||Kapitel 11|| Annie

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Wow, er hat so eine schöne Stimme und der Text ist auch so tiefgründig. Ich wüsste gerne, für wen oder über wen er den Song geschrieben hat.

Ich war immer noch geflasht von dem Song, da klingelte plötzlich mein Handy. Ich nahm den Videoanruf meiner Tante an und begrüßte sie grinsend in Gebärdensprache.

"Hey, Schatz! Ich freu mich auch, dich zu sehen. Bist du gut angekommen? Sag mal, wo bist du denn? Das sieht nicht aus wie ein Hotelzimmer? Du wolltest doch ins Hotel, oder nicht?", durchlöcherte sie mich direkt mit Fragen.

Ich gebärdete ihr, dass es mir gut geht und dass ich gut angekommen bin. Von Shawn erzählte ich nichts, da sie mich sonst wahrscheinlich für leichtsinnig halten würde, was ich ja auch bin. Ich sagte ihr, ich sei in der Hotellobby. Damit gab sie sich auch zufrieden, obwohl ich ihr ansah, dass sie mir nicht glaubte.

"Ach, Annie. Ich bin so froh, dass du dich getraut hast, nach Toronto zu gehen. Nach all dem, was passiert ist, musst du auch mal etwas erleben. Ich bin zuversichtlich, dass du auch mit deinem Mutismus in Kanada klar kommst. Ich glaub an dich, Schätzchen. Oh, da kommt gerade ein junger Mann in den Laden! Ich muss auflegen. Salut, mon chérie!" Ich verabschiedete mich von ihr und legte dann auf.

Shawn und Andrew sahen mich komisch an.

"War das Gebärdensprache?"

Ja, meine Tante und mein Onkel haben es wegen mir gelernt, damit wir uns verständigen können. Sorry, es war unhöflich, mit ihr zu telefonieren, obwohl wir gerade mitten im Gespräch waren.

"Ach was, kein Problem!", meint Shawn und lächelt mich leicht an.

"So, Leute. Ich muss los. Shawn, dreh bitte gleich noch dein Statement und schicke es mir. Ich gucke dann noch einmal drüber und lade es hoch. Und schaut bitte, dass Annie nachher nicht doch noch schwanger ist!", meint Andrew grinsend und verschwindet aus dem Wohnzimmer. Kurz darauf hört man, wie sich die Haustür schließt.

"Ehm, sorry für die blöde Bemerkung", entschuldigt Shawn sich für seinen Manager, doch ich lächele ihn nur an.

"Ich wollte gerade noch etwas mit dir klären und dann das Video drehen, okay?" Ich nickte wieder.

"Also die Frau da am Telefon meinte irgendwie etwas von einem Hotel... Hast du schon ein Zimmer gebucht?" Jetzt schüttelte ich den Kopf.

"Ich weiß, wir kennen uns erst 2 Stunden und so, aber ich wollte meine Aktionen vom Flughafen wieder gutmachen... Willst du nicht hier bleiben und in einem meiner Gästezimmer wohnen, also erst einmal? Also, ich, ehm, würde dich nämlich gerne näher kennenlernen..." Er kratzte sich verlegen am Hinterkopf und sah mich erwartend an.

Das Angebot war wirklich verlockend, vor allem weil ich nicht so viel Geld habe und Hotelzimmer echt teuer sind. Aber ich kann doch nicht einfach so bei einem Mann im Haus schlafen, den ich erst zwei Stunden kenne, oder?

Danke für das Angebot, aber das kann ich nicht annehmen, Shawn!

"Warum nicht? Ich würde mich echt freuen und das macht auch keine Umstände oder so. John hat deine Koffer sowieso schon in eines der Gästezimmer getragen. Bitte bleib, Annie..." Er schien mich also echt kennenlernen zu wollen.

Da ich nicht wusste, wie ich hier aus dem Waldstück sowieso jetzt noch einmal wegkommen sollte, nickte ich schließlich.

Allein Shawns Lächeln nach meiner Zustimmung war die Entscheidung wert.

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Silence with you - a Shawn Mendes ffWhere stories live. Discover now