Kapitel Drei

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Damian

Ich sehe ihr zögern, aber auch die Sehnsucht in ihren Augen. Das beruhigt mich. Also hat sie mich noch nicht ganz abgeschrieben. Ihr Anblick hat mich umgehauen. Schon damals, als sie nur abgetragene Sachen getragen hatte fühlte ich mich zu ihr hingezogen.

Aber jetzt in dem blauen engen Kleid. Meine Hose wurde zu eng und ich musste mich ein paar Minuten beruhigen.
Das ausgerechnet mein Bodyguard sie aufgehalten hat, hat sie erschreckt.

"Nur ein Mittagessen.", locke ich sie weiter und lächele.

Ellie beißt sich auf ihre Lippen und nickt zögerlich.
"Nur ein Mittagessen und danach lässt du mich alleine?"
Ich kann dir nicht sagen, dass ich dich jemals wieder alleine lasse. Selbst wenn du dich weigern würdest mich zu sehen. Ich kann dich nicht mehr alleine lassen.

"Lass uns reden. Das ist schon lange überfällig.", sage ich stattdessen.
Brian merkt, dass ich alles im Griff habe und geht unauffällig von der Eingangstür weg. Vielleicht sollte ich ihm ein Bonus zu kommen lassen, dass er sie aufgehalten hat. Obwohl Ellie für einige Minuten wirklich Angst hatte.

"Ich wollte eigentlich nach Hause und dort noch kochen. Deshalb kann ich nicht lange bleiben. Lass uns einen Kaffee trinken.", sagt Ellie und dreht sich wieder zum Ausgang.
"Du würdest zu Hause sowieso nichts essen. So stelle ich sicher, dass du auch etwas zu dir nimmst."
Ihre Schulter spannen sich an.
Damit habe ich zugegeben, dass ich sie beobachtet habe. Aber Ellie hat es bestimmt bereits geahnt, selbst wenn sie es verdrängt hat. Sie weiß es.

"Um die Ecke ist ein gutes Restaurant. Italienisch.", sagt sie schließlich und läuft aus dem Gebäude. Ich bemühe mich in ihrer Nähe zu bleiben und halte Ausschau nach potenzieller Gefahr für sie.

"Wie gefällt dir deine Arbeit?"
Die Straßen sind voll, aber wir halten uns am Rande auf und kommen so relativ gut durch.
"Sie ist gut. Ich übernehme viele Aufgaben aus vielen verschiedenen Bereichen und bekomme so viele Einblicke aus verschiedene Abteilungen.", erzählt sie und ich kann das Funkeln in ihre Augen sehen.
Es beruhigt mich, dass es ihr auf ihrer Arbeit gefällt.

"Was genau sind deine Hauptaufgaben?", frage ich interessiert.
Ellie schaut mich lächelnd an. Sie freut sich, dass ich Interesse zeige.
"Derzeit beschäftige ich mich mit den Aufgaben aus der Personalabteilung. Im Moment helfe ich die Prozesse zu verschnellern."

Ich lächele Ellie an und schaue zu dem Restaurant zu dem sie mich geführt hat. Ich halte ihr die Tür auf.
Ellie steuert einen Tisch in der hinteren Ecke an.
Sie wird mit jeder Sekunde nervöser und schaut mich gar nicht mehr an, sondern starrt die Speisekarte an.
"Ellie...", seufze ich schließlich und schaue sie sanft an.
"Was ist?", fragt sie mich und schaut sich im Restaurant um.

"Schau mich an.", verlange ich von ihr.
Ellie schaut mich fast sofort an.
Es ist als hätte sie nie verlernt mir zu gehorchen. Obwohl die Situation nicht die beste ist in der wir uns befinden, werde ich hart.
"Ich weiß, dass es dir nicht gut geht. Mir geht es ohne dich ebenfalls schlecht. Wir sollten uns das nicht antun."

"Du hast gesagt, du hast mich nur bezahlt um zu bekomme was du willst.", fährt sie mich leise an.
"Ich habe gesagt, was ich sagen musste. Du solltest dich nicht noch schlechter fühlen. In diesem Moment warst du wichtig und du wolltest gehen. Also habe ich dich gehen lassen.", erkläre ich ihr schlicht.

Ellie will gerade etwas sagen, aber da kommt schon der Kellner um unsere Bestellung aufzunehmen.
"Bringen Sie mir einfach die Empfehlung des Koches. Ellie?"
"Mir auch, bitte. Danke."

Der Kellner geht wieder und ich schaue Ellie abwartend an. Sie wollte etwas sagen, also soll sie sagen, was sie wollte.
"Du hast mich nicht gehen lassen. Du bist wieder hier.", sagt sie schlicht.
Ich nicke.
"Ich verstehe dich nicht, Damian. Auf mich muss niemand mehr aufpassen Ich komme auch alleine klar. Ich brauche dich nicht."
Ihre Worte sind hart und ich werde langsam wütend.

"Du brauchst mich. Ich brauche dich. Du wirst mich nicht mehr verlassen. Das werde ich nicht zulassen."
Ellie wird blass.
"Du kannst mich nicht zwingen bei dir zu bleiben. Nicht wenn ich nicht will."
"Ich kann, Ellie. Und ich werde.", sage ich einfach.

Sie ballt ihre Hände zu Fäusten und starrt mich wütend an.
"Ich bin vor dir geflüchtet, weil ich Angst hatte, dass du mich zu sehr kontrollieren würdest. Und ich nicht nochmal in meinem Leben die Kontrolle verlieren wollte. Und genau das tust du jetzt."

"Du hast es geliebt, als ich die Kontrolle über dich hatte."
Ich sehe die Tränen in ihren Augen, aber es sind keine traurigen Tränen, sondern sie sind da vor Wut.
"Es war bevor mich ein Idiot vergewaltigt hat und du nicht da warst!", schreit sie.

Die wenigen Menschen, die noch mit uns im Raum sind schauen uns an.
Ellie jedoch atmet schwer und lässt ihre Wut freien Lauf.
"Benimm dich, Ellie. Zu Hause kannst du sagen, was du willst. Aber hier sind wir nicht alleine.", sage ich einfach nur und nehme einen Schluck von dem Wein.
"Es gibt kein gemeinsames zu Hause. Nur deines und meines. Und in meines verschwinde ich jetzt."

Sie will aufstehen, aber Brian drückt sie an ihren Schultern wieder nach unten.
"Es wäre unhöflich zu gehen, bevor wir etwas gegessen haben."
"Seit wann bist du so ein Mistkerl geworden?"

Seit du mich verlassen hast und ich weiß, was es heißt alleine zu sein. Diese Antwort behalte ich aber für mich und genieße meinen Wein.

His Sugar BabeWhere stories live. Discover now