Erwachen

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Keine zehn Minuten später war er am Krankenhaus. Doch Yuna war im OP, also musste er im Warteraum platznehmen. Und dort saß er die nächsten 5 Stunden, bis endlich eine Schwester zu ihm kam.

"Das sie noch am Leben ist grenzt an ein Wunder. Die Mediziner hatten große Mühe ihr Herz und andere Organe zu retten", informierte ihn die Krankenschwester. „Wie geht es ihr jetzt?" „Sie liegt im Koma. Ihr Herz und ihre Lunge sind schwach." „Wird sie wieder aufwachen?" Die Schwester sah ihn mitfühlend an. „Das können die Ärzte derzeit noch nicht sagen. Es ist noch zu früh, um Prognosen zu stellen." Kakashi nickte. „Zumindest ist sie am Leben", dachte er.

„Wenn sie wollen, können Sie sich kurz zu ihr gehen", meinte die Schwester. Kakashi nickte. Langsam betrat er den Raum. Yuna lag im Bett – angeschlossen an alle möglichen Maschinen. Das EKG piepste. Er nahm sich einen Stuhl und setzte sich neben Yuna. "Es tut mir so leid", begann er und er fühlte, wie seine Kehle sich zuschnürte und die Luft ihm beinahe wegblieb. "Ich bin mir sicher, du würdest mir jetzt sagen, dass es meine Pflicht war und ich mich nicht schuldig fühlen sollte", meinte er lächelnd. "Du bist einzigartig Yuna. Es hat noch nie jemand ein Chidori überlebt. Nur du. Also wirst du jetzt verdammt noch mal nicht sterben, hörst du. Nicht jetzt..." Die Schwester öffnete die Tür. Kakashi stand auf. "Ich komme morgen wieder. Versprochen."

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So vergingen Tage, Wochen, Monate. Niemand konnte sagen wann Yuna aufwachen würde – oder ob.

Fünf Monate nach dem Zwischenfall bei der Vorprüfung war der Alltag eingekehrt. Kakashi, Naruto und Sasuke versuchten so gut es ging weiterzumachen. Es blieb ihnen nicht viel anderes übrig.

Es war mitten in der Nacht als Kakashi vom Treffen der Jonin zurückkehrte. Es hatte sich gerade einen Tee gemacht und war bereit seinen Abend mit dem neuesten Band der Flirtparadies-Reihe ausklingen zu lassen. Plötzlich hörte Kakashi ein lautes Klopfen an seine Wohnungstür. Er sah durch den Türspion. Es war Guy.

"Yuna ist aufgewacht", meinte Guy außer Atem in der Sekunde in der Kakashi die Tür geöffnet hatte. "Was?" "Ich wollte gerade Lee besuchen, da hab ich eine Menge Schwestern und Ärzte in ihr Zimmer laufen sehen. Als ich fragte, was los sei, sagte eine der Schwestern mir ganz aufgeregt, dass Yuna aufgewacht ist." Kakashi hörte ihm aufmerksam zu, während er sich seine Schuhe anzog. "Kannst du mir den Gefallen tun und Naruto und Sasuke Bescheid geben", bat er Guy. „Sicher doch." Keine Sekunde später lief Kakashi los.

Fünf Minuten später war er beim Krankenhaus angekommen. „Ist sie wirklich wach?", fragte er eine Schwester. Diese nickte. „Sie ist sehr schwach, aber sie wird sich sicher freuen Besuch zu bekommen", sagte die Schwester. Vorsichtig öffnete Kakashi die Tür zu Yunas Zimmer. Er ging auf das Bett zu. Langsam hob sie den Kopf und sah in seine Richtung. "Sensei Kakashi?" Ihre Stimme war schwach und kaum hörbar. "Yuna." Mehr brachte er gerade nicht heraus. Er konnte es immer noch nicht glauben. Er setzte sich auf den Stuhl neben ihrem Bett.

"Wie geht es dir?" „Gut...denke ich...Ich weiß ehrlich gesagt nicht wirklich, wies mir gehen sollte..." Yuna wirkte sehr durch den Wind. Sie sah ihn an. „Kakashi...ich kann mich nicht mehr daran erinnern, was passiert ist..." Kakashi seufzte und zögerte kurz. Er fragte sich, ob es richtig war ihr die Wahrheit zu sagen. "Das Siegel ist gebrochen und der Fluch hat deinen Körper übernommen. Ich...ich hatte keine andere Wahl." Jetzt war ihr auch bewusst, warum sie fünf Monate im Koma lag, und alle erstaunt waren, dass sie überlebt hatte. "Es tut mir so leid", sagte Kakashi leise. "Du hast nur getan, was getan werden musste..." Er wusste, dass sie genau das antworten würde. Und dass, obwohl es ihr beinahe das Leben gekostet hätte.

"Wie geht es Sasuke und Naruto?", fragte sie nach einer kurzen Pause. "Es geht ihnen gut. Ich habe Guy gebeten ihnen zu sagen, dass du wach bist. So wie ich sie kenne sind sie schon auf dem Weg hierher." Yuna lächelte. Sie wollte noch etwas sagen, hatte aber beinahe keine Stimme mehr. "Ruh dich aus."

Am Eingang traf er auf Sasuke und Naruto, die sich mit der Schwester stritten. "Was ist hier los?", fragte er die beiden. "Sensei Kakashi. Die Schwester will uns nicht zu Yuna lassen." "Es tut mir leid Jungs, aber Yuna ist im Moment noch zu schwach, um mehr Besuch zu empfangen. Ihr solltet morgen herkommen", meinte die Schwester. "Was? Das ist nicht fair. Wir sind extra so schnell wie möglich hergekommen." "Es tut mir leid, aber ich kann euch nicht zu ihr lassen." "Aber..." "Gehen wir", unterbrach Kakashi Naruto und nahm die beiden mit nach draußen.

"Wie geht es ihr?", fragte Sasuke auf dem Heimweg. "Sie ist sehr schwach und kann sich kaum an etwas erinnern, dass vor dem Vorfall passiert ist." "Also wird sie wieder komplett gesund?" "Ich weiß es nicht. Ich hoffe es natürlich." "Und was bedeutet das für uns?", fragte Naruto. "Sei nicht so unsensibel", fuhr ihn Sasuke an. "Für euch ändert sich erstmal nichts. Ihr beide seid Chunin und Yuna ist ein Genin. Trotzdem bleibt ihr drei ein Team." "Und was wenn...wenn Yuna...kein Ninja mehr sein kann?", fragte Sasuke traurig. Er ging vom Schlimmsten aus. "Dann werden wir uns was anderes einfallen lassen. So oder so. Im Moment müsst ihr euch darüber noch keine Sorgen machen. Lasst uns für den Moment froh sein, dass Yuna aufgewacht ist." Damit war das letzte Wort gesprochen. Ihre Wege trennten sich und alle gingen schlafen. 

Der Weg eines GeninWo Geschichten leben. Entdecke jetzt