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"Ach ja, ich habe mir die Freiheit genommen, euch die Post reinzuholen. Steve, du hast gar nicht erzählt, dass du dich an einer Universität beworben hast", meint Sharon und bringt mich zur Weißglut. "Was fällt dir ein, unsere Post zu durchstöbern? Hast du schon einmal was vom Briefgeheimnis gehört? Du bist unmöglich, Sharon!", werfe ich ihr wütend vor. "Nun ja, darüber können wir ja reden, wenn wir gefeiert haben. Steve, du hast den Job!", meint Sharon feierlich, ignoriert, dass ich in Steves Armen bin und wirft sich um den Hals des Supersoldaten. Überrascht und zögernd erwidert Steve die Umarmung, fängt sich so einen verachtenden Blick meinerseits ein.

Als Sharon endlich fort ist, setze ich mich kopfschüttelnd auf meinen Stuhl. "Sie macht mich wahnsinnig! Unsere Gastfreundschaft auszunutzen ist ja eine Sache. Aber unsere Post zu durchwühlen ist noch einmal ein ganz anderes Level", zische ich wütend vor mich hin. "Beruhig dich Schatz. Sie wollte doch bloß wissen, weshalb ich Post von der Uni bekomme. Das ist alles", versucht mein Mann mich zu beruhigen. "Und als nächstes will sie wissen, was du im Internet bestellst. Und ehe wir und versehen, will sie wissen, wie gut du im Bett bist! Ich hasse diese Frau, Steve! Sie legt ein unmögliches Benehmen an den Tag", schimpfe ich einfach weiter. "Du übertreibst, Ria", murmelt Steve und ließt sich erneut den Brief durch.

"Nächste Woche Montag fange ich als Lehrer für Geschichte an", versucht er das Thema zu wechseln. "Das ist wundervoll Steve. Ich bin so stolz auf dich." Lächelnd setzt Steve sich zu mir. "Mit dem Lächeln auf deinen Lippen liebe ich dich noch mehr, als wenn du dich aufregst", erklärt Steve. "Ist das so?" Ich stehe auf, gehe um den Tisch und setze mich auf seinen Schoss. Er nickt, hebt mich hoch und sieht auf meine Lippen. "Genauso ist es", haucht er und ich spüre seinen warmen Atem, der an meinem Mund abprallt. Er hebt mich hoch, küsst mich und bringt befördert uns zum Sofa. Behutsam streicht er mir den hauchdünnen Stoff meines Nachtshirts vom Körper. Lächelnd sorge ich dafür, dass er genauso oberkörperfrei über mir kniet, als die Haustür aufgeht. Wir schrecken auseinander. "Oh Gott! Entschuldigt bitte! Ich habe meine Tasche vergessen", meint Sharon. Sie starrt sichtlich fasziniert auf Steves ausgeprägten Oberkörper. "Deine Tasche findest du in der Küche, nicht auf den Bauchmuskeln meines Mannes", zische ich wütend. Steve lacht und beugt sich zu mir runter, um mich zu küssen. "Beruhige dich." Er streicht mir sanft eine meiner wilden Strähnen aus dem Gesicht und ignoriert den Störenfried einfach. Diese holt sichtlich angefressen ihre Tasche und verlässt das Haus. Dieses Mal wirklich.

Immer noch wütend auf Sharon stoße ich Steve sanft von mir und ziehe mir mein Nachthemd an. "Ich kann sie nicht leiden. Am liebsten würde ich sie umbringen", zische ich, während ich wütend davon stapfe und das Bad aufsuche, wo ich eine heiße Dusche nehme, um einen klaren Gedanken zu fassen.

DecisionsWhere stories live. Discover now