Mein neues Leben an der U.A / My Hero Academia

Ängste und Schuldgefühle

Kazumi:
Ich kann es nicht glauben. Sie ist weg, einfach verschwunden. Wir waren neben ihr, direkt neben ihr. Wie? Wie konnte sie einfach so verschwinden, ohne das wir etwas davon mitbekommen?
Nachdem wir zurück zur Herberge gerannt sind, Shoto ist mit seinem Eis vorgeprescht, haben wir mit allen zusammen nach Yami gesucht. Stundenlang waren wir im Wald rund um die Herberge, haben in der nächsten Stadt angerufen, waren nochmals in dieser Hütte, aber sie war nicht mehr da. Sie ist einfach weg. Seit Tagen suchen wir nach ihr. Wir hätten schon längst von unserer Klassenfahrt zurück sein sollen, aber jeder -vor allem Shoto- hat sich geweigert ohne sie zurück zu fahren. Seit Tagen rennen wir bis tief in die Nacht im Wald herum, in der Hoffnung sie zu finden. Etwas zu finden, dass uns eine spur gibt, wo sie sein könnte. Aber nein, nichts. Shoto dreht völlig durch. Spätestens jetzt wird jedem klar, wie wichtig Yami ihm ist. Er kann nicht schlafen, isst nichts. Wir mussten ihn schon mehrmals aus dem Wald heraus zerren weil er sonst bis zum Morgengrauen durch die Wälder gestreift wäre.
Ich habe ihn nur ein mal so niedergeschlagen erlebt. Das war als seine Mutter so krank wurde und fort ging.
Gedankenverloren starre ich an meine Zimmerdecke, als es an meiner Tür klopft. -Mina ist in das andere Mädchenzimmer umgezogen-
Müde stehe ich auf und denke mir genervt, wer um diese Uhrzeit noch etwas von mir will.
Ich öffne die Tür und ein weinender Shoto steht vor mir. Ich bin sofort hellwach und ziehe ihn hinein.
Er sieht mich mit tränen in den Augen an.
"Kazumi..." sagt er mit brüchiger stimme.
"Ich weiss..." sage ich und nehme ihn in den Arm.
"Verdammt, Kazumi ich weiss nicht was ich tun soll" schluchzt er. Er setzt sich auf Yamis Bett.
"Kazumi ich weiss nicht was mit mir los ist. Wieso bin ich so? Ich... ich will so nicht sein" sagt er und rauft sich die Haare.
"Wir wissen beide, warum du so bist" sage ich ernst. Er sieht mich mit zusammengepressten Lippen an.
"Fuck, ich glaube...ich liebe sie" flüstert er und stützt die Ellenbogen auf seine Knie und vergräbt sein Gesicht in seinen Händen.
"Ich weiss" sage ich wieder.
"Und das ist okay." versuche ich ihn zu ermutigen.
"Ich kann mich nicht verlieben. Ich muss doch Profiheld werden. Ich hab doch gar keine zeit für sowas" schluchzt er. Ich setze mich neben ihn und nehme ihn in den Arm.
"Natürlich darfst du dich verlieben. Das steht dir auf deinem Weg zum Helden doch nicht im Weg." beruhige ich ihn. Er antwortet darauf nichts.
"Wir müssen Yami finden" sagt er wenig später leise.
"Sie ist schon seit 4 Tagen weg. Sie ist irgendwo da draussen, alleine, hilflos. Wer weiss was ihre Entführer alles mit ihr angestellt haben? Was ist, wenn sie gar nicht mehr am leben ist?" fragt er verzweifelt.
"Stopp! So darfst du nicht denken. Sie ist noch am Leben, ganz sicher. Und wir werden sie finden. Das verspreche ich dir." sage ich streng. Er sieht mich zweifelnd an, aber mein ernster Blick zeigt ihm, dass er mir vertrauen kann und er beruhigt sich ein wenig.
"Und jetzt sollten wir schlafen. Du kannst hier schlafen, wenn du magst" schlage ich vor. Er nickt. Ich stehe auf und gehe rüber in mein eigenes Bett und Shoto dreht sich um und zieht sich die Decke über. Der arme ist ganz fertig....

Am nächsten Morgen werden wir von Neko geweckt. Er rüttelt uns und ruft unsere Namen, bis wir endlich wach werden.
"Kommt, steht auf. Wir müssen weiter nach Yami suchen." sagt er aufgewühlt.
Neko ist ebenfalls total am durchdrehen weil Yami verschwunden ist. Er gibt sich die schuld dafür. Er denkt, es sei seine schuld dass sie entführt wurde, weil er uns ja dazu gedrängt hat mit ihm in dieser Hütte herum zu laufen. Er hat ebenfalls nur wenig geschlafen und gegessen und ist mit Shoto zusammen am meisten darauf versessen, sie zu finden. Ich will sie natürlich auch finden und ich mache mir schreckliche sorgen, aber ich glaube Mädchen können in solchen Situationen eher einen Kühlen Kopf bewahren als Jungs.
Auf einmal streckt Eijiro seinen Kopf durch die Tür.
"Hey, Neko. Komm schon. Lass uns erstmal frühstücken Bro. Danach können wir immer noch nach Yami suchen. Versprochen" sagt er mitfühlend. Eijiro hat sich die letzten Tage ein bisschen um Neko gekümmert. Nicht bemuttert oder so, nur ab und an nach ihm gesehen und dafür gesorgt dass er was isst. Also gehen wir alle runter in die Cafeteria. Die Stimmung ist sehr schlecht, alle lassen den Kopf hängen. Ganz hinten in der letzten ecke, sehe ich Izuku sitzen. Ihm geht es mindestens genau so scheiße wie Shoto und Neko. Er isst zwar normal, aber er redet nicht uns ich glaube er schläft auch nicht sehr viel. Klar, seine Zwillingsschwester ist ja auch spurlos verschwunden. Ich steuere auf ihn zu, Shoto und Neko folgen mir. Wir setzen uns zu Deku und er hebt den Kopf. Ich wusste es, Augenringe und blasse Haut.
"Guten morgen." begrüße ich ihn. Er erwidert es knapp. Oh man, der arme.....