↠ 𝗘𝗜𝗡𝗘 𝗦𝗧𝗥𝗜𝗣𝗣𝗘𝗥𝗜𝗡

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𝟭𝟬. 𝗞𝝠𝗣𝗜𝗧𝗘𝗟

Ich erwiderte den Kuss, weil ich musste und nicht weil ich es wollte oder weil ich es genoss. Ganz und garnicht. Das Klicken der Kameras hallte zu mir durch und verschaffte mir ein unangenehmes Gefühl, das sich durch meinen Körper schlängelte. Keyn löste sich, öffnete mir die Tür des Wagens und schloss sie wieder als ich drinnen saß. Die ersten Tränen brachen aus mir heraus und ein Schlurzen verließ meine Lippen. „Ich dachte, du berührst mich nur, wenn ich es auch wirklich will.", hauchte ich als Keyn sich neben mich setzte.

Er schwieg einige Sekunden und wandte seinen Blick dann an mich. „Du bist eine Stripperin-", er stoppte. „Einen Kuss wirst du wohl aushalten können.", der Mann neben mir kramte sein Handy aus seiner Tasche und tippte darauf herum. „Ich möchte gerne aussteigen.", murmelte ich und sah wie Keyn seine Hand hob. Aber mir nicht einen Blick schenkte. Ich griff meine Tasche fester und stieg aus als der Fahrer das Auto stoppte, wegen Keyns Handzeichen. Ein weiteres Schlurzen verließ meine Lippen. Ich knallte die Tür des Wagens zu und sah ihm noch einmal hinter her. Mit meiner Hand wischte ich mir die Tränen von meinen Wangen und atmete noch einmal tief durch.

Um wieder die Kontrolle über meinen Körper zu bekommen. Da es wirklich kalt draußen war und ich nicht mehr als ein dünnes, sehr freizügiges Kleid trug entschied ich mich dazu in ein Café zugehen, von denen es hier definitiv genug gab. Ich öffnete die Tür des erstbesten Cafés und setzte mich auf einen leeren Platz. Mein Atem ging noch immer stockweise und mein Herz pochte spürbar gegen meine Brust. »Was kann ich ihnen bringen?« ein junger Mann, der mich auffällig musterte, stand vor meinem Tisch und wartete auf meine Bestellung.

Mein Gesicht erhellte sich. Keyn verstieß gegen die Abmachung also tat ich das auch. »Ich habe mal eine Frage.« ich stand auf, lehnte mich an den Tisch und kam seinem Gesicht näher. »Du kannst nicht zufällig das Licht dämmen, damit ich-« ich stoppte »Auf dieser Bühne ein bisschen-« ich kam ihm näher und konnte seinen erregten Blick deutlich auf mir spüren. »Tanzen kann.« meine Stimme klang unschuldig, genau so wie ich es wollte. »Äh-« er überlegte kurz, aber grinste dann. »Natürlich, du kannst schonmal auf die Bühne gehen.« zufrieden trat ich von ihm weg und ging auf die Bühne.

Da ich keine Stange hatte, nahm ich mir einen Stuhl aus dem Publikum. Es waren nicht viele Leute im Café, aber ich wusste, dass wenn Leute sahen was hier passierte, das Café sich noch füllen würde. Die Menschen drehten sich zu mir um als das Licht sich verdunkelte. »Diesen Tanz widme ich einen ganz besonderen Mann.« ich lächelte und auch wenn ich wusste, dass Keyn nicht wusste was ich hier tat, war ich Schadenfroh. Sollte er doch zuhause rumhängen, während ich hier das tat, was ich nun mal am besten konnte.

Ein langsames Lied begann zu spielen und ohne zu zögern fing mein Körper an sich von ganz alleine zu bewegen und für die Menschen um mich herum zu tanzen.

Nuit ᴳᴵᴿᴸWhere stories live. Discover now