Hufschmiedtermin

12 0 0
                                    

"Babe?" Ich setzte mich mit halb geöffneten Augen im Bett auf und schaute zu Kyle der noch immer tief und fest schlief. Wie konnte er nur so den Wecker verschlafen? Er grummelte unverständlich was vor sich hin und zog sich die Decke über den Kopf. Ich grinste und begann ihn unter der Decke zu kitzeln. Er wand sich und stiess dadurch die Decke von alleine weg. "Ich hasse dich!" Er setzte sich nun auch auf und schaute mich verschlafen an. "Nein, du liebst mich." Unschuldig schaute ich ihn an und krabbelte aus dem Bett. Ich öffnete die Vorhänge und machte die Balkontüre auf. Es kam zwar kalte Luft rein doch so wurde wenigstens Kyle richtig wach. Er sah mich mit grossen Augen an als ich ihn alleine im kalten Zimmer liess und verschwand im Badezimmer um mich fertig zu machen. 
Nachdem auch Kyle sich fertig gemacht hatte, sassen wir nun unten in der Küche und frühstückten gemeinsam. Es war erst 7.30 Uhr und wir beide mussten erst in einer halben Stunde anfangen zu arbeiten. Kyle musste einfach früher los um pünktlich in der Schreinerei anzukommen aber wir beide genossen es wenn wir gemeinsam den Morgen verbringen konnten. Ich liebte es wenn ich nicht im Stall mithelfen konnte und bis 7.00 Uhr schlafen konnte und nicht schon um 5.00 Uhr im Stall stehen musste. "Guten Morgen." Miles gesellte sich müde zu uns und bestrich sich ein Brot mit Erdbeerkonfitüre. 
"Viel Spass und bis später!" Kyle gab mir einen Abschiedskuss und fuhr dann mit dem Fahrrad los. Ich sah ihm noch hinterher und ging dann in den Stall um die Einteilung für mich und Miles zu machen da Philipp heute frei hatte. Heute kamen viele Reitbeteiligungen um Philipp zu ersetzten, aber ich hatte trotzdem sehr viel los. Nicht nur Pferde bewegen stand auf dem Plan sondern auch wieder mal alles organisatorisches was ich immer mal wieder gerne vor mich hinschiebe. Auch der Hufschmid muss wieder aufgeboten werden da schon bald wieder 8 Wochen um sind.

Guten Morgen Leute. Heute nehme ich mir vor bis am Mittag so viele Pferde wie möglich zu bewegen und nach dem Mittagessen erst das Bürozeugs zu erledigen und dann alle restlichen Pferde zu bewegen. Ich sollte den Hufschmied diese Woche noch kommen lassen und ein paar andere Sachen sind auch noch offen. Ich werde mit Quetzal anfangen und eine kleine Runde im Schritt ins Gelände gehen und Kjölur nehme ich als Handpferd mit. Schreibt doch im eingefügten Fragenkästchen Fragen für ein neues Q&A rein. Es sind schon wieder ein paar neue Abonnenten dazugekommen, danke dafür.

"Kjölur warte doch!" Ich stellte Quetzal gerade neben den Stein um ausserhalb des Tores aufzusteigen als Kjölur nach vorne drängelte und Quetzal so auf die Seite schob. Nachdem ich das Durcheinander wieder entriegeln konnte, konnte ich normal aufsteigen und losreiten und Kjölur lief brav neben uns.
Erschrocken zog ich die Zügel zurück und versuchte gleichzeitig Kjölur am Strick zu bremsen. Doch unglücklicherweise trabte er vor Quetzals Beine der den kleinen Isländer nicht sah und über ihn drüber stolperte. Kjölur wieherte auf und machte einen Sprung auf die linke Seite und zog mir dabei den Strick aus der Hand der zwischen die Beine von Quetzal gelangte. Er strauchelte und fing sich mit den Knien auf. Durch den Aufprall wurde ich auf den Hals geschleudert und konnte mich gerade noch so festhalten während sich der Wallach wieder aufrappelte. Ich stieg ab und hielt ihn fest. Kjölur stand am Wegrand und graste. Ich schnappte mir den Strick während mein Blick auf eines seiner Hinterbeinen stiess. Das Röhrbein war aufgerissen und blutete ein wenig. Auch Quetzals Knie waren aufgeschlagen und bluteten. Ich seufzte, machte jedoch keine Panik und lief zurück zum Stall. Kjölur lahmte ein wenig, doch Quetzal schien es kaum zu merken. 
"Was ist passiert?" Miles war gerade am Putzplatz und putzte Moon. Ich band beide an und tauschte die Trense von Quetzal gegen sein Halfter. "Es ging alles ziemlich schnell. Es war irgendetwas im Wald, beide sind erschrocken und Kjölur kam vor die Beine von Quetzi. Dabei riss er das Röhrbein des Isis auf und er stolperte nachdem Kjölur weggesprungen ist und fing sich mit den Knien auf." Ich zog Quetzal den Sattel ab und auch die Gamaschen. "Aber dir geht es gut?" Miles sah mich besorgt an. Ich nickte und ging in den Stall und die Notfallapotheke zu holen. Zuerst wusch ich alle Wunden mit sauberem Wasser aus und bestrich die beiden Knieschürfungen mit Bepanthen und liess es kurz einwirken während ich mich um die Wunde des Ponys kümmerte. Seine Wunde war schlimmer und tiefer, deshalb verband ich die Wunde nur und würde nachher gleich den Tierarzt anrufen. Ich stellte beide in ihre Boxen und kramte dann mein Handy heraus. 
"Guten Morgen Herr Müller! Danke dass Sie so schnell kommen konnten. Die beiden stehen in ihren Boxen." Ich liess Hope am Putzplatz stehen und führte den Tierarzt in den Stall zu den beiden Wallachen. "Was hast du mit den Wunden schon gemacht und wie ist es genau passiert?" Herr Müller blieb vor der Box zu Quetzal stehen und schaute mich an. Ich erzählte ihm das Geschehene nochmals und schilderte genau was ich schon bei der Notbehandlung gemacht habe. "Das tönt gut. Ich denke bei Quetzal reicht es, wenn man die beiden Schürfwunden weiterhin regelmässig mit Salbe behandelt und das Training auf Schrittreiten zurückstellt. Mindestens bis Ende Woche. Falls er nie lahmen würde, kann man ab Sonntag wieder langsam normal anfangen. Schauen wir uns den Isländer an." Herr Müller ging wieder aus der Box und ich führte ihn zu Kjölur's Box. "Mit Quetzal hatte ich sowieso noch kein richtiges Training. Er ist allgemein noch stark im Aufbau. Kjölur's Wunde habe ich erst gründlich ausgewaschen und trocken verbunden da ich mir nicht sicher war wie ich die Wunde behandeln sollte." Ich blieb an der Boxentür angelehnt stehen während mein Tierarzt den Verband vorsichtig abrollte und ihn mir hinhielt. "Es ist auf jeden Fall eine schlimmere und grössere Wunde als die von Quetzal, aber auch hier ist es nur oberflächlich. Da er gelahmt hat, solltest du ihm solange Pause geben bis er nicht mehr lahmt und auch dann wieder langsam im Schritt anfangen. Weideruhe würde ich für diese Woche auch machen und am Tag mal kurz eine Runde auf dem Hof spazieren um zu schauen ob er noch lahmt. Ich gebe dir eine Salbe und eine Verbandmöglichkeit die am besten geeignet ist. Du solltest es auch jeden Tag ein paar Minuten kühlen dass die Schwellung zurück geht." Herr Müller verarztete das Bein des braunen Ponys und gab mir die Sachen. "Ich stelle dir die Rechnung in den nächsten Tagen zu. Willst du gerade noch den Entwurmungstermin abmachen? Deswegen hast du doch auch schon mal angerufen?" Er schloss seine Arzttasche und folgte mir zurück zu seinem Auto. "Stimmt ja. Es wäre an der Zeit da alle noch keine Entwurmung hatten seit sie bei mir sind. Ich hätte nächste Woche am Montag Zeit, würde Ihnen das passen?" Ich lehnte mich an die Autotür die Herr Müller geöffnet hatte und sich nun ins Innere des Autos setzte. "Das sollte passen. Ich werde noch eine Bestätigung mit der Rechnung schicken. Dann sehen wir uns Montag. Schönen Tag Lexa." Er zog die Autotür zu und fuhr zum Tor welches er alleine öffnen konnte da auch er den Code wusste. 
"So Hope, du darfst jetzt zurück auf die Weide." Ich entknotete ihren Strick und führte sie zu den Weiden. "Na Pirouge, heute mal wieder ein bisschen Bodenarbeit?" Ich führte den Fuchswallach zum Putzplatz und putzte nur schnell rüber.

Das Leben ist kein PonyhofOnde histórias criam vida. Descubra agora