Kapitel Fünf

1.5K 38 10
                                    

Damian

Eigentlich will ich Ellie ganz allein für mich haben. Aber der Anruf schien für sie zumindest von großer Bedeutung zu sein und dann muss ich auch einstecken können.

Draußen wartet bereits mein Wagen und ich halte Ellie die Tür auf. Sie steigt ein und ich weiß ebenfalls. Brian startet den Wagen, während er Ellie abwartend anschaut.
„Ellie?", frage ich sie.
Sie zickt zusammen und schaut mich aus großen Augen an.
„Ja?"
„Die Adresse. Wohin soll Brian dich fahren?"
Ellie wird leicht rot und nennt Brian die Adresse.

„Sollen wir davor noch irgendwo anhalten? Brauchst du noch etwas?", frage ich sie.
Ellie schaut mich stumm an und schüttelt einfach nur den Kopf.
Ich balle meine Hände zusammen. Wären wir jetzt nicht in dieser Situation, dann würde ich sie ermahnen mir richtig zu antworten. Aber ich sehe, dass sie in Gedanken komplett woanders ist.

Ihre schwarzen Haare fallen ihr locker über die Schulter und sie spielt nervös mit ihren Fingern.
„Ellie.", seufze ich und nehme ihre Hände in meine.
„Kann ich dir irgendwie helfen? Ist es ernst?", frage ich nun doch nach.
Wäre etwas mit ihrer Mutter hätte mich James sofort angerufen, also ist es nicht ihre Mutter. Da ich von James keinen Anruf bekommen habe.

„Nein... es geht um Nicole."
„Ja?"
„Ihr Freund, der hat sie betrogen. Zumindest ist es das, was sie gesagt hat. Mehr weiß ich auch noch nicht."
Ellie befreit ihre linke Hand und streicht ihr Haar zur Seite.
„Wenn ich euch irgendwie helfen kann, dann gib Bescheid.", biete ich ihr an.
„Alles gut. Ist ja nicht so als würde die Welt untergehen. Es tut mir nur so leid für sie.", flüstert sie.

Ich will ihr widersprechen. Denn würde Ellie einen anderen Mann neben mir haben, dann würde für mich tatsächlich die Welt untergehen.   Aber das muss Ellie nicht unbedingt wissen. Noch nicht jetzt zumindest.
„Es wird ihr schon helfen, wenn du einfach nur da bist."

Aus dem Augenwinkel sehe ich, dass wir in die besagte Straße biegen.
„Am Freitag habe ich für dich ein Termin gemacht. Um die Nähte zu ziehen. Ich werde dich nach der Arbeit abholen."
Sie will etwas erwidern, merkt aber das ich diesbezüglich nicht mit ihr diskutieren werde.
Nicht wenn es um ihre Gesundheit geht.

"Danke. Bis dann.", verabschiedet sie sich, kaum das der Wagen hält. 
Ich bekomme noch ihr Handgelenk zu fassen, bevor sie aus dem Wagen springen kann.
"Du wirst mir nicht mehr davon kommen, Ellie.", erkläre ich ihr und beuge mich zu ihr um ihr einen Kuss auf die Lippen zu drücken. Es macht mir nicht viel aus, dass sie diesen nicht erwidert. Trotzdem fühle ich einen kleinen Stich.
"Nochmals, danke.", flüstert sie und dieses Mal lasse ich sie los. Ich beobachte noch wie sie zu der Haustür der Appartments geht und dort klingelt. 
Erst als sie drinnen ist und James sich an dem Straßenrand positioniert hat, gebe ich Brian das Zeichen zum weiterfahren.

Auf dem Weg in mein eigenes Heim erledige ich noch ein wenig von der Arbeit. Die letzten Tagen habe ich nicht wirklich gearbeitet, da nur Ellie in meinem Kopf Platz hatte.
"Sie ist für sie etwas ganz besonderes.", stellt Brian fest.
Ich hebe eine Augenbraue und lege mein Handy für einen Moment weg, bevor ich in den Hinterspiegel direkt in seine Augen schaue.
"Ich wüsste nicht was dich das angehen sollte, Brian. Aber ja. Diese Frau bedeutet mir viel.", antworte ich ihm. 
Brian redet sonst nicht viel. Nur aus diesem Grund habe ich ihm geantwortet. Da er mit seiner Feststellung etwas bezwecken will.
"Sie reagiert ein wenig heftig auf Männer, meinen Sie nicht?"

Diese Aussage lässt dunkle Erinnerungen in mir aufkommen. Wie hilflos ich mich gefühlt habe, als ich zu spät kam. 
Und vor allem, wie mitgenommen sie aussah.
"Es hat einen Grund. Und aus diesem Grund wirst du sie niemals einfach so anfassen, außer ich gebe dir ausdrücklich den Befehl."
Brian nickt und schaut dann die Straße weiter an.

Irgendwann klingelt mein Handy und ich erkenne James seine Nummer.
"Ja?", gehe ich ran.
"Ein Mann steht vor dem Apartment und es scheint, dass er zu ihrer Freundin will. Aber nicht in freundlicher Absicht."
Sofort verspanne ich mich.
"Auf keinen Fall lässt du den Mann in ihre Nähe, James. Haben wir uns verstanden?", sage ich sofort.
"Verstanden. Dann sorge ich dafür, dass der Mann von der Polizei abgeführt wird."
James legt auf.
Am liebsten würde ich sofort zurück zu Ellie, aber ich will sie nicht unbedingt mehr als nötig bedrängen und James ist bei ihr.

Ich zwinge mich ruhig zu bleiben und warte auf eine Nachricht von James. 
Als mein Handy erneut klingelt, nehme ich den Anruf sofort entgegen.
"Ja?"
"Die Polizei hat den Mann abgeführt und Ellie scheint bei ihrer Freundin zu bleiben."
Erleichtert atme ich tief durch.

"Würdest du bitte diese eine Nacht in der Nähe bleiben?", bitte ich ihn.
"Natürlich. Ich werde nicht zulassen, dass ihr erneut etwas zu stößt."


Hallo meine Lieben, 

leider kommt das Kapitel mit ein bisschen Verspätung online. Aber lieber spät als nie. :D
Momentan ist es noch ein bisschen langweilig, wird aber mit der Zeit besser werden. Versprochen.

Schöne restliche Woche euch. :)

His Sugar BabeWhere stories live. Discover now