⁶⁴ ▪︎calm down▪︎

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Mein Bauch zieht sich automatisch ein, ein paar Mal lässt die eisige Kälte mich schnell ein- und ausatmen, bevor ich die Augen schließe und mich dem Gefühl hingebe. Meine vollste Konzentration liegt darauf, wie die Tropfen auf mich prallen und sich eiskalt in meine Haut einbrennen. Das eiskalt brennende Gefühl füllt mich aus, betäubt den Schmerz in meiner Brust.

Mein gesamter Körper fühlt sich taub an, eine Gänsehaut breitet sich langsam aber sicher auf meiner Haut aus. Stumm rinnen die Tränen aus meinen Augen, vermischen sich mit dem Wasser. Meine Unterlippe zittert, mein Körper wird von stummen Schluchzern geschüttelt. Es geht alles in dem prasseln des Wassers unter.

Plötzlich ertönt ein Klopfen an der Tür.
"Yoongi? Ist alles okay?"

Ich reagiere nicht, starre einfach nur an die Duschwand. Vielleicht ist mein System auch einfach runtergekühlt.

Ein erneutes Klopfen.

"Yoongi?"

...

"Yoongi, ich komm jetzt rein."

Die Tür öffnet sich langsam.

"Fuck, man, was zur Hölle wird das!?"

Langsam lehne ich den Kopf gegen die Wand, schließe die Augen.

Plötzlich stoppt das Prasseln des Wassers.

"Shit, du bist ja eiskalt."

Er zerrt mich aus der Dusche, meine Glieder bewegen sich nur mechanisch, fühlen sich merkwürdig steif und unbeweglich an.

Ich spüre Jimins Finger an meinen Oberarmen, den rauen Stoff eines Handtuchs, welches über meine nackte Haut rubbelt. Meine Zähne klappern.

In Bridal-style hebt Jimin mich hoch, mein Kopf klappt gegen seine Brust. Er trägt mich aus dem Bad und in sein Bett, kuschelt sich mit mir unter die von seinem Körper schon etwas vorgewärmte Bettdecke und drückt mich an sich.

Langsam taue ich wieder auf, der Damm bricht und die Tränen kullern nur so aus meinen Augen.

Jimin sagt nichts, seine warmen Finger gleiten einfach nur beruhigend über meine kalte Haut und durch meine feuchten Haare.

Leise schluchzend vergrabe ich meinen Kopf in seiner Halsbeuge, werfe ein Bein über seinen Körper und drücke mich noch näher an ihn.

Langsam ebben meine Schluchzer ab, meine Lippen zittern allerdings immer noch leicht. Erschöpft lege ich meinen Kopf auf seiner Brust ab, lasse mir eine Weile von ihm durch die Haare streicheln.

"Ich bin gestern anscheinend bei ihm eingeschlafen, heute morgen bin ich in seinem Bett aufgewacht. In Löffelchenstellung mit ihm. Wir haben uns geküsst und so, es hat sich so verdammt gut und richtig angefühlt. Und dann hat so eine Blondine geklopft." Ich verziehe mein Gesicht vor Bitterkeit.

"Shit", murmelt Jimin. "Das tut mir so leid,Yoongi. Er tut dir immer nur weh, vielleicht solltest du dich ein bisschen von ihm distanzieren, versuchen dir nicht dein Herz brechen zu lassen."

Meine Lippen verlässt ein leiser, aber zustimmender Laut.

"Also eher nicht auf die Party heute Abend?", flüstert er einfühlsam.

Tief atme ich durch. "Doch, Ablenkung."

Kümmernd streicht er mir nochmal durch die Haare, mir fallen die Augen schon zu.

"Ruh dich aus, schlaf nochmal ne Runde. Ich bring dein Bild zu deinem Dozenten."

"Danke, Jimin", blubbere ich, bevor ich auch schon in den Schlaf drifte.

𝐂𝐎𝐋𝐃 𝐁𝐎𝐘 | jjk.myg ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt