Des Winters Klagen

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Die Tür fällt krachend hinter mir ins Schloss.

Schon wieder nichts. Kein Hinweis darauf, wo meine Tochter sich befindet.

Meine Frau sitzt wie immer am Esstisch, wie ich dick eingepackt in mehrere Lagen Klamotten. Das ist ein besonders strenger und langer Winter und uns hat es am schlimmsten getroffen. Die Heizung ist schon seit Ewigkeiten ausgefallen und die Nerven liegen blank. Vor allem seit unsere Tochter verschwunden ist.

Das einzige was uns von ihr blieb ist ein Brief, der angeblich zu ihr führen soll.

„Wieder keine Hinweise, oder?", fragt meine Frau mit müder Stimme.

Ich murmle ein „Ja" und verweile noch ein bisschen bei ihr. Wie immer hat sie eine alte Münze in der Hand, die sie in ihrer Hand umherwandern lässt.

„Die Münze sagte, dass es diesmal klappt", höre ich von ihr.

Von einer plötzlichen Wut gepackt schlage ich auf die Tischplatte.

„Das ist vollkommener Unsinn! Lass mich bloß allein mit deinem Aberglaube!"

Ich rase in mein Büro indem es etwas wärmer ist. Die Bücher in den Regalen halten die Wärme etwas beisammen.

Seufzend setze ich mich an mein Modell der Planeten des Sonnensystems. Es beruhigt mich irgendwie. Die Erinnerung an vergangene Zeiten, in denen ich noch mit motivierten Kollegen den Weltraum erforscht habe. Wie viele Jahre sind seitdem vergangen?

Ich öffne die Schreibtischschublade und hole aus ihr den abgegriffenen Brief und meinen Flachmann heraus. Wenigstens eine Sache die mich von innen wärmt. Ich nehme einen tiefen Schluck und lese mir zum hundertsten Mal die Zeilen durch:

„Hallo.

Dieser Winter macht uns alle kaputt und ein bisschen Action könnte auch dir nicht schaden. Deswegen habe ich mir dieses Rätsel ausgedacht.

Damit du es auch löst, habe ich als Preis deine Tochter ausgesetzt. Damit es auch spannend ist.

Das Rätsel lautet wie folgt:

Der Schnee fällt und fällt, doch hier ist er nicht von Belang.

Willst du mich finden, so strenge dich an.

Denn ich bin dort, wo es einst Sonne gab,

Beeile dich, sonst wird es mein Grab.

Das Rätsel spricht für sich."

Ich nehme erneut einen Schluck und merke wie die Verzweiflung schwindet und ich in meinen Träumen versinke.

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Das war der erste ausgeführte Prompt. Die Vorgabe war folgende:

Write a 300 word story in the crime genre. It's about an astronomer and should include a coin. Also use the sentence 'Leave me alone!' Bonus prompt: Winter is long and extremely cold.

Ich fand das etwas schwer umzusetzen. Vor allem die Beschränkung der Wortanzahl war tricky. Ich habe im Endeffekt um die 350 Wörter geschrieben. Auch das Genre Krimi ist etwas das ich normalerweise nicht häufig schreibe und was ich finde auch in einer Kurzgeschichte schwer umzusetzen ist. Mit Astronomie kenne ich mich auch nicht sonderlich aus, weswegen ich es etwas subtiler eingebaut habe. Die Münze habe ich anfangs auch total vergessen, habe es aber im Nachhinein noch umgeschrieben.

Um ehrlich zu sein war es schwer, sich an so konkrete Vorgaben zu halten, aber auch interessant.

Ich hoffe, dass es dir (dem Leser) trotzdem einigermaßen gefallen hat ^^

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