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She closed the door. She hides behind the face nobody knows. She feels her skin touch the floor. She wants to fight. Her eyes are tired, nobody's on her side. She wants to feel like she did before

"Ich schlaf oben", rief Niall und lief wie ein kleines Kind die Treppen im Tourbus nach oben. "Oh ja, ich auch", brüllte Louis und rannte ihm hinterher. Lachend folgte ich ihnen und blickte mich genauer um. Der Tourbus war überdimensional groß. Unten standen zwei große Sofas und ein Flachbildfernseher. In einem abgegrenzten Bereich befand ich eine Art Küche und ein Esstisch, ich bezweifelte jedoch, dass sie oft genutzt wurde. Eine Treppe führte zu den Betten. Als ich den anderen Jungs nach oben folgte, blickte ich mich weiterhin staunend um. Niall hatte seine Reisetasche bereits auf eines der oberen Betten geworfen und auch Louis schien mit seiner Auswahl zufrieden zu sein. Er lag lächelnd auf dem Rücken und beobachtete uns, während auch wir unsere Betten bezogen. "Wie wärs, wenn wir zwei die beiden Betten ganz hinten nebeneinander nehmen?", flüsterte mir Harry von hinten vielsagend ins Ohr. Ich nickte zustimmend und zwängte mich an Louis Reisetasche vorbei, die er mitten im Weg liegen hatte lassen. Der Gang zwischen den Betten war gerade mal so breit, dass eine Person problemlos hindurch gehen konnte. Die Betten selbst waren eindeutig nur zum Liegen gedacht. Ein kurzer Vorhang sollte vor den Blicken der anderen schützen. Ich bezweifelte stark, dass man in diesen Dingern wirklich gut schlafen konnte. Ich warf meine kleine Tasche, die ich zusätzlich zu meinem Koffer mitgenommen hatte auf das Bett und wartete auf Harry. Wenn ich auf der Bettkante saß, konnte ich meine Füße direkt auf seine Matratze legen. Seufzend hob Harry meine Beine hoch und schlängelte sich an ihnen vorbei, um sich ebenfalls hinsetzen zu können. Unsere Schlafstellen waren tatsächlich etwas abseits der anderen. Zwischen den ersten Betten im Gang, die die anderen Jungs bezogen hatten und unseren, lag etwas Abstand, aber das sollte mir nur Recht sein. Ein Freudenschrei ließ mich aufblicken. Niall war von oben herunter gesprungen und rannte auf den Anfang des Ganges zu, ehe er glücklich seine Arme um Melly schloss. Irgendwie hatte ich vollkommen vergessen, dass sie auch mit auf Tour kommen würde. Grinsend stand ich auf. Ich wollte nicht unhöflich sein und sie ebenfalls begrüßen, immerhin war sie meine einzige weibliche Unterstützung. Ich drückte kurz Harrys Hand und schob mich an den anderen vorbei zu Melly. Niall hatte sie immer noch nicht losgelassen. Ich tippte ihm leicht auf die Schulter und räusperte mich. "Ich sags ja echt nur ungern, aber wenn du noch länger eine Freundin haben willst, solltest du sie vielleicht nicht gleich zerquetschen." Lachend löste sich Melly von ihm. "Da mache ich mir eigentlich eher weniger Sorgen." Sie streckte die Arme nach mir aus und ich zog sie in eine freundschaftliche Umarmung. Dieses Mal war Niall derjenige, der mich an der Schulter antippte. "Nur so als Notiz", begann er und schaute zwischen uns hin und her. "Das ist immer noch meine Freundin, verstanden?" Ich löste mich langsam von Melly und schob sie in seine Richtung. "Ich glaube, da wird jemand ziemlich schnell eifersüchtig", lachte ich und blickte zu den anderen. Auch sie standen an und wollten unseren Gast begrüßen. Langsam verzog ich mich wieder in den hinteren Teil. Es war doch etwas zu eng, um zu fünft nebeneinander in einem Gang gequetscht zu stehen. "Und was machen wir morgen aus meinem freien Nachmittag?" Harry hatte sich neben mich gelegt und streckte von seinem Bett aus die Hand nach mir aus. "Am Nachmittag haben wir einige Interviews, aber davor habe ich alle Zeit der Welt." Sein Lächeln war einfach atemberaubend. Also ich bezweifle stark, dass du auf eine Shoppingtour Lust hast. Schmunzelnd blickte ich ihn an. "Also gegen einen entspannten Vormittag habe ich eigentlich nichts." Er grinste mich an. "Und was genau stellst du dir da vor?" Ich beugte mich ein Stück näher zu ihm. "Mhm, keine Ahnung. Ich denke wir suchen uns einfach ein ungestörtes Plätzchen und lassen es uns gut gehen." Sein vielsagendes Grinsen ließ Schmetterlinge in meinem Bauch hin und her flattern. Ich bin einverstanden. Ich drückte vorsichtig seine Hand.

"Alle mal antanzen", brüllte Paul von unten. Fragend blickte ich Harry an, doch dieser deutete mir nur aufzustehen. Die anderen rannten bereits die Treppe hinunter. Lachend joggte ich hinterher. "Für heute solltet ihr langsam ans Schlafen denken." Genervtes Gemurmel drang durch unsere Reihen. "Morgen habt ihr in der Früh noch nichts zu tun, am Nachmittag gibt es dann einige Interviews. Ihr müsst dringend ausgeschlafen sein." Pauls Blick ließ keinen Widerspruch gelten. Mürrisch gingen wir im Gänsemarsch zurück zu unseren Betten. "Gute Nacht", brüllte Paul von unten. Keiner antwortete. Er hatte unsere Stimmung eindeutig versaut. "Ich geh noch schnell Zähneputzen", murmelte ich und schnappte mir meinen Kosmetikbeutel. Gerade wollte ich die Tür des Badezimmers schließen, als sich plötzlich ein Fuß dazwischen stellte. "Autsch, shit! Danke dafür", fluchte Harry und stieß die Tür weiter auf. "Du hättest auch einfach etwas sagen können", grummelte ich und stellte mich vor den Spiegel. "Für mich war es eigentlich selbstverständlich", schmunzelte Harry und grinste vielsagend. "Wie du meinst", ließ ich ihn abblitzen und schnappte mir meine Zahnbürste. "Weißt du eigentlich, dass du verdammt süß bist, wenn du sauer bist." Harry grinste mich durch den Spiegel an. Lachend schlug ich ihm gegen die Schulter und prustete meine schäumende Zahnpasta in sein Gesicht. "Das bekommst du zurück", rief Harry und begann wie ein Gestörter seine Zahne zu putzen. Vermutlich war die Schaumerzeugung sein einziges Ziel. "Du wagst es nicht." Schützend hielt ich mir meine Hände vor mein Gesicht, doch Harry schnappte sie sich und platzierte sie über meinem Kopf. Ich stand mit dem Rücken direkt an der kalten Wand. "Harry", quietschte ich, doch er hatte seine komplette Ladung Zahnpasta bereits auf mich abgefeuert. Prustend und lachend blickte ich ihn an. "Bei mir war das nicht so viel", beleidigt zog ich einen Schmollmund. "Selbst schuld", murmelte Harry und sah mir intensiv in die Augen, ehe er seine Lippen gierig auf meine drückte.

New dreamsWhere stories live. Discover now