38. Kapitel

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Idas POV

„Ich versteh echt nicht, warum wir immer alle Tests in einer Woche schreiben müssen. Können die Lehrer sich nicht mal absprechen?" wetterte Ella, während wir am Hafen langspazierten.

Ich schaufelte etwas Frozen Joghurt in meinen Mund und genoss danach das schöne Gefühl der Kälte, dass an diesem heißen Tag, wie ein Geschenk von Gott wirkte.

„Der Bräunig hat uns wieder einen Vortrag aufs Auge gedrückt, obwohl sogar bald die Klausurenphase losgeht." beschwerte ich mich.

„Das ist so ein Arschloch. Ich bin so froh, dass ich Wirtschaft nicht gewählt habe."

Ich seufzte, als ich daran dachte wie viele Hausaufgaben auf mich warteten und dass ich nächste Woche vier Tests schrieb. Das einzige was mir dabei etwas Hoffnung gab, sodass ich mich nicht völlig meiner schlechten Laune hingab, war die Tatsache, dass ich ab Mai nie wieder Schule haben würde.

Eine Gruppe Jugendlicher näherte sich uns. Darunter erkannte ich sofort Emmas roten Haarschopf und kurz darauf sah ich auch Levi.

Sofort strömten Erinnerungen auf mich ein von unserer gemeinsamen Nacht, die nun schon eine Woche her war. Seitdem hatten wir uns nur einmal kurz gesehen, als ich meinen Selbstverteidigungskurs hatte und er gerade dort trainierte. Dafür hatte er mich auf Snapchat geaddet und wir hatten bereits eine Flamme aufgebaut.

„Ist das dort Levi?" fragte Ella neben mir.

Sie wusste nicht, dass ich mich auf Levi eingelassen hatte und ich hatte auch noch nicht vor ihr es zu erzählen. Ich wollte die Sache zwischen mir und Levi erstmal geheim halten, denn ich wusste selbst nicht, was das zwischen uns war.

„Ja."

Ich wurde nervös, denn ich wusste nicht, wie ich mich ihm gegenüber verhalten sollte.

„Ida!" rief Emma, als sie nur noch wenige Meter von mir entfernt war. Die Abendsonne ließ ihre rote Mähne glänzen.

Sie umarmte mich sofort. Die anderen folgten ihr.

„Das ist Emma. Sie geht auch in Alex' Klasse." erklärte ich Ella. Dann wandte ich mich an Emma, „Und das ist Ella. Sie ist meine beste Freundin und auch mit Alex befreundet."

Zu meiner Überraschung umarmten sich die beiden sofort.

„Wir kennen uns schon." sagte Emma dann.

„Ja, durch Alex." ergänzte Ella.

Natürlich.

„Hey." ich erschauderte, als er mir ins Ohr flüsterte.

Dann sah ich schnell zu Ella. Sie beobachtete uns. Ihre Augenbrauen waren zusammengezogen und auf ihrer Stirn bildeten sich Falten.

Levi machte es noch schlimmer, indem er mich umarmte und dass viel zu lange. Ich errötete und löste mich aus seinem festen Griff. Nie hätte ich gedacht, dass er sich so aufführen würde vor den Augen der anderen. Aber ich hatte ihm ja auch noch nicht gesagt, dass ich das nicht wollte.

„Ist was?" er schien nun verwirrt.

„Nein." sagte ich kalt und entschlossen.

Er schien endlich zu begreifen und wich etwas von mir ab.

„Wir müssen weiter, Ida." Ella sah mich immer noch fragend an.

„Ja. Äh war schön euch mal wieder zu sehen." ich sah Levi bewusst nicht an, denn ich spürte seinen brennenden Blick auf mir und ich wollte nicht sehen, wie verletzt er jetzt war, weil ich ihn eben vor allen anderen abgelehnt hatte.

Emma sah zwischen uns beiden hin und her und dann zu Ella.

„Bye." sagte sie und lächelte leicht.

Levi sagte nichts mehr, als Ella und ich uns von seiner Gruppe entfernten.

„Was war das denn?" fragte Ella, sobald wir außer Hörweite der anderen waren.

„Was meinst du?" ich kaute auf meiner Unterlippe. Mein Herz schmerzte in meiner Brust und ich fragte mich, warum ich das eben getan hatte.

„Hast du dich doch wieder mit dem getroffen?"

„Nein." log ich. „Außerdem was geht dich das an, Ella? Du bist nicht meine Mutter."

Ich blieb stehen und sah sie ernst an, dabei verschränkte ich die Arme vor der Brust.

„Ich mache mir nur sorgen." antwortete sie. In ihren Augen spiegelte sich etwas Verletztheit.

„Brauchst du nicht. Ich habe alles unter Kontrolle."

Erst Levi und nun meine beste Freundin. Seit wann log ich alle um mich herum an?

About Love Where stories live. Discover now