„I-ich eh-„ Ich brachte kein Wort raus. Ich war zu Überrascht, wo er doch den ganzen Tag so ruhig war. Dann hatte er also darüber nachgedacht? Das ist...das ist wirklich süß. „Also, was sagst du?" ich sah zur Seite und nickte. Ich konnte die wärme auf meinen Wangen immer noch spüren. Gott ich sah bestimmt aus wie eine Tomate. „Also bleibt ihr noch?" fragte er nochmal nach. Ich versuchte ihn wieder anzugucken und versank in seinen Augen. „J-ja, wir bleiben gern länger bei ihnen." Er richtete sich nun auf und ließ mich los. „Gut, dann wäre es schön wenn du mich aufhören würdest zu siezen, wenn wir alleine sind kannst du Shota zu mir sagen." Er lächelte als er das sagte und ich spürte wieder dieses Herzklopfen. Er ging in den Flur und kramte in einer Schublade in der kleinen Kommode. Dann kam er wieder zurück in die Küche und reichte mir einen Schlüssel. „Hier, das ist der Schlüssel für die Wohnung. Trag ihn bitte immer bei dir, sollte ich mal länger in der Schule sein." Ich nahm ihn an mich und betrachtete ihn. Er sah noch so unbenutzt aus. „Dankeschön, S-shota." Dann ging ich rüber in mein Zimmer und räumte ihn in meine Jackentasche. Als ich wieder zurück kam, hörte ich immer noch das Wasser im Bad plätschern. Ach du heilige! Ich hab das Wasser völlig vergessen! Ich lief ins Bad und stellte schnell das Wasser ab. Zum Glück war es noch nicht übergelaufen. Ich seufzte. „Susumi, komm es geht in die Wanne!" rief ich nach ihr. Doch sie kam nicht. Verwundert ging ich ins Wohnzimmer um nach ihr zusehen. Da beugte sich gerade Herr Aizawa über sie und hob sie hoch. Ich ging näher zu ihnen. „Sie ist eingeschlafen." Sagte er als er sie in seinen Armen hatte. „Es war für sie wohl ein anstrengender Tag" er lachte leicht. Ich sah sie an und hörte ihren leisen gleichmäßigen Atem. „Wie süß sie aussieht wenn sie schläft." Sagte ich. Ich musste lächeln. Er brachte sie ins Zimmer und legte sie ins Bett. Ich folgte ihm. Im Türrahmen blieb ich stehen und beobachtete das Ganze. Er deckte sie zu und musste dabei selbst leicht lächeln. Er mochte sie wohl wirklich. Dann drehte er sich zu mir und kam auf mich zu. Er blieb neben mir stehen. „Wenn ihr bleibt sollten wir vielleicht ein zweites Bett kaufen." Sagte er lächelnd. Ich nickte und schloss die Tür als wir rausgingen. Er nahm im Wohnzimmer auf der Couch Platz und schaltete den Fernseher um. „Ich geh dann kurz in die Wanne." Sagte ich zu ihm. Er sah zu mir rüber „Im unteren Schrank hab ich noch einen alten Föhn, den kannst du benutzten." Ich nickte ihm zu und ging ins Bad, zog mich aus und stieg in die Wanne. Es war so schön warm. So angenehm. Ich genoss das warme Wasser eine ganze Weile. Ich dachte nach. Bei Herr Aizawa wohnen. Ich weiß nicht warum aber der Gedanke gefiel mir. Dann machte ich mich irgendwann fertig als meine Finger schon ganz schrumpelig waren. Als ich aus der Wanne stieg, mich abgetrocknet hatte und meine Haare föhnte, fiel mir auf dass ich gar keine Wechselsachen mitgenommen hatte. Mist, was mach ich jetzt? Mir bleibt nichts anderes übrig als im Handtuch schnell rüber zu huschen. Ich wickelte mich ein und versuchte so gut es ging alles zu bedecken. Leider war das Handtuch nicht allzu groß. „Na gut, anders geht es jetzt nicht" sagte ich zu mir selbst. Dann öffnete ich die Tür einen Spalt und schielte rüber zum Wohnzimmer. Doch da war niemand. Wo ist er denn hin? Verwundert trat ich aus dem Bad und stand nun im Flur. Als ich plötzlich hinter mir ein Geräusch hörte. Ich drehte mich um und sah in die geweiteten Augen meines Lehrers. Bilde ich mir das ein oder ist sein Gesicht gerötet ? Er räusperte sich und schaute weg, doch die Farbe auf den Wangen blieb. „Ich hatte vergessen nach der Post zu sehen...." Dabei hielt er einige Briefe in der Hand. Auf einmal durchzog mich ein kalter Schauer und mir fiel wieder ein dass ich nur im Handtuch vor ihm stand. Ich wurde knallrot und brachte kaum einen vernünftigen Satz raus. „Ich...eh....hatte keine Wechselsachen." Verlegen eilte ich in mein Zimmer und schloss schnell die Tür. Himmel, ich möchte gar nicht wissen was er jetzt denkt. Ich lehnte mit dem Rücken an der Tür und ließ meinen Blick durch das Zimmer schweifen. Klamotten, ich brauchte definitiv erstmal was zum Anziehen. Als ich meine Schlafsachen angezogen hatte, klopfte es plötzlich an der Tür. Leise aber hörbar. „Hiyori? Hast du einen Moment ?" Ich erschrak leicht. Was sollte er nach der peinlichen Situation denn von mir wollen ? Ich wollte eigentlich nur noch in's Bett gehen.