„Oh doch, princesa."

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Madelyn PoV:

Gael spazierte in die Küche und sah uns am Esstisch.
Er stöhnte genervt,
„Ich wusste nichts vom Taco-Freitag. Wie konntet ihr mich nur vergessen?", sagte er wütend auf sich selbst und schmollte zum Ende hin.

„Dir auch einen wundervollen Tag, Babe.", begrüßte meine Nachbarin ihren Freund.

Mir immer noch schlecht und wow, diese Trennung ist nicht so leicht, zu verarbeiten als die von Rafael.
Weinen tu ich immer noch.
Wirklich jede Nacht.
Aber Gefühle vortäuschen war ich mehr als gewohnt, weswegen ich Claire schließlich nur erzählte, dass ich eine unglückliche Ehe geführt habe, und somit hergezogen bin. Mehr habe ich ihr nicht erzählt, einfach mit der Begründung, dass ich es noch nichts bearbeitet hätte.
Ganz gelogen, ist es schließlich nicht.

„Setzt dich zu uns, habe noch welche in der Mikrowelle.", rief ich Gael lachend zu.
Er grinste wie ein kleines Kind und saß schon innerhalb von 5 Minuten an unseren Tisch.

„Wisst ihr, was heute ist?", fragte Claire mysteriös.
Sie klopfte mit ihren Händen auf den Tisch.

„Wir haben unsere Caiti vor genau 2 Monaten kennengelernt.", sie jubelte und ich erstarrte kurz.

Es sind erst 2 Monate ohne Matteo?
Es kam mir länger vor.

Ich stieß die angestaute Luft aus und blickte den zwei lächelnd ins Gesicht,
„Ich weiß gar nicht, wie ich es ohne euch hier geschafft hätte." Gelogen. Ich bin es gewohnt, auf eigenen Beine zu stehen, nur haben sie mir schneller auf die Beine gebracht, weswegen ich ihnen nur danken kann.
Dies tat ich dann auch.

„Ach, ich erinnerte mich, als wäre es gestern gewesen...", schweifte Gael mit seinen Gedanken weg.
„Ja, wie du völlig verzweifelt auf der Holzbank in unserem Lieblingspark saßt und glaub mir, man konnte sehr gut erkennen, dass du mehr als nur verzweifelt warst.", ergänzte Celia.

„Aber das Beste ist, als ihr zu gekommen seid, war ich erstmal ziemlich überrumpelt. Ich meine, ich bin es gewohnt, dass man eine Person nur, wie aus dem Nichts, anspricht, um etwas von ihr zu wollen-", ich räusperte mich, „-das war der Grund, warum ich euch gegenüber so feindselig war. Ich habe nur auf den Moment gewartet, wo ihr irgendeine Gegenleistung von mir haben wollt.

Mir wurde das schließlich beigebracht, eine Hand wäscht die andere. Du solltest zu jeder Zeit damit rechnen, dass die Person etwas zurückhaben will.
Niemand, wirklich niemand tut etwas aus Freundlichkeit ohne einen Hintergedanken.
So war es auch.
Jeder wollte etwas von mir-", ich hielt inne, „-bis auf ihn...er wollte es nicht, aber ich gab ihm meine Liebe...ihn nicht zu lieben ging nicht. Mit seinem Lächeln, Lachen machte er mich zum glücklichsten Menschen der Welt.
Auf einmal war er nicht mehr bei mir und ich konnte nicht ohne ihn, ich konnte diesen Schmerz nicht ertragen...", ich schluckte schwer und mein Sichtfeld trübte sich. Tränen kündigten sich an.
Ich schüttelte stark meinen Kopf.

Scheiße, warum erzähle ich es ihnen überhaupt?!
Ich kann nicht aufhören und so etwas kenne ich nicht von mir.

„Ganze 34 Tage.
Ich sah ihn 34 Tage nicht.
Es war die Hölle, mir fehlte ein Teil von mir selbst.
Sie nahmen ihn mir weg, als wüssten sie nicht, wie sehr ich ihn liebte.
Nichtmal...nichtmal...", ich schluchzte auf. Ich sah seinen toten Körper vor mir, und dennoch lächelte er mit seinen leeren Augen.
Ich will es nicht sehen, bitte hör auf, bitte...

„Nichtmal seinen Leichnam durfte ich haben.
Ich konnte ihn nicht beerdigen.
Ich kann ihn nicht besuchen...ich konnte mich nicht von ihm verabschieden.", ich trocknete meine Tränen mit den Ärmel meines Pullovers, und dennoch liefen sie weiter.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Feb 08, 2021 ⏰

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Liebe gibt es nicht...die Realität schon Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt