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„Mit wem soll ich anfangen?", sagte Isi und grübelte leicht. Dann blickte sie auf die Liste mit den Namen und runzelte mit der Stirn.

„Willst du jetzt sofort schon anfangen?", fragte ich und schmiss meinen Schlafsack in das Zelt. Der Campingplatz war unnormal riesig und wir waren von vielen Bäumen umzingelt. Wenn man von hier aus fünf Minuten läuft, kommt man an seinem See an, wo man auch schwimmen gehen darf. Auf dem Campingplatz waren schon vereinzelt Zelte verteilt, die man mit drei bis vier Personen teilen kann. Und da man entscheiden durfte mit wem man in ein Zelt kommt, teilten Isi und Amanda und ich ein Zelt. Eigentlich wollten wir das Zelt haben der wirklich sehr nahe an dem Zelt ist, wo man essen kann, aber drei Jungs haben es vor unseren Augen genommen. Isi hat die Jungs mit jeden möglichen Dinge bedroht und ist fast auf die zugegangen, da musste ein Lehrer schließlich kommen und die Sache regeln. Lange Rede kurzer Sinn. Wir haben dann den schlechtesten Zelt wegen Isi's Verhalten bekommen.

„Je früher, desto besser.", sagte Isi und blickte mich pervers grinsend an. Ich rollte mit den Augen und blickte dann zu Amanda rüber. Diese starrte meinen Bruder von weitem an und seufzte auf. Leise schlich ich mich zu ihr rüber und erschrak sie. Sie schrie laut auf und drehte sich erschrocken um.

„Ich kann es echt nicht nachvollziehen, was du an ihm findest.", sagte ich und erkannte wie ihre Wangen sich ein wenig röteten. Dann seufzte sie auf und blickte wieder zu meinem Bruder.

„Das sagst du nur, weil er dein Bruder ist.", sagte sie und starrte ihn wieder verträumt an. Angeekelt verzog ich mein Gesicht und stoß gegen ihre Schulter.

„Ihr seid ja Zwillinge. Dann findet Amanda dich automatisch auch heiß.", sagte Isi und kam zu uns gelaufen.

„Würdest du mich auch daten?", fragte ich Amanda und sah sie neugierig an. Die Arme war total überfordert da Isi und ich sie auffordernd ansahen.

„Was ist das?", fragte plötzlich aus dem nichts Tyler und riss Isi den Zettel aus der Hand.

„Gib es sofort her!", sagte sie und versuchte den Zettel aus Tyler's Hand zu reißen. Dieser war aber viel größer als sie, weshalb es schon unmöglich war den Zettel wiederzubekommen.

„Wieso hast du eine Liste von Jungsnamen?", fragte Tyler verwirrt und hielt gegen Isis Stirn während sie versuchte den Zettel wiederzubekommen. Während die beiden dann über diesen Zettel diskutierten, erkannte ich wie eine Gruppe von Jungs mich grinsend ansahen.

„Ey, Allison. Zeig uns doch mal wieder wie man seine Hüften richtig schwingt.", sagte der eine lachend, wodurch seine Freunde auch anfingen zu lachen. Sofort wusste ich, dass er diesen Vorfall von der Party meint, wo Isi und ich auf dem Tisch getanzt haben. Plötzlich packte ihn Mario, der auch aus dem nichts kam, aggressiv an den Kragen und zog ihn zu sich. Dieser sah ihn ängstlich an und seine Freunde traten einen Schritt zurück.

„Was hast du gesagt?", knurrte Mario wütend und knirschte mit den Zähnen. Der Junge versuchte sich vergeblich von seinem Griff zu lösen und sah ihn mit geweiteten Augen an.

„Tut mir leid.", stotterte dieser Junge und schluckte schwer.

„Ich bring dich um wenn du noch einmal sowas sagst.", sagte Mario und spannte sich am ganzen Körper an. Viele Schüler um uns herum sahen die beiden geschockt an und beobachteten alles, was es das ganze noch unangenehmer machte. Tyler und Isi hatten sogar aufgehört zu streiten und Amanda hörte auf meinen Bruder zu stalken.

„Hast du mich verstanden?!", schrie Mario, weshalb ich in meine Innenwange biss. Der Junge nickte eifrig und Mario schmiss ihn auf den Boden. Dann stand der Junge sofort auf und verschwand mit seinen Freunden.

„Er ist so damn hot.", hörte ich Isi sagen, woraufhin sie einen tödlichen Blick von Tyler bekam. Wütend ging ich auf Mario zu und blieb vor ihm stehen.

„Was soll das?", fragte ich ihn und sah ihn mit gerunzelter Stirn an.

„Hör auf dich in meine Angelegenheit einzumischen.", zischte ich ihn an und drehte mich um. Er aber hielt meinen Arm fest und brachte mich zum Stoppen. Wütend drehte ich mich wieder um und blickte ihn in seine Augen.

„Was ist passiert?", fragte plötzlich Samuel und sah uns verwirrt an. Ich brach den Blickkontakt mit Mario ab und riss meinen Arm von ihm los. Dann ging ich an allen vorbei und lief mit schnellen Schritten zum See.

Was denkt der Junge sich eigentlich dabei? Nur, weil er mich jetzt beschützt und mich sein Mädchen nennt bedeutet es, nicht dass ich vergesse, was er an jenem Abend zu mir gesagt hat. Er darf nicht einfach mal so sagen er hätte keine Gefühle für mich und dann plötzlich doch welche! Ich bin doch kein Spielzeug.

Am See angelangt waren schon vereinzelt Schüler unterwegs, die sich etwas umsahen. Die Sonne ging bald unter weshalb der Ausblick wirklich atemberaubend war. Ich war aber zu wütend, um diesen zu genießen.

„Alles Okey?", fragte mich plötzlich Samuel, der mir anscheinend gefolgt ist. Leise nickte ich und blickte zu dem Lockenkopf.

„Wollen wir etwas laufen?", fragte er mich und ich nickte wieder. Dann fingen wir an langsam, um den See herumzulaufen während wir schwiegen. Es war aber keine unangenehme Stille. Jeder war einfach in seinen Gedanken versunken.

„Läuft da etwas zwischen dir und Mario?", fragte mich Samuel, woraufhin ich ihn geschockt ansah. Diese Frage habe ich jetzt definitiv nicht erwartet. Ich wusste nicht, was ich sagen sollte, weshalb ich nervös mit meinen Händen spielte. Dies bemerkte Samuel und seufzte auf.

„Kyle ist zu dumm um sowas mitzubekommen. Aber wenn er es tut, dann wird es nicht gut enden.", sagte Samuel und spannte seinen Kiefer an während er auf den Boden blickte.

„Zu sowas wird es nicht kommen, weil Mario und ich niemals zusammen kommen werden.", sagt ich, woraufhin Samuel wieder zu mir blickte.

„Seid ihr nicht zusammen?", fragte er mich, woraufhin ich mit dem Kopf schüttelte. Plötzlich blieb Samuel stehen, weshalb ich verwirrt auch stehen blieb. Als ich bemerkte, dass Samuels Nase blutete, sah ich ihn geschockt an. Ich ging sofort zu ihm und blickte ihn besorgt an.

„Was ist los?", frage ich ihn während er sich das Blut mit der Hand wegwischte.

„Ach, nichts.", sagte er und lächelte sofort um mich zu beruhigen. Doch ich sah ihn weiterhin besorgt an und wischte mit dem Daumen über seine Lippe da noch etwas Blut war.

„Sicher?", fragte ich, während mich Samuel stumm ansah. Dann nickte er leicht, woraufhin ich ihn dann auch anblickte.

„Sicher."

MY BROTHERS FRIENDSWhere stories live. Discover now