29. Vergeben und Vergessen?

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Ich wusste nicht wie lange ich geschlafen hatte, doch als ich wieder aufwachte, schlug ich die Augen gar nicht erst auf.

Ich hatte meine Mutter gesehen. Meine liebevolle und wunderschöne Mutter, die mich zur Verabschiedung umarmt und mir gesagt hatte, dass ich kein Monster war und daran festhalten sollte.

Hatte sie recht? Ich wusste es nicht genau, doch ich klammerte mich an ihre Worte.

Ich drehte mich zur Seite und bereute es augenblicklich. Mein kompletter Körper schmerzte und ich stöhnte auf, als mich der Schmerz durchzuckte.

Bist du wach?, flüsterte eine liebliche Stimme. Ich überlegte kurz wem diese Stimme gehörte, doch mein Hirn arbeitete nicht deutlich und mein Kopf schmerzte, als wäre ein Laser darübergefahren.

Ich schlug die Augen auf und bereute es, sie so rasch geöffnet zu haben. Trotz des gedämmten Lichtes war es unglaublich hell.

Hmm, stöhnte ich und schlug mir die Hände ins Gesicht. Dann spürte ich eine Übelkeit und im nächsten Moment saß ich kerzengerade auf einem großen Bett. In übermenschlicher Geschwindigkeit erschien ein Eimer und ich dankte Edward dafür Gedanken lesen zu können. Ich übergab mich herzlich in den noch von Edward gehaltenen Eimer und schämte mich.

Alles gut, sagte Seth liebevoll und hielt meine Haare zusammen, streichelte mir dabei über den Rücken.

Danke, krächzte ich, als ich irgendwann so ziemlich komplett leer war und schaute mich dann um. Ich war in einem fremden Zimmer, wobei ich an die Gästezimmer der Cullens dachte.

Wie lange war ich weg? Ich schaute Carlisle an.

Ungefähr 18 Stunden, antwortete er mir, was mich zum Stöhnen brachte.

Was ist passiert, Clara? Diesmal fragte mich Edward. Traurig schaute ich auf meine Finger und sagte nichts und dachte auch an nichts.

Ich habe ihnen erzählt, dass wir eine Auseinandersetzung hatten, Seth schaute mich mit bedauern an.

Was ist passiert, nachdem du getrunken hast? Edward sah mich böse an und ich dachte an meine Worte, als ich nach der ersten Flasche griff. Trotzdem sagte ich nichts.

Wie viel hast du getrunken? Jetzt fragte mich Carlisle, der mich im Gegensatz zu Edward nett anschaute.

Fast fünf Flaschen, gab ich leise zu und musste wieder an den grässlichen Geschmack denken. Sofort wurde mir wieder übel und Edward hielt mir wieder den Eimer hin, damit ich mich wieder übergeben konnte. Ich war wohl doch nicht komplett leer gewesen.

Jeder normale Mensch wäre bei Anbruch der dritten Flasche im Koma, wenn nicht tot und du ziehst dir fünf Flaschen rein! Edward war eindeutig wütend, doch ich konnte nicht verstehen, wieso.

Das fragst du dich noch?, seine Stimme wurde lauter. Du bist schließlich Teil dieser Familie, meiner Familie. Du bist eine Schwester für mich und dann kommt Seth zu mir, berichtet mir, dass deine Wohnung komplett verwüstet ist, weil ihr Streit hattet und du jetzt verschwunden bist. Er spürte, dass etwas passiert war. Nur dank Alice haben wir dich gefunden. Und zum Glück haben wir dich gefunden, denn dein Herz hatte aufgehört zu schlagen! Ich habe keine Gedanken mehr von dir gehört. Du warst tot, Clara! Darum bin ich wütend!

Ich schaute ihn mit großen Augen an und schluckte.

Es tut mir leid, dass ihr Angst um mich hattet... Aber ich habe meine Mutter gesehen, sie gespürt.

Deine Mutter?, fragte Edward wieder Gedanken lesend. Seine Stimme war etwas lieblicher. Ich nickte ihm nur zu und sowohl Seth als auch Carlisle schaute mich mit gerunzelter Stirn an.

Unendlichkeit.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt