15.

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Erschrocken guckte ich hoch zu Yoongi, der plötzlich vor mir stand. Ich hatte ihn gar nicht kommen hören. Das Handy zu verstecken hätte keinen Sinn mehr ergeben, Yoongi hatte es schon gesehen.

Anders als ich dachte riss er es mir nicht aus der Hand und schimpfte mit mir, wieso ich es überhaupt hatte, sondern setzte sich mir still gegenüber und schaute mich ruhig an.

,,Wieso bist du an meinem Handy?" Seine Stimme klang nicht streng oder gar wütend, er wollte bloß wissen, was ich dort gesucht hatte. Das ließ mich weniger nervös sein.

,,Ich war nur ein bisschen neugierig." Jetzt machte ich das Handy aus, ehe ich es ihm mit einem entschuldigenden Blick zuschob. Mit einer erhobenen Augenbraue nahm er es an.

,,Und, hast du irgendetwas unschönes gefunden?", fragte er jetzt. Jetzt konnte ich seine Stimme nicht deuten. Ich hoffte, es war, damit er sich erklären konnte.

,,Naja..." Ich wusste nicht, ob ich es ihm sagen konnte. ,,Diese Nuri..."

Jetzt schmunzelte Yoongi, was mich stocken ließ. Was war so lustig?

,,Direkt, als ich dir ihren Namen verraten hatte, hab ich Eifersucht gesehen." Er grinste mich an, wissend, wie verfallen ich ihm war. ,,Das ist meine Schwester, Baby."

Diese Bezeichnung ließ mich erröten und den Blick senken. Es war lange her, seitdem er mich so genannt hatte. Das letzte mal, am Tag, als ich ihn entführt hatte, hatte ich ihn angeschrien, er solle mich nicht so nennen. Nicht, weil es mir irgendwie nicht gefallen hat, sondern eher, weil ständig der Gedanke, er wollte mich manipulieren, in meinem Kopf herumfuschte.

Jetzt seufzte Yoongi, ließ meine Aufmerksamkeit auf mich lenken, und guckte mich wieder ernster an. ,,Jimin.", startete er.

Um ehrlich zu sein, verunsicherte mich sein Stimmungswechsel. Über was wollte er mit mir reden?

,,Was sind wir jetzt?" Kurz musste ich schlucken. Das Thema war wirklich schwer für mich, und obwohl mir mittlerweile meine Gefühle für den Mann gegenüber mir klar waren, hatte ich Angst, er verarschte mich doch von vorne bis hinten. Vielleicht hätte ich doch die ganze Zeit auf Frau Lee hören sollen und er war ein schlechter Mensch, manipulierte mich.

Yoongi fuhr fort. ,,Mir ist bewusst, was du wegen mir durchmachen musstest. Und ich weiß, wie schwer dir meine Entlassung vorgekommen ist. Ich entschuldige mich von ganzem Herzen dafür. Wenn du noch vorhast, mir wehzutun, werde ich dir das erlauben. Wenn du sagst, ich soll von deinem Leben verschwinden und nie wieder kommen, tue ich das. Ich habe Respekt vor dir und will dir wirklich nicht mehr zur Last fallen, dafür bedeutest du mir zu viel."

Er machte eine Pause, um meinen Gesichtsausdruck zu analysieren. Zu diesem passte wohl das Wort "berührt". Denn ja, seine Worte berührten mich wirklich sehr. Zu sagen zu bekommen, dass man geliebt wurde, war schon schön, doch dass man Respekt vor einem hatte, war etwas anderes, trotzdem so wichtiges.

,,Doch du sollst wissen, dass ich dich nicht verarscht habe. Damals im Haus, als ich dir meine Gefühle mit den Berührungen, Küssen und Worten gezeigt hatte, meinte ich das zu 100 Prozent ernst. Du warst da schon lange kein Objekt der Begierde mehr für mich, sondern mein Geliebter. Und das ist noch immer so. Als ich dir gesagt habe, dass ich dich liebe, habe ich nicht gelogen. Ich bin nicht abgehauen, als mir die Möglichkeit geboten wurde, weil ich bei dir sein wollte. Und ich hätte dich auch niemals bei der Polizei verpfiffen. Ich will bei dir sein, Jimin."

Gefühlvoll guckte er mich an, und ab da waren alle Zweifel beiseite geschoben. Er sagte die Wahrheit, er log nicht.

,,Ich liebe dich, Jimin."

Don't trust 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt