Du kommst mit

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,, Ähm Eleazar?", fragte ich verwirrt. Ohne auf meine Reaktion zu achten, setzte er sich zu mir auf den Felsen.
,, Deine Familie macht sich riesige Sorgen", fing er an und guckte ernst zu mir rüber.
,, Wie hast du mich hier gefunden?", fragte ich, ohne auf seine vorherigen Worte einzugehen.
,, Ich bin schon öfter hier gewesen, wenn ich alleine sein wollte. Hierher zieht es einen einfach, es ist so ruhig hier. Ich dachte mir, dass du vielleicht hier her gestolpert bist. Nachdem deine Familie komplett durch den Wind angestürmt kam, mit der Bitte ihnen beim Suchen zu helfen, bin ich sofort hier her", erklärte er.
,, Warum suchen sie mich? Ich habe sie so verletzt. Diese Blicke von ihnen...", erzählte ich diesem fremden Mann ohne nach zu denken.
,, Ich weiß nicht was passiert ist aber wegzulaufen ist keine Lösung, glaub mir. Diesen Fehler habe ich oft genug gemacht."
,, Du hast aber bestimmt nicht deiner eigenen Familie gesagt, dass du sie über alles hasst", seufzte ich.
,, Nein, das habe ich wohl nicht."
Wir gingen beide unseren eigenen Gedanken nach, bis ich es nicht mehr aushielt.
,, Was soll ich jetzt machen? Kannst du mir helfen?", bat ich ihn also um Rat. Komisch, ich kannte den Kerl kaum und trotzdem vertraute ich ihm.
,, Wir sollten am besten nach Hause gehen, alle machen sich Sorgen um dich. Du solltest dich dann entschuldigen, sie werden es verstehen", sagte er mit einem aufmunterndem Lächeln.
,, Kommst du mit?" Und schon wieder hatte ich ohne zu denken, geredet.
,, Selbstverständlich, wollen wir los?"
Na gut, er hatte wohl kein Problem damit. Aber wollte ich wirklich los?
Er bemerkte mein Zögern.
,, Komm, es wird alles wieder gut. Deine Familie liebt dich", versicherte er mir. Auch wenn ich mir da nicht mehr ganz so sicher war, stimmte ich zu. Ich musste mich entschuldigen.
,, Na gut."
Der Rückweg ging viel zu schnell vorbei und ehe ich mich versah, standen wir vor der Haustür. Eleazar öffnete die Tür und ich versuchte etwas hinter ihm zu bleiben. Es war mir irgendwie peinlich. Ich machte meiner Familie nur noch ärger und sie kümmerten sich trotzdem noch um mich.
Glücklicherweise waren alle noch unterwegs und ich hatte noch etwas Zeit um mich auf das Gespräch vorzubereiten.
Oder auch nicht.
Ertappt drehte ich mich um. Meine komplette Familie, eingeschlossen den übrigen Denalis, traten zur Tür ein. Sie sahen nicht gerade fröhlich aus. Verständlich.
Alle Augenpaare waren auf mich gerichtet.
,, Es tut mir leid!", murmelte ich und wollte weg von all diesen Blicken.
,, Du kannst nicht einfach mir nichts dir nichts verschwinden, es gibt genug Sachen, die auch dir zustoßen können", tadelte mich Carlisle mit ernsten Blick. Ich wurde immer kleiner.
,, Das tut mir auch leid", gab ich kleinlaut zurück. Das nächste mal sollte ich vorher wirklich nachdenken. Carlisle raufte sich die Haare und ging dann, mit all den anderen Denalis, ins Wohnzimmer.
Alice, Rose, Jasper und Emmett schauten mich erwartungsvoll und traurig an.
,, Guckt mich doch nicht so an. Es tut mir schon so genug leid und glaubt mir, ich hasse euch nicht! Ihr seit die besten Geschwister, die man haben kann! Aber ich habe es nicht zu schätzen gewusst. Tut mir sehr leid."
,, Ich weiß, dass du das hier alles nicht schön findest. Du wurdest aus deinem Alltag gezogen und du musst dich komplett umstellen aber lass deine schlechte Laune nicht an uns aus", sagte Rose. Ich nickte.
,, Tut mir wirklich leid", wiederholte ich ein weiteres Mal. Jetzt schaute ich alle traurig an. Emmett war der Erste, der nachgab.
,, Arg! Ich kann dir nicht wütend sein!", stöhnte er.
,, Ich meinte es wirklich nicht so", versicherte ich ein weiteres Mal und diesmal schienen die Anderen es auch einzusehen, größtenteils.
,, Danke Leute, für alles", lächelte ich. Man konnte sich immer auf sie verlassen.

Die Tage in Alaska zogen sich ewig hin. Fast so wie Kaugummi... Manchmal gingen wir jagen, manchmal saßen wir einfach nur herum. Ich langweilte mich wirklich zu Tode. Seth und ich telefonierten jeden Tag, aber ich durfte nicht zu ihm. Edward hatte sich seit mehreren Tagen auch nicht mehr gemeldet und ich hatte wirklich gedacht, er würde mich besuchen kommen. Mit all denen, mit den ich mir dieses Haus teilen musste, hatte ich mich auch langsam angefreundet. Trotzdem ging ich allen ziemlich aus dem Weg. Auch meinen Geschwistern. Ich wollte nicht, dass sie merkten wie schlecht es mir ging und ich wollte nicht, dass sie versuchen würde mich aufzumuntern.

Gelangweilt saß ich im Wohnzimmer auf einem Sofa. Jeder Tag sah gleich aus. Zu dieser Zeit vermisste ich wirklich das Schlafen. Dabei konnte man einfach abschalten, alle Probleme für ein paar Stunden vergessen. Wie gerne ich wieder träumen würde.
,, Komm, geh doch mal raus. Du musst doch nicht den ganzen Tag hier herumsitzen", sagte Carlisle als er den Raum betrat. Genervt stöhnte ich auf. Draußen war es schließlich auch nicht anders als hier und frische Luft brauchte ich bestimmt nicht.
,, Los", befahl Dad lächelnd. Also gab ich mich geschlagen und trennte mich Schwerendherzens von dem gemütlichen Sofa, obwohl ich wirklich Abwechslung brauchte.
Mit wenig Motivation verließ ich das Haus. Ich setzte mich auf die Stufen von der Veranda. Hier war es genauso trostlos und langweilig, aber die kalte Luft weckte meine Sinne etwas auf. Es roch nach... Schnee.
Auf einmal schreckte ich wieder hoch. Es fuhr ein Auto auf die Auffahrt! Ich strahlte übers ganze Gesicht, als ich Edwards Volvo erkannte. Schnell lief ich zu ihm runter. Er stieg gerade aus dem Auto und konnte gar nicht so schnell gucken, da war ich schon in seine Arme gesprungen. Wow, hatte ich ihn vermisst.
,, Hey, da bist du ja", lachte er. Er war glücklich aber er sah wirklich erschöpft aus.
,, Endlich bist du da! Warum erst so spät?", fragte ich vorwurfsvoll und er ließ mich runter.
,, Ich musste über vieles Nachdenken aber jetzt bin ich doch da", versicherte er mir mit einem schiefen Lächeln.  ,, Ich habe dich aber auch vermisst!", lachte er und zog mich wieder in eine Umarmung. Ich hätte wirklich nicht gedacht, dass wir uns je wieder so nahe kamen.
,, Was hast du weiterhin vor?", fragte ich.
,, Ich denke, ich werde einen Tag hier bleiben und dann wieder los fahren."
Entgeistert sah ich ihn an. Einen Tag nur?
,, Du musst mich noch lange genug ertragen, Süße. Du wirst mitkommen!"
Und wieder fiel ich ihm um den Hals. Das war die beste Nachricht seit Monaten!
,, Los, jetzt! Ich will den anderen Hallo sagen!", meinte Edward und schob mich vor. Ich hatte ihn wirklich sehr vermisst. Komisch eigentlich.
,, Komm mach dir da jetzt keine Gedanken mehr drüber", unterbrach Edward meine Gedanken. Er hatte wohl recht.

Sind Veränderungen immer schlecht? - Die neue Cullen (Twilight fanfiction)Kde žijí příběhy. Začni objevovat