Not Like The Others

Neues Leben

"Tatsächlich bin ich darüber nicht verwundert." kam es monoton von mir, als ich dem Riesen dabei zusah, wie er meine Sachen packte. Und nein, ich würde ihm nicht helfen. Das würde den letzten Rest meiner (eigentlich nicht mehr) vorhandenen Würde schaden. Deshalb lehnte ich an der Wand und musterte den Helden, welcher durch mein Zimmer huschte. 

Es nervte mich, das dieser Mann das Sorgerecht beantragt hatte. Es nervte mich, das er mein Vater war. Und es nervte mich, das er bestimmt hatte, das ich auf die Yuuei gehen soll. 

Das konnte er sich getrost sonst wohin stecken. 

Entnervt stöhnte ich leise, ehe ich mich umdrehte und den Kopf an die Wand knallte. Innerlich beleidigte ich All Might in jeder mir bekanntlichen Sprache, auch wenn ich sowas niemals ausrufen würde. 

Das Endergebnis war, das jetzt mein Kopf weh tat. Und zwar richtig.

Meine eh schon ziemlich schlechte Laune sank noch mehr in den Keller, als sie eh schon gesunken war. "Fickt euch doch alle..." knurrte ich vor mich hin, rieb dabei meine Stirn und blickte schließlich aus dem Fenster. Sofort wichen meine Gedanken einem kleinen Bild aus meiner Kindheit, noch bevor Mutter getötet wurde.

Es war ein wirklich schöner Tag, als meine Mutter mich damals überredete, spazieren zu gehen. Nun ja, sie hatte mich eher mit zwei Kugeln Meloneneis bestochen, aber trotzdem hatte ich viel Spaß draußen. Ein kleiner Schmetterling hatte sich auf meinen Kopf niedergelassen, wovon meine Mum direkt ein Bild geschossen hat. Sie meinte, das es für später mal ein schöner Anblick wäre. Und tatsächlich war es einer der wenigen Sachen, die noch von damals erhalten blieben, Der Rest wurde verkauft oder weggeschmissen. Was hätte eine zwei jährige auch mit Möbeln und Vasen machen sollen?

Tief einatmend sperrte ich diese Gedanken aus, nachdem ich mich noch einmal umsah. Es war seltsam, das Waisenhaus für immer zu verlassen, immerhin hatte ich hier dreizehn lange Jahre verbracht. Und das ist eine wirklich laaange Zeit. Das alles war so... so familiär für mich geworden. Ich liebte die Kinder, die mit mir hier lebten, selbst die Betreuer waren wundervoll. Zwar streng, aber auch wundervoll.

Die Wohnung war... schlicht. Sehr schlicht sogar. Obwohl er der Nummer eins Held war, hatte er so eine... langweilige Wohnung.

Und das sah man mir wohl an. "Nun, ich bin nicht so protzig, wie vielleicht Endeavour..." kam es von ihm, bei dem Namen allerdings zog sich eine Gänsehaut über meine Arme. Wann hatte ich das letzte mal mit Shoto gesprochen?

So schnell es mir möglich war zog ich mein Handy aus meiner Tasche, schaltete es an und öffnete die Messenger App.

Shoto123:
Hey.
Alles in Ordnung bei dir?

Yuna?
Hey, wieso bist du nicht on
Ich mache mir Sorgen...

Melde dich, sobald du das siehst.

Kurz musste ich blinzeln, ehe meine Finger wie von selbst eine Nachricht tippten. 

JustaRandomGirl:
Hey Shoto, verzeih mir bitte, das ich nicht geantwortet habe.

Ich muss dir was erzählen.

Du weißt ja, das ich im Waisenhaus lebe...
Und jetzt kam All Might in eben dieses und hat mir etwas verkündet.
Versprich mir aber, es nicht deinem Alten zu erzählen, oki?

Kurze musste ich warten, ehe mein Handy ein Piepton von sich gab. All Might hatte mir gerade mein Zimmer gezeigt, welches ebenso schlicht war, wie die ganze Wohnung...

Shoto123:
Was denn?

Und ich bin froh das es dir gut geht.

Wegen meinem Alten, da brauchst du dir keine Sorgen machen.

Du weißt ja, das ich ihn hasse.

JustaRandomGirl:
Er ist mein leiblicher Vater.