fathers and daughters - S.M.

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"Like moonlight on the water, and sunlight in the sky
Fathers and daughters never say goodbye."
-Michael Bolton
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Shawn


Mein Leben ist fünf Jahre alt.

„Wo ist sie?"

Ich hatte die Bühne von Brooklyn verlassen und Andrew schluckte. Ich war gewiss voller Liebe und Dankbarkeit für mein gesamtes Team und der Mann, der mich entdeckt hatte, kam einem zweiten Vater gleich, doch ich spielte tatsächlich mit dem Gedanken eines seiner Körperteile zu treten. Fest. Der Vorhang war gefallen und ich war nicht länger Shawn Mendes, der jeden Abend volle Hallen besang. Ich war ein Mann voller Fehler und Zweifel. Und ich war Vater. Mein Instinkt hatte verraten, was ich - ginge es nach meiner Crew - nicht hätte erfahren sollen. Zumindest noch nicht.

Viel zu spät.

Meine Tochter war nicht hier und Kälte schoss gleichzeitig mit sengender Hitze durch mein Blut. Ich hatte versagt. Warum versagte ich, während ich tat, was ich liebte?

„Wo ist sie, Andrew?"

Meine Stimme bebte und unwillkürlich drückte ich meine Fersen in den New Yorker Boden, um mich vor der Ohnmacht zu bewahren.

„Das Fieber wollte sich nicht senken. Jake hat sie ins Krankenhaus gebracht und ist gemeinsam mit Aaliyah bei ihr."

„Was tue ich immer noch hier?" Ich hielt jedes weitere seiner Worte auf, bevor er die Stirn runzelte.

„Was meinst du? Shawn, du warst mitten in..."

„Leia Rose." Der Name meiner Tochter war Gold und Silber und Liebe und Für Immer auf meiner Zunge. „Es ist mir sowas von egal, in welcher Mitte ich war, Andrew. Dieses kleine Mädchen ist mein Herzschlag und wenn sie auch nur in irgendeiner winzigen Gefahr steckt, hast du mir das verfickt nochmal zu sagen!"

Irgendeine Ecke meines Herzens schämte sich bestimmt dafür, solche Worte an ihn zu richten, doch ich liebte. Ich liebte voller Schmerz und war in den letzten Stunden nicht an der Seite meiner Tochter gewesen.

„Willst du..."

„Sofort."

Das Krankenhaus stank nach... Nun ja, nach Krankenhaus. Ich hasste es aus tiefster Seele, die Sie-wissen-doch-bestimmt-wer-ich-bin - Karte auszuspielen, gerade weil ich bloß Vater war. Jeder Gedanke schwand, als ich eine Tür nahezu aus den Angeln riss und in grüne Augen sah, die das Leben zum Leben machten.

„Schätzchen!" Leia blinzelte und ihr sanftes Lächeln gepaart mit den nächsten Worten zerriss mich, wie ich es niemals für möglich gehalten hätte.

„Tut mir leid, dass ich deine Show kaputt gemacht habe, Daddy. Aber mir war so heiß und ich war so müde..."

Ich beugte mich über ihren kleinen Körper und küsste ihre Stirn, bemüht nicht zu schluchzen und noch einmal der Vater zu sein, den sie nicht brauchte.

„Baby, du hast überhaupt nichts kaputt gemacht." Ihre kleine Hand in meiner und ich wusste, dass die Welt uns gehörte. Oder auch nur der nächste Morgen.
„Ich bin bloß so glücklich, dass dir nichts passiert ist." Sie grinste. Mein Herz zog sich zusammen. Nicht zum letzten Mal.

„Ich habe sogar einen Ventilator bekommen! Darf ich zuhause auch einen haben? Bitte, Daddy!" Ich kam nicht umhin, zu lächeln und küsste sie noch einmal.
„Morgen können wir darüber reden, mein kleiner Schatz. Aber jetzt musst du schlafen." Als Leias Atemzüge immer regelmäßiger wurden, starrte ich in die Augen meiner Schwester. Sie waren gerührt und bedrückt.

ONE SHOTS - s.m. & c.c.Where stories live. Discover now