Kapitel 2

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Es waren ein paar Tage vergangen. Emily schaute auf die vorbeifahrenden Autos, während sie sich gegen die Bushaltestelle lehnte und wartete.
Sie schaute sich durchgehend um. Das Geschehen von vor ein paar Tagen steckte ihr tief im Hals doch, sie wusste sie konnte sich nicht zuhause einsperren, denn dort würde er sie am ehesten finden.

Sie musste weiterleben und so normal wie möglich wirken. Der Polizei traute sie nicht, sie behielt es lieber für sich. Ihre Gedanken schweiften ab in die Richtung dieses Abends, während sie in den Bus einstieg und wieder ausstieg, als dieser an ihrer Haltestelle hielt.

Sie ging zügig in das Gebäude aus Glas.
„Ach du meine Güte" Thomas deutete mit einem Kopfnicken auf den jungen Mann, der auf sie zukam. „Mister Cool himself, wetten?" Thomas Anderson. Wenn Homosexualität eine Person wäre, wäre sie ohne jeglichen Zweifel Thomas Anderson.

Als "Mister Cool himself" bei Emily und Thomas ankam, drückte er Emily ohne ein Wort zu sagen einen Zettel in die Hand, zwinkerte ihr zu, blickte kurz abwertend zu Thomas und dann ging er einfach wieder. „Er ist ja so unsympathisch. Den würde ich noch nicht mal mit der Kneifzange anfassen", meinte Thomas angewidert. „Mit 'nem Stock vielleicht, wenn du weißt was ich meine", lachte er und Emily ebenfalls. Erst jetzt schaute das Mädchen auf den Zettel. Er wird dich finden, vergiss das nicht, Kleines.

Sie hielt sich den Zettel an die Brust und schaute sich hektisch nach dem Mann um. Sie schaute Richtung Fahrstuhl, der dabei war sich zu schließen. Emily rannte zum Fahrstuhl und hoffte ihn noch zu erwischen, vergeblich. Sie schlug mit der flachen Hand gegen die Tür des Fahrstuhles. und rannte die Treppen hinunter und stieß dabei Leute um. Diese beschwerten sich, aber das war ihr zu dem Zeitpunkt recht egal.

Sie musste ihn einholen. Als sie am Ausgang war, rannte sie weiter aus dem Gebäude uns suchte mit ihrem Blick den Mann von gerade eben. Als sie ihn sah, rannte sie ihm hinterher. Sie musste wissen, wie er da beteiligt war und warum er ihr so eine Angst machen wollte.

Der Mann bog um die Ecke in eine kleine Seitengasse. Alle Horrorfilme, die sie geschaut hatte, warnten sie davor, doch sie ignorierte ihren Verstand, der gerade „Nein" schrie. Ohne jeglichen Verstand lief sie ihm hinterher und folgte ihm auch in diese Gasse.
Als sie langsam um die Ecke schaute, sah sie den Mann nicht mehr. Sie ging in die Gasse hinein. Wenige Sekunden später spürte sie etwas Kaltes, das ihren Mund sowie ihre Nase bedeckte.
Sie kreischte auf, doch niemand außer der Mann hörte sie. Dann verblasste alles um sie herum, bis sie schließlich nur noch schwarzsah.

Langsam öffneten sich ihre Augen wieder. Sie hielt sich ihre Hand vor ihre Augen, dass sich diese langsam öffnen konnten.
Sie lag auf ihrem Bett. Es war wohl nur ein Traum.

Als sie aufstand, ging sie zu den Schalosien und fuhr diese hoch. Anstatt aus dem Fenster zu sehen, sah sie eine Betonwand. Ihre Augen wurden groß und sie bekam Panik. Sie rannte zur Tür und versuchte sie zu öffnen. Abgeschlossen.

In Emily machte sich Panik breit. Sie nahm sich den Stuhl von ihrem Schreibtisch und warf diesen gegen die Tür. Der Stuhl zerbrach in mehrere tausend Einzelteile. Das Mädchen schrie und hämmerte gegen die Tür. „Lass mich raus!" schrie sie „Lass mich raus ..." Ihre Stimme wurde leiser und brüchiger, bis es zu einem Schluchzen wurde.

„Lass mich, bitte", weinte sie. Als sie sich umschaute, bemerkte sie erst, dass alles genau so aussah, wie bei ihr zu Hause. Es sah eins zu eins aus wie ihr Zimmer aus. Und das jagte ihr ein Gefühl der Angst, so wie ein Gefühl der nicht vorhandenen Kontrolle, machte sich in ihr breit. Sie hasste diese Gefühle. Auf einmal machte sich die Wut in ihr breit. „Fuck ... Fuck ... Fuck", schrie sie und warf die Lampe sowie den Rest von dem Schreibtisch durch den gesamten Raum.

„Ich hasse dich, ich hasse diese ganze kranke Scheiße. Du bist ein kranker ekelhafter Psychopath", schrie sie in der Hoffnung er würde sie hören.
Ihre Gefühle, die sie so lange versteckte, ihre gesamte Angst, kam zu diesem Augenblick hoch. Niemand wusste wo sie war. Sie war wieder ganz allein.

Und sie wusste nicht, wo sie war. Sie wusste nur, dass Mister Cool himself sie entführt hatte. Sie tastete ihre Taschen schnell nach ihrem Handy ab.
Natürlich hatte er es ihr weggenommen. Im Nachhinein bereute sie diese Aktion. Sie hätte ihm einfach nicht hinterher gehen dürfen. Sie hätte einfach dortbleiben müssen, bei Thomas im Gebäude. Dann hätte sie diese ganzen Probleme jetzt nicht.

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⏰ Letzte Aktualisierung: May 19, 2020 ⏰

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