Kapitel42-Abschlussball Teil 1

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Es war soweit. Es brach der Morgen ein, der für viele der Abschluss der High-School bedeutete. Auch für Eddie und Richie. Jeder wachte in seinem Bett auf. Sie hatten heute noch Schule, wenn man es so nennen konnte. Denn an diesem Tag machten die Abschlussklassen nie Unterricht. Sie hörten meist laut Musik und liefen durch die Schule. Viele der Schüler waren verkleidet oder bunt und schrill gekleidet. Eddie aber war vernünftig gekleidet, als er nach unten in die Küche kam. Sonia schaute ihn an und schüttelte den Kopf. „Was?“, da kam sie zu ihm und wuschelte mit Absicht durch seine Haare.

„Na das ist der letzte Tag. Du musst auffallen, trau dich, was du sonst nicht in der Schule tragen würdest!“ Da dachte Eddie nach. „Aber sonst komme ich zu spät!“ Sie lachte „ich fahre dich!“ Also lief Eddie wieder hoch und schaute in seinen Kleiderschrank. Er sollte auffallen. Also zog er eine kurze Hose raus. Sie sah genauso aus wie die rote Jeans, doch diese war rosa und er hatte sich nie getraut sie anzuziehen. Also zog er sie an und zog ein weißes T-Shirt an. Dieses steckte er in seine Jeans und betrachtete sich. Im Spiegel sah er seinen Schreibtisch und die Schminke, die Beverly mal mitbrachte und vergessen hatte. Er lief dorthin und schaute sich alles genau an. Etwas überfordert dachte er nach. Doch er ließ lieber die Finger davon und lief wieder in die Küche.

Er stand im Türrahmen und wartete auf eine Reaktion. Als sich Sonia umdrehte und ihren Sohn sah, lächelte sie. „Das ist schon besser Eddie Bär!“ Also konnte es losgehen. Eddie hatte keine Tasche gepackt, da er wusste, das es nur unnötige getragerei wäre. Kaum erreichten sie die Schule, sah Eddie viele Schüler, die, so wie seine Mutter meinte, auffallend waren.  Schnell stieg er aus und sofort hatte er das Gefühl, das ihn jeder anstarrte. Er fühlte sich unwohl.

Doch dann hörte er eine Stimme, „Woah“, da drehte Eddie sich schnell um und erblickte Richie. Dieser trug eine schwarze Hose, mit ketten daran, ein schwarzweißen Pulli und darüber ein schwarzes T-Shirt. Seine Finger waren mit Ringen verziert und um seinen Hals hing ein Schloss. Seine Augen waren mit Eyeliner geschminkt. „Du sieht echt süß aus Eds“, er gab ihn einen Kuss und grinste. „Du siehst, sehr anders aus Rich.“ Dieser nickte „ja mit Absicht. Sieht cool aus oder?“ Eddie musste sich erst an diesen look gewöhnen „Ja schon!“ Dann kam Bev um die Ecke. Sofort machten die Jungs große Augen. Denn sie trug ein Knielanges, rotes Kleid. Zarte Schminke verzierte ihr Gesicht. „Wow Bev, du sieht echt toll aus!“ „Ja, da hat Rich recht!“ Beverly lächelte und warf ihre Arme um die Beiden. Dann, kurzdarauf tauchte Selina auf. Sie trug einen Anzug, der trotzdem ihre Weiblichkeit betonte. Ihre langen Haare zu einem lockeren Dutt gesteckt, spielte sie an ihrer Krawatte.

„Warum hast du dich dafür entschieden?“, wollte Eddie fragen, doch wurde von Richie unterbrochen. „Sie will Lesbisch aussehen. Für das Girl!“ Da nickte sie lachend und schaute immer wieder in die Gegend. Und dann sah sie das Mädchen. Sie trug sowas ähnliches wie Selina, nur mit einem Rock. „Man, sprich sie jetzt an!“ Dabei hatte er Eddie im Arm, seine Hand sanft auf sein Hintern. Eddie hatte seine Hände auf Richies Schultern liegen und schaute sich das nur an. Also lief Selina langsam in die Richtung. Das Mädchen, namens Lisa, wartete wohl auf jemanden. Als Selina nun neben ihr stand, brachte sie nervös ihren Satz raus.

„Partnerlook was!“ Darauf schaute sie zu Selina, betrachtete sie kurz und lächelte dann. „Ja, sieht ganz danach aus. Ich bin Lisa!“ Sie reichte ihr die Hand. Selinas Augen sahen zu der Hand. Ihr Herz pochte, bis sie nun auch die Hand ergriff. „Ich heiße Selina“, Die Blonde lächelte weiter und nach kurzem Augenkontakt, ließen sie ihre Hände wieder los. Von der ferne sahen die anderen nur zu. „Also Eds…“, Eddie ließ seine Hände gleiten und sah hoch. Denn Richie zog plötzlich eine Rose aus seiner hinteren Tasche und hielt sie vor Eddies Gesicht.

„Willst du mit mir zum Ball gehen Eddie?“, da grinste Eds und nahm die Rose entgegen. Er umarmte Richie und flüsterte ein kleines Ja.

Als der Unterricht los ging, war es wie zu erwarten. Sie durften sich in der Schule verteilen und hörten die verschiedensten Lieder. Es Endstand eine Gruppe aus all den Losern und Selina und Lisa. Lisa und Selina lächelten nur immer wieder doch mehr war nicht. Beverly hatte die Musik über einer Box verbunden. Als ein neues Lied kam, stellte sich Richie vor seinen Freund. Seine Schuhe hallten durch den Flur, mit der Musik. Vor Eddie machte er leichte Faxen und sang mit. „I could be your boy
And you could be mine!“ Alle lachten ein wenig, doch Eddie lief rot an und fühlte sich beobachtet. Dann zog Richie ihn an sich und sang weiter. „I could be you toy
It would be fine!“ „ach du bist also mein Spielzeug?“ Doch wieder sang er nur weiter „I am really hot
I know you are too
I could be your clown
I will make it right“
Eddie schaute immer wieder verlegen durch den Flur und hoffte das ihn niemand sah. Beverly provozierte das ganze und stellte die Musik noch etwas lauter. Umso mehr Richie mitsang, desto wütender wurde Eddie. „Mach das jetzt aus!“, befahl Eddie dem rothaarigen Mädchen. Sie blieb vor schreck stehen und schaute sofort Richie an. Und auch er war etwas überrascht. „Kannst du es bitte lassen Rich, ich mag es nicht!“ „eh, klar Eds, sorry.“ Also machte Bev ohne weiteres ein anderes Lied an.

Kurz schwiegen alle und lauschten nur dem neuen Lied. „Hey Big Bill!“, fing Richie an und bekam sofort von jeder Seite, komische Blicke. „Big B-i-i-i-ll?“, einmal betrachtete Richie ihn von oben nach unten. „Naja, du bist ja auch groß oder etwa nicht?“ Er nickte einfach nur. „Wer geht eigentlich mit wem zum Ball?“, lächelte Bev in die Runde. „Ich natürlich mit Eddie!“, alle nickten wissend. „Naja und ich mit Bev!“, lächelte Ben, „ich habe noch niemanden.“ Betonte Selina, als auch Lisa zustimmte. „Also ich geh mit Sophie“, brachte Bill hervor, als auch Stan und Mike einen Namen nannten.

„Tja Selina und Lisa, was ist mit euch zwei, warum geht ihr nicht zusammen?“, grinste Richie, während er rückwärts lief. Als Lisa dann meinte „ich weiß ja nicht ob du auf Mädchen stehst?“, Selina nickte, „ja tue ich!“ Verlegen lachte sie. „Gut, dann gehen wir zwei!“ Da klatsche Richie laut in die Hände und drückte kurz darauf Eddie einen Kuss auf die Wange.

Der Morgen verging und alle liefen zu sich nach Hause, denn in etwas vier Stunden sollte der Ball beginnen. „Wir sehen uns dann Eds!“, sprach Richie und gab seinem Freund einen langen Kuss. Sie liefen nun getrennt zu sich nach Hause. Kaum betrat Richie das Haus, erblickte er seine Grandma. Doch sie bemerkte Richie nicht. Er lief weiter ins Haus hinein und sah zugleich seinen Grandpa und seine Eltern. Sie redeten alle ziemlich laut und bemerkten nicht, das Richie schon da war. Schweigend sah er die Vier dort stehen. „Mom?“, dann sah sie sofort nach links und sah ihren Sohn, der verwirrt in die Runde sah. Keiner sagte etwas, sie starrten ihn alle nur schweigend an.

„Richard mein Schatz!“, freute sich seine Grandma und lief auf  ihn zu, um ihn feste zu umarmen. „Was ist denn los hier bei uns?“, fragte Richie, als sein Grandpa Richies Vater böse anstarrte. „Dein Vater, hält nicht soviel davon, das du mit Eddie gehst.“ Sofort sah er seinen Vater ernst an „wirklich jetzt Dad? Hatten wir das Thema nicht schon?“ Er nickte nur still. „Egal, ich gehe jetzt hoch und mache mich fertig!“ Dann lief er die Treppe hoch, um in sein Zimmer zu gelangen. Er hatte noch Zeit, doch er wollte für Eddie perfekt aussehen. Er trug zwar das selbe wie auf dem Herbstball, doch er achtete heute besonders auf seine Haare, Brille und alles was sonst zum Gesicht zählte.


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