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- Sicht (V/n) -

Es sind schon einige Wochen vergangen seitdem ich das erste Mal auf der Shiratorizawa war. Tendou und ich sind mittlerweile zu einem unzertrennlichen Duo geworden. Ich bin jetzt auch die Managerin des Volleyballteams. Tendou und ich machen viel zusammen, wir gehen gemeinsam in die Stadt, den Park oder in ein Café. Heute kommt er nach der Schule und dem Volleyballtrainig zu mir um für den Test nächste Woche zu lernen. Er übernachtete auch gleich bei mir, da es schon Freitag war. Ich musste mir gestehen, ich war schon etwas aufgeregt. In den letzten Wochen ist er mir sehr ans Herz gewachsen, aber ich habe das Gefühl das sich da noch etwas mehr in mir regt.

Ich schloss auf, damit wir reinkonnten. „Fühl dich wie zu Hause.", sagte ich Tendou. Wir zogen unsere Schuhe aus und ich kochte uns zuerst einmal was. Tendou bat seine Hilfe an, die ich dankend annahm. Ich muss schon sagen, er kann wirklich gut kochen. Als wir fertig sind setzten wir uns hin und essen erst mal. Danach gingen wir in mein Zimmer um mit dem Lernen anzufangen. Tendou tat sich schwer zu lernen, weshalb ich ihm auch half. „Dafür zeige ich dir ein paar Tricks zum Blocken morgen.", brachte Tendou entgegen. Es war schon relativ spät. Wir beschlossen für heute Schluss zu machen und machten uns bettfertig. „Willst du noch einen Film schauen?", fragte ich ihn. „Aber klar!", kam es enthusiastisch aus dem Badezimmer.

Ich legte schonmal die DVD ein. Endlich hörte ich wie die Tür aufging und Tendou ins Zimmer kam. Er schmiss sich aufs Bett und machte es sich bequem. Jedoch beanspruchte er das ganze Bett für sich, sodass ich kaum Platz hatte. „Mach mal Platz da, ich will ja auch noch wo liegen." „Ich mach sicher nicht Platz", sagte er belustigt. Ich legte mich einfach genau vor ihn hin, auf die schmale Kante des Bettes, der einzige Platz, der nicht besetzt war. Ich startete den Film. Alles lief ganz normal bis ich das Gleichgewicht verlor und fast vom Bett gefallen wäre, hätte mich Tendou nicht schnell zu sich gezogen. Wir lagen nun ganz nah beieinander, ich konnte seine Wärme durch sein T-Shirt spüren. „Na das war mal knapp", sagte er, machte aber keine Anstalten sich von mir zu lösen. Ich spürte wie mir das Blut in meine Wangen fuhr und ich rot anlief. Doch auch ich wehrte mich nicht.

Ich wachte mitten in der Nacht auf, um aufs Klo zu gehen. Da bemerkte ich, dass ich noch immer in Tendous Armen lag. Vorsichtig löste ich mich aus diesen. "Geh nicht." War das etwa gerade Tendou? "Ich bin gleich wieder da, keine Sorge." Schnell ging ich aufs Klo. In meinem Bauch schwirren gerade Millionen von Schmetterlingen umher. Seine verschlafene Stimme klang so anziehend. Langsam machte ich mich wieder auf den Weg zurück. Als ich die Zimmertür öffnete stand ein verschlafener Tendou vor mir. Ich merkte erst jetzt, dass er sich sein T-Shirt wohl ausgezogen hatte, da es so warm hier drin ist. Er hatte das Fenster geöffnet und die kalte Nachtluft drang in mein Zimmer. Ich ging zum Fenster, Tendou folgte mir. Nun standen wir beide hier am Fenster. Er streifte kurz meinen Arm, sodass ein Kribbeln meinen ganzen Körper durchfuhr. War ich wirklich in Tendou verliebt? Plötzlich nahm Tendou mich in seine Arme. Erst jetzt bemerkte ich, dass er weinte. „Was ist denn los?", fragte ich ihn besorgt. Er lockerte nur seine Umarmung und lächelte mich mit Tränen in den Augen an. „Ich hatte noch nie wen wie dich. Du bist meine erste richtige Freundin."

Bei dem Wort Freundin wurde mir ganz mulmig zumute, aber auf eine gute Art und Weise. Ich zog ihn näher an mich heran und gab ihm einen Kuss auf die Stirn. Ohne ein Wort zu sagen schlossen wir das Fenster und kuschelten uns unter die Decke. Wir schliefen beide mit einem Lächeln auf den Lippen ein.

𝑂𝑛 𝑡ℎ𝑒 𝐸𝑑𝑔𝑒 𝑜𝑓 𝑡ℎ𝑒 𝑊𝑜𝑟𝑙𝑑 || TendouxReaderWhere stories live. Discover now