Kapitel 12

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Kapitel 12

"Macht Spaß meinen Cousin für deine Vorteile zu nutzen, huh? Er würde alles für dich kaufen, solange du es ist. Darauf bist du doch aus, hab ich recht? Du bist genauso geldgeil, wie alle anderen auch."

Bitte? Ich soll geldgeil sein? Scheiße, alles, was ich wollte, war, dass es meiner Schwester und mir gut ging. Hieß das, dass ich automatisch geldgeil war? Dieser Mann hatte doch keine Ahnung, wie es war, wenn man überhaupt kein Geld hatte und auf der Straße betteln musste, da man keine andere Wahl besaß. Außerdem würde ich Elijah niemals ausnutzen. Hätte ich gewusst, dass er mir ein Geschenk kaufen würde, hätte ich versucht ihn davon zu überzeugen, mir keins zu kaufen. Ich schätzte seine Geste, aber ich hätte das Armband niemals annehmen sollen. Ich sah Zayn in die Augen, welcher mich missbilligend ansah. Er muss mich wirklich hassen, welch Wunder. Wütend und mit Tränen in den Augen, die ich versuchte wegzublinzeln, nahm ich meinen kleinen Block raus, schrieb agressiv auf diesem.

Weißt du was? Leck mich doch.

"So kannst du nicht mit mir reden!", schrie er mir hinterher, als ich die Treppen hochstieg und in mein Zimmer rannte, während ich wütend die Tränen auf meinem Gesicht wegwischte.

Er wusste wirklich, wie man mich leiden lassen konnte. Hoffentlich hatte es zumindest diese Valerie besser als ich. Wie konnte er mich nur so behandeln? Ich war doch auch nur ein Mnesch. Ich hatte ihm nie etwas falsches angetan! Ich habe immer versucht höflich zu sein, aber mittlerweile reichte es mir. Sollte er mich doch feuern, mir war es egal. Ich würde wo anders einen Job finden. Vielleicht nicht so gut wie hier, aber irgendwo gab es immer Plätze, wo man nach Personal suchte. Ich hörte mehrere Schritte hinter meiner Tür und dann, wie zwei Leute sprachen.

"Jetzt erzähl, was ist passiert?", erkannte ich Elijahs Stimme und mein Herz erwärmte sich.

Danach hörte ich Zayns Stimme, wie er Elijah das Geschehene erzählte. Immerhin erzählte er die Wahrheit. Apropos, ich musste Zayn noch zur Rede stellen, warum er gelogen hatte, dass das Wetter in Manchester schlecht war. Es brachte ihm doch nichts, wieso dann unnötig lügen? Zayn erzählte Elijah weiterhin seine Sichtweise, bis dieser ihn unterbrach.

"Zayn, bist du bescheuert? Kein Wunder, dass Bailee dir gegenüber so reagier! Junge, ich habe ihr das Geschenk geholt, weil ich wollte und ich bekam keinerlei Gefühle, dass sie mich ausnutzen würde, verstehst du das? Nicht jeder hintergeht anderen Menschen, nur weil Valerie dich hintergangen hat. Du kannst die beiden doch nicht immer wieder vergleichen. Das arme Mädchen, was ist los mit dir? Hör auf den Menschen gegenüber so beschissen zu sein. Du musst niemandem deine Geheimnisse anvertrauen, aber Bailee arbeitet seit einem Monat hier. Wäre sie auf das Geld fixiert, hätte sie euch schon längst beklaut", hielt Elijah eine Predigt und innerlich küsste ich seine Stirn für seine Worte.

Er hatte das ausgesprochen, was ich nie sagen konnte, aus Angst ich könnte gefeuert werden, aber Elijah hatte meine Rolle übernommen, er verteidigte mich, wie keine andere Person und dafür war ich ihm dankbar.

"Nimm nicht ihren Namen in den Mund. Ich will nicht über sie reden. Außerdem zeige ich Menschen lieber, dass ich sie nicht ausstehen kann, anstatt ihnen dreist ins Gesicht zu lügen!", stieg Zayns Stimme und sogar ich bekam Gänsehaut.

Ich schätzte, dass sie in Zayns Zimmer waren, da ihre Stimmen rechts von mir kamen und nicht mehr von vorne. Ich  begann daran zu zweifeln, dass Elijah alles unter Kontrolle haben würde, trotzdem hoffte und betete ich dafür.

"Was willst du machen, Zeus? Mich schlagen? Na los, mach doch. Du weißt, dass ich recht habe, also versuch nicht dich da rauszureden."

Woher nahm sich Elijah diesen Mut mit Zayn so sprechen zu können? Für einen kurzen Augenblick musste ich durch den Spitznamen, den er Zayn gegeben hatte, kichern, stoppte aber, als ich hörte, dass etwas einkrachte. Ohne wirklich nachzudenken rannte ich in das Zimmer nebenan, sah, dass Zayn Elijah gegen die Wand drückte, seinen Kragen festhielt. Ich wollte schreien, aber aus meinem Mund kam nichts, dafür überkam mich Panik und ich sah ängstlich um mich.

No Response || z.m.Where stories live. Discover now