XVIII.

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Max ist 23, studiert BWL und spielt Gitarre. Er lebt in einer WG und hat seit zwei Monaten eine feste Freundin.

Linus/Sarah ist 26, hat Gastronomie-Management studiert und möchte sich nun selbstständig machen. Er/ Sie geht gerne aus, boxt leidenschaftlich und wohnt alleine.

An dem Tag, an dem sich das Schicksal der beiden so dramatisch verändern wird, sitzen die beiden in einem Café an zwei Tischen nebeneinander. Es ist nicht sehr laut, man hört nur leises Besteckklappern und Gesprächsfetzen von den anderen Tischen. Max macht gerade Mittagspause, ein Kumpel sitzt ihm gegenüber, Linus/Sarah telefoniert mit seinem/ihrem Geschäftspartner für das neue Restaurant. Alles ist ganz normal, ruhig, beinahe idyllisch. Oder?

Max hört seinem Kumpel konzentriert zu, der gerade eine Geschichte erzählt, oder versucht es zumindest, denn der Mann/die Frau am Nachbartisch geht ihm gehörig auf den Zeiger. Viel zu laut brüllt er/sie in sein/ihr Telefon. Und das mitten in einem Café, wo er nur seine wohlverdiente Pause machen möchte. Er war so froh, dass sein Kumpel Zeit hatte!

Linus/Sarah dagegen merkt zwar, dass er/sie stört, das Telefonat ist aber viel zu wichtig, um es abzubrechen. Er/Sie und sein/ihr Partner müssen sich jetzt entscheiden, sonst verfällt ein wichtiges Angebot, was sie um Weiten in der Planung zurückwerfen würde! Dazu ist es einfach nicht sein/ihr Problem und das ist ihm/ihr ganz bewusst.

Max beschließt, höflich zu fragen, auch wenn der feste Tonfall schon gut zu hören ist. "Hey, sorry, kannst du vielleicht draußen weitertelefonieren?" Linus/Sarah redet einfach weiter, geht darauf nicht ein, hört ihn nicht - oder ignoriert ihn einfach. Max' Kumpel rät ihm einfach, sich zu entspannen, es gut sein zu lassen, doch das tut er nicht. Er wird sauer und fragt nocheinmal nach, etwas lauter als vorher. "Sorry, hallo, kannst du vielleicht rausgehen zum Telefonieren?" Genervt hebt Linus/Sarah mit den Worten "Warte mal kurz." das Handy vom Ohr.

"Sag mal, was ist dein Problem?" "Du bist mein Problem. Du und dein Handy!"

Linus/Sarah schüttelt beinahe ebenso entrüstet den Kopf. Er/Sie war mitten im Gespräch und da kommt der Typ und labert ihn/sie voll. Alle im Restaurant reden und nur weil er/sie am Handy sei, glaubt er, irgendwelche Ansagen machen zu können!

"Ach komm, lass es gut sein", mit den Worten, begleitet von einer abwinkenden Handbewegung, konzentriert er/sie sich wieder auf das Handy.

Max versuchte, sich zu beherrschen, aber es gelingt ihm einfach nicht. Solche Egoisten wie der Mann/die Frau reichen ihm schon lange! Wütend hebt er seine Tasse, trinkt und knallt sie wieder auf den Tisch.

"Was willst du eigentlich?", mehr als nur genervt wendet Linus/Sarah sich noch einmal Max zu, dessen Aggression deutlich zu spüren ist.

"Ich will mich hier mit meinem Kumpel unterhalten, aber das ist dank dir ja nicht möglich!" "Ja, und was willst du jetzt machen?" "Nichts will ich jetzt machen! Ich bin ja der Klügere!" "Ach, du hälst dich für etwas Besseres oder was?", Linus/Sarah steht auf, abwertend und wütend an Max hinabblickend. Er/sie hatte geschrien. "Wir können das auch anders klären." Max schweigt, während der Mann/die Frau sich setzt.

"Arschloch!"/"Schlampe!", murmelt er schließlich, wieder auf den Teller blickend, während er anfängt, sein Brot zu zerreißen. Linus/Sarah springt erneut auf, den umfallenden Stuhl merkt keiner mehr, die Fäuste an den Seiten geballt. Da brennt es auch bei Max durch, er springt auf und wirft ihm/ihr das Brot ins Gesicht, völlig aus Reflex, aus dem Affekt hinaus.

Da ist es mit Linus/Sarah vorbei. Wie auf Autopilot greift er/sie das Messer vom TIsch, ohne zu merken, was er/sie tut. "Das wirst du bereuen!"

Mit voller Wucht rammt Linus/Sarah Max das Messer in den Bauch. Max torkelt zurück, überall ist Blut - und dann wird plötzlich alles schwarz ...

Humans [Das Experiment]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt