Meine Verpeiltheit und eine Portion Nostalgie

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Nachdem alle aufhörten zu lachen, schaute Pablo mich belustigt an und gab von sich: „Ain, wann raffst du's endlich?! Jeden Monat sind alle pünktlich da und fertig gerichtet und jedes Mal bist du verwundert warum wir uns alle in eurem Haus befinden." Ups... Er schob noch „Du bist echt die verpeilteste Person Person die ich kenne" hinterher, diesmal aber wesentlich leiser. Doch er hatte Recht. Alle 4 Freitage standen sie inAnzug, Fliege und Kleid bei uns im Haus. Es war eine Art Tradition seitdem Mum diesen spießigen Finanzbeamten mit Mittelscheitel und leeren Augen kennengelernt hatte. Doch Mr. Alvarez war relativ akzeptabel im Gegensatz zu Mums anderen Lovern, denn er war oftmals der einzige, der meinen Sarkasmus als lustig empfand, während die anderen nur mit den Augen rollten.
Wir gingen einmal im Monat in das teuerste Restaurant in ganz Madrid, wo der Willkommens-Champagner teurer war als mein halber Kleiderschrankinhalt.
Ich möchte nicht behaupten dass wir Millionäre seien, aber seit dem Tod meines Vaters konnten meine Mutter und ich und von der Erbe eine protzige Villa am Stadtrand von Madrid kaufen.
Doch ich würde liebend gerne auf all den Luxus und die finanziellen Möglichkeiten die ich besitze, verzichte,nur um meinen Vater wieder zu haben. Ich vermisste meinen Dad schrecklich.
Er war ein erfolgreicher Geschäftsmann einer riesigen Firma, und trotzdem das genaue Gegenteil meiner Mutter. Während sie das Geld vor alles andere stellte, super organisiert war und einen eingeschränkten Humor besaß (so finde ich das jedenfalls) , gab es für meinen Vater nichts wertvolleres als die Zeit mit seiner Familie oder die winzigen Pausen Indexen wie Wetten abschlossen wie: >Wer isst schneller als in 4 Minuten 2 Packungen Käse Doritos leer< oder >wer imitiert besser eine Rolltreppe in einem Kaufhaus<.
Nostalgie überkam mich und mein Herz schmerzte so unfassbar, wenn ich daran dachte.
Er war hier in Madrid geboren, während meine Mutter aus dem kalten Berlin kam.  Mein Vater war offen und laut, ein richtiger Latino eben. Tiefgehende Gespräche waren ihm genauso wichtig wie Humor und Spaß.
Meine Mutter war aus seinen Augen eine „dulce bloque de hielo" was auf deutsch „süßer Eisklotz" heißt, denn da,ist assoziierte er die Kälte, Disziplin und Unlockerheit meiner Mum. Er behauptete dass „dieser Eisklotz auch manchmal schmelzen würde und dann zu einer wunderschönen Schneeflocke zu werden" würde.
Ich wünschte irgendjemand würde so süß über mich reden...

My fucking fateTempat cerita menjadi hidup. Temukan sekarang