zwei || don't let it break your heart

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« Lynn »


Als ich am nächsten Morgen aufwachte, war es schon zehn Uhr und weil ich nicht mehr einschlafen konnte sobald ich wach war, stand ich schon einmal auf und bereitete das Frühstück vor. Julian konnte eh nicht länger als elf Uhr schlafen, das passierte bei ihn nur sehr selten. Wir hatten heute Nacht bei Jannis in der Wohnung übernachtet, der selbst bei Greta übernachtet hat. Wie schon vermutet ließ Julian keine zwanzig Minuten auf sich warten, ehe er schon komplett angezogen in die Küche seines Bruders trat, was mich ein kleines bisschen verwirrte. Trotzdem ließ ich mich nicht beirren und ging grinsend auf ihn zu, um ihn mit einem Kuss zu begrüßen, der wie immer ziemlich schnell endete.

„Ich habe uns schon einmal Frühstück gemacht. Hast du Hunger?" Lächelnd deutete ich auf den Küchentisch. Ich hatte mir heute richtig Mühe gegeben und anstatt einfachen Brötchen mit Aufschnitt einen Obstsalat, Rührei und Haferbrei mit Früchten gemacht. Ich wusste, dass Julian es liebte so zu frühstücken und nachdem gestern alles wieder normal schien, war es mir die Mühe wert.

„Ja, aber ich treffe mich jetzt mit Kai zum Frühstück. Ich muss auch direkt los, ich bin schon zu spät. Ich komme aber rechtzeitig wieder, wir wollten ja zum Abendessen wieder Zuhause sein." Einen kurzen Blick warf er mir zu, ehe er in den Flur ging und in seine weißen Nikes schlüpfte, dann war er auch schon aus der Tür verschwunden. Normalerweise waren Sophia und ich immer dabei, wenn die zwei sich irgendwo zum Essen trafen und auch wenn ich es nicht schlimm fand, dass wir nun wohl nicht erwünscht waren, verletzte es mich doch, dass er mir nichts von den Plänen erzählt hatte oder sich gar richtig verabschiedet hat.

Seufzend ging ich zurück in die Küche und fing an alleine zu essen, was anderes blieb mir wohl nicht über. Kurz überlegte ich, ob ich einfach ein wenig spazieren gehen wollte um meine Zeit zu vertreiben, aber da hätte ich nicht wirklich Lust drauf, auch wenn ich mich unwohl dabei fühlte alleine in der Wohnung von Jannis zu sein. Aber andererseits war Köln noch nie so wirklich meine Lieblingsstadt und ich hatte mich hier nie ganz wohl gefühlt, also war mir die Wohnung lieber als ein Spaziergang. Ich war ziemlich froh, als wir letztes Jahr endlich raus aus Köln sind, wobei es mir in Dortmund nicht viel mehr gefällt. Am liebsten würde ich einfach sofort zurück nach Berlin, aber mit Julians Job ging das nun mal nicht so einfach und in Berlin gab es auch gar keinen Verein, der für ihn in Frage kam. Manchmal fragte ich mich, ob Julian es überhaupt wertschätzte, dass ich Berlin praktisch für ihn verlassen hatte und nur für ihn nicht wieder zurückging oder, ob er wusste, dass ich einige Träume für ihn aufgegeben hatte. Aber bei der Antwort war ich mir nicht mehr so sicher.

Eine halbe Stunde nachdem Julian so plötzlich abgehauen war, hörte ich die Wohnungstür wieder aufgehen und kurz darauf kam Jannis entspannt in die Küche gelaufen und erschreckte sich sichtlich, als er mich am gedeckten Tisch sitzen sah.

„Heilige Scheiße, Lynn! Du kannst mich doch nicht einfach so erschrecken. Was machst du überhaupt hier? Du solltest doch irgendwo mit den anderen frühstücken sein." Verwirrt sah Jannis von dem vollen Tisch und dem ganzen Essen zu mir und schien die Welt nicht mehr zu verstehen, als ich meinen Kopf schüttelte.

„Ne, Julian und Kai sind alleine los." Ich konnte nicht anders, als ein wenig verbittert zu lachen, als ich an Julians Abgang von vorhin dachte.

„Bist du sicher, dass du es richtig verstanden hast?", murmelte Jannis und klaute sich ein Stückchen Banane aus dem Obstsalat.

„Ich hätte da nichts falsch verstehen können, Jannis. Julian kam hier rein und hat den gedeckten Tisch praktisch ignoriert und hat dann gemeint, dass er mit Kai verabredet ist und ist gegangen, ohne richtig tschüss zu sagen. Was soll ich da dran denn nun missverstehen?" Ich war aufgebracht, dass merkte auch Jannis, denn er griff beruhigend nach meinen Armen und drückte die mir lieb auf dem Schoß. Ich neigte gerne dazu, ziemlich mit den Armen rumzufuchteln, wenn ich wütend war und Jannis kannte mich nun schon einige Jahre und hatte das schon öfter mal mitbekommen, immerhin hatte er auch eine ganze Weile bei uns gewohnt.

„Woah, wirklich? Außerdem ist Sophia doch auch dabei. Ich habe es eben erst in ihrer Story gesehen und gestern hat sie mir auch noch erzählt, dass ihr vier verabredet wart." Als Jannis das sagte, brach in mir eine Welt zusammen und ich nahm mir gleich mein Handy in die Hand. Mein Hintergrund waren immer noch Julian und ich, ein Bild von seinem Geburtstag vor drei Monaten. Strahlend grinste er in die Kamera, während er mich auf dem Rücken trug und ich ihm einen Kuss auf die Wange gab. Jeder Fremde hätte sehen können, wie sehr wir uns da geliebt hatten. Oft schaute ich mir dieses Bild an, es war eines meiner Lieblinge, aber nun ignorierte ich es und ging gleich auf die Instagram App. Sophias Story wurde mir gleich ganz links angezeigt und tatsächlich hatte sie ein Bild von sich und Kai an einem gedeckten Frühstücktisch in einem Café und am Rande des Bildes konnte ich ohne Probleme Julians Handy und seinen Autoschlüssel sehen.

Toll, mein eigener Freund wollte mich nun nicht mehr dabeihaben, wenn er mit unseren Freunden unterwegs war.

„Lynn, was ist im Moment los bei euch? Ist irgendwas passiert?", nahm ich Jannis besorgte Stimme wahr, als ich mein Handy sperrte und meinen Kopf verzweifelt in meinen Armen auf dem Tisch einbettete. Kurz darauf spürte ich seine Arme um meinen Körper und dann zog er mich ohne Probleme hoch, direkt in eine Umarmung, wobei bei mir die ersten Tränen fielen.

„Julian benimmt sich wie ein Arschloch, das ist los. Seit Wochen redet er kaum mit mir, schaut mich manchmal nicht einmal an und benimmt sich einfach scheiße. Ich weiß nicht warum, Jannis. Ich weiß einfach nicht, warum plötzlich alles so anders ist." Jannis seufzte lediglich und zog mich mit sich zum Sofa, wo wir uns setzten und erstmal nicht redeten. Ich war einfach nur damit beschäftigt, zu weinen und Jannis Strich mir immer wieder beruhigend über den Rücken.

„Mach dir da mal keine Sorgen, ja? Sowas kommt mal vor, in jeder noch so perfekten Beziehung. Jeder hat mal eine schlechte Phase und auch wenn er sich viel besser verhalten sollte, heißt es nicht, dass er dich nicht mehr liebt. Das tut er, Lynn. Er hat es mir so oft gesagt, wirklich. Und außerdem bin ich mir sicher, dass er zu mir gekommen wäre, wenn wirklich was los wäre. Komm, mach dir keinen Kopf darüber. Er wird schon noch zu dir kommen und so lange musst du dir nicht dein Herz zerbreche lassen, ja? Wahrscheinlich läuft es mit dem Sport einfach gerade nicht so." Seine Worte hatten eine beruhigende Wirkung auf mich, auch wenn ich Ihnen keinen Glauben schenkte. Zum einen, weil es für Julian beim BVB gerade besser denn je lief, zum anderen, weil wir beide wussten, dass Julian nicht sofort zu ihm gegangen wäre, sondern erst einmal selbst damit zurechtkommen wollte.

„Jannis, du weißt gar nicht wie sehr ich dich manchmal liebe", lachte ich, immer noch strömten Tränen meine Wangen runter.

„Ich dich auch, Lynn. Du bist die beste Frau, die ich mir für meinen Bruder vorstellen könnte, wirklich. Ich will niemand anderen als dich meine Schwägerin nennen – abgesehen von Jaschas Frau irgendwann. Dann bist du offiziell sowas wie meine Schwester. Ich wollte schon immer eine, weißt du?" Grinsend schaute er mich an und ich konnte ihm ansehen, wie ernst er es meinte, was mich traurig stimmte, denn ich war mir mittlerweile sicher, dass es längst nicht mehr dazu kommen würde, dass ich mich seine Schwägerin nennen durfte. Vor allem wusste ich, dass mich dieses Unwissen irgendwann innerlich umbringen würde und ich es nicht mehr lange aushielt, aber andererseits könnte ich mittlerweile auch einfach nicht mehr ohne Julian leben.



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¡holaaa!

wie findet ihr das kapitel?

bei uns fängt übermorgen die schule wieder an und ich bin schon total aufgeregt, weil ich auf eine neue schule kommen werde. ich hatte halt noch nie einen schulwechsel, außer halt von der grundschule auf das gymnasium, aber da hatte ich halt freunde die mitgekommen sind und jetzt werde ich wahrscheinlich niemanden da kennen :( wünscht mir glück haha.

jaa außerdem bekomme ich bald endlich mal einen laptop, vielleicht komme ich dann mehr dazu zu schreiben haha. ich wäre dann wahrscheinlich so eine, die den mit zu starbucks nehmen würde und so tun würde, als wäre ich eine von diesen ganzen businessmenschen da haha. aber ich denke wirklich, dass ich dadurch vieeel flexibler sein werde und dann mehr zeit zum schreiben haben werde :) ich muss halt nur schauen wie das mit der schule und meinem stundenplan wird...

schönen tag euch noch,

vivi  <33

walls || julian brandtWhere stories live. Discover now