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Mittlerweile waren zwei Monate vergangen seit Felixs Party und mit der Zeit fügte sich alles. Nach einem Monat waren Minho und ich offiziell zusammen gekommen, was natürlich keine große Verwunderungen bei unseren Freunden hatte. Als hätten sie das alle irgendwo geplant gehabt, wobei Felix und Chan Andeutungen gemacht hatten, dass dem so war. Doch es war mir egal, ob alles nach einem Leitfaden spielte und wir somit zusammenkamen. Ich war glücklich, wie alles war und endete. Auch wenn wir noch am Anfang des Ganzen waren und wir erst auf die ersten Tiefen zukommen würden. Dennoch würden immer Höhen folgen.

Minhos ständige Panik anderen es nicht recht zu machen und vor allem Jeongin Schaden zu zufügen, klang mit jedem neuen Tag ab. Denn der mittlerweile Rosahaarige war schon längst über den Berg und schien sich für seinen Freund zu freuen, anstatt, wie damals, Schaden zufügen zu wollen, um ihn so zu kontrollieren, weil er derartig Eifersucht war. Mit einem Lächeln legte ich meine Kopf auf die Schulter des Älteren und schloss meine Augen, ließ meine Gedanken noch ein wenig schweifen. Manchmal dachte ich wirklich, dass das Leben es so wollte, dass wir uns kennenlernten, weil es wusste, wie gut wir zueinander harmonieren würden. Genauso wie Hyunjin zu Seungmin passte, Changbin zu Felix oder Jeongin zu Chan. Wobei letztere einfach nur eine sehr innige Freundschaft führten, bei der man dachte, sie würden ein nettes Paar abgeben. Immerhin verstanden sie sich ab Sekunde eins und ich kannte den Australier gut genug, um zu sehen, ob sie nur Freunde waren oder doch mehr. Außer er war unter die Schauspieler gegangen und machte uns allen etwas vor. Das bezweifelte ich allerdings.

"Du, Jisung?", weckte mich Minhos Stimme aus meinen Gedanken, was meinen Kopf direkt zum Hochschellen brachte. Meine Augen lagen auf ihm, während ich ein Lächeln auf meinen Lippen hatte. Mit großen Augen sah er mich an, hatte seinen Hundeblick aufgesetzt. Irgendwas wollte der Junge, das wusste ich, denn das tat er immer. Gerade, wenn er etwas wissen wollte.

"Du hast mir bis heute nicht erzählt, was du damals mit Jeongin in der einen Nacht besprochen hast. Und Jeongin will mir genauso wenig etwas davon erzählen. Das finde ich nicht fair!"
"Ach das... So wichtig ist das nicht.", lachte ich, schüttelte meinen Kopf. Er war zu neugierig. Immerhin versuchte er es immer und immer wieder, etwas aus mir herauszubekommen. Ich wusste, dass ich es ihm irgendwann erzählen würde, aber wann würde dieses irgendwann denn sein? Das wusste ich nicht. Und ich empfand es nicht als wichtig. Schließlich hatten wir nur über Minho geredet und Jeongin hatte mich aus meinen Frust, den ich gegenüber den Älteren gehegt hatte, herausgeholt und mir gezeigt, wie ich die Dinge aus Minhos Augen aussahen. Oftmals waren wir Menschen zu selbstfokussiert.

Letztlich konnte man es Jeongin verdanken, dass wir zusammenkamen. Hätte er mich nicht zur Brust genommen, dann wären wir wohl bis heute kein Paar. Ich hätte mich sogar absichtlich von Minho distanziert und wollte mit ihm nichts mehr zutun haben. Denn mit seiner Aussage hatte er echt an meinem Ego gekratzt und das war alles andere, als nett.

Ich war ein Sturkopf und gerade wenn mich jemand verletzt hatte, konnte ich einem nicht sehr schnell verzeihen. Egal wie oft sich diese Person bei mir entschuldigte. Es brauchte seine Zeit und manchmal dauerte sie ein Leben lang. Gott sei Dank gab es Jeongin. Unser kleiner Retter. Hätte er damals Felix kein Bild von ihm geschickt, dann wären wir wohl ebenso wenig kein Paar geworden. Im Großen und Ganzen waren wir Dank dem Jüngsten zusammengekommen, der das zu Beginn nie wollte. Genauso wenig, wie ich oder wie Minho.

"Ihr seid echt gemein!"
"Ich weiß, dafür kann ich dir aber erzählen wieso wir damals zu dritt in deiner Wohnung standen. Denn die Sache mit den Nachrichten stimmt nicht so wirklich. Die war mir einfach aus Panik eingefallen."
"Wie, die war gelogen? Wolltet ihr mich umbringen?!" Minhos Augen wurden noch riesiger, als zuvor und ich war mich nicht sicher, ob ich ihm wirklich die Wahrheit sagen sollte. Doch was hatte ich groß zu verlieren? Es konnte nur peinlich werden, wenn ich länger darüber nachdachte.

"Eigentlich wollte ich dir meine Liebe gestehen, wollte Frühstück machen und lauter so kitischiges Zeug. Aber du bist aufgewacht und dann hab ich all meinen Mut verloren und hab mich geschämt, für das, was ich machen wollte."
"Das ist trotzdem beängstigend.", lachte er, brachte mich damit selbst zum Lachen. Ich wusste, dass er das sagen würde. Sein Kinn legte er auf meine Schulter und schaute mir tief in die Augen.
"Die anderen wollten mir dabei helfen und na ja.. Eigentlich war es eher als Spaß gemeint zu Hyunjin. Aber dann hat er mich dazu gezwungen, weil er es total romantisch und süß fand."
"Auch wenn ich dem Typen nicht gern zustimme, aber es ist schon ein bisschen süß und romantisch.", meinte er und küsste mich dann. Es war ziemlich unerwartet, dass er diese Idee so betitelte, doch es freute mich zugleich. Ich war nie der große Romantiker, in meinen Augen. Doch ich wollte immer diese Klischeedinge tun, die man in einer Beziehung so tun konnte, wenn ich in einer Beziehung war. Eines der Dinge, die auf meiner Liste standen, war ein Frühstück, welches ich anrichtete. Auch wenn wir damals nicht zusammen waren.

"Ich würde mich freuen, wenn du das auch so mal machen würdest.", grinste Minho und strich mir Strähnen aus dem Gesicht, ehe seine Hand auf meiner Wange verweilte. Und man, was sollte ich sagen? Der Junge war meine erste Liebe und ich war echt froh, dass er es war und kein anderer. Minho war mein passendes Gegenstück, welches perfekt zu mir passte. Das letzte Teil, welches mir fehlte.

"Ich liebe dich, Ji."
"Und ich liebe dich, Minnie."

𝗜𝗻𝘀𝗲𝗰𝘂𝗿𝗶𝘁𝘆 ✧ MINSUNGWhere stories live. Discover now