der Gedanke mich traurig. Als Chris auch kam setzten sich die beiden an den Tisch und fingen an zu essen. Ich stand, unschlüssig was ich tun sollte, daneben. „Willst du nichts essen?“, fragte mich Chris. „Ich wusste nicht, ob ich darf.“, kam es leise von mir. Alex grinste dreckig. Irgendwie ist der Junge seltsam und genau deswegen mag ich ihn nicht. Ich nahm mir dann aber doch einen Teller, weil das endlich mal seit langem eine richtige Mahlzeit war. Nach dem Essen sagte Chris zu mir gewandt: „Hör mal zu. Du darfst ich ab jetzt frei im Haus bewegen, mit den Bedingungen, dass du uns jeden Tag Frühstück, Mittagessen und Abendessen machst und putzt. Du darfst in jeden Raum der offen ist. In die Räume, in welche du nicht reindarfst sind sowieso abgesperrt. Und solltest du auch nur versuchen zu fliehen, dann werd ich dir höchstpersönlich die Kehle durchschneiden. Hast du mich verstanden?“.

„Ja“. Ich war glücklich endlich diese Freiheiten zu bekommen. Ich wusste zwar nicht, warum sie bzw. eigentlich nur Chris plötzlich so freundlich war, aber es war mir egal Hauptsache ich muss keine Schmerzen mehr ertragen.
Die Jungs standen auf und waren so schnell verschwunden, als ob sie etwas gestochen hätte. Ich schüttelte nur den Kopf und grinste seit Wochen wieder. Ich hörte noch die Haustür in Schloss fallen und dann war alles still.

Da ich mich ja jetzt frei bewegen kann, beschloss ich das Haus zu erkunden. Aber als allererstes ist mir die Tür im Wohnzimmer nach draußen aufgefallen. Auch wenn es bedeutet, dass vermutlich ein Alarm oder ähnliches losgeht, beschloss ich rauszugehen. Es war einfach überwältigend nach Wochen endlich wieder frische Luft zu haben und die Sonne im Gesicht zu spüren. Ich sah mich um und dachte für eine Sekunde ans abhauen, aber dann kamen mir wieder die Worte von Chris von vorhin in den Sinn und ich dachte sofort an etwas anderes.

Während ich mir den Garten ansah, welcher von einem mehrere Meter hohen Zaun umgeben war, dachte ich über Chris nach.
Warum sah er so fertig aus?
Ich nahm mir vor es rauszufinden.

Im Haus der MörderNơi câu chuyện tồn tại. Hãy khám phá bây giờ