13. Türchen

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Dieser Winter war besonders kalt. Der Schnee lag Meter hoch und der See war zugefroren. Es war, als wollte der Schnee versuchen, alle schrecklichen Erinnerungen zu verdecken. Und es schien, als würde es helfen. Alle lachten, freuten sich und ließen sich von den Hausaufgaben nicht die Freude nehmen. Und auch heute hatten alle Spaß, denn die Lehrer hatten den Kindern erlaubt, auf dem See Schlittschuh zu laufen. Es war etwas besonderes. Die Erwachsenen machten sich viele Gedanken, wie sie das Schloss für alle angenehmer machen könnten.
So kam es dann auch, das, zu aller Verwunderung, Professor Snape allen, die das Schlittschuhlaufen nicht beherrschten, Hilfe von ihm bekamen. Es war komisch, ihren Professor, der sonst so dunkel und griesgrämig war, jetzt auf dem Eis tanzen zu sehen. Auch Harry, Ron und Hermine diskutierten darüber, während sie sich die Schlittschuhe anzogen. Harry sagte Ron immer wieder, dass Snape nur seine Rolle spielen musste und Hermine immer wieder„ er ist jetzt auf der guten Seite", denn Ron wollte es immer noch nicht wahr haben, dass Snape gut war. Erst als die beiden aufstanden, um zum See zugehen, fiel ihnen auf, dass Harry seine nicht abgezogen hatte. „Ich glaube, ich lass das Mal lieber. Alle denken dann komisch über mich, weil 'der Held der Zaubererwelt' nicht Schlittschuhlaufen kann." Er schaute weg und schämte sich. Seine Freunde verstanden das nicht. „Du braucht dich nicht zu schämen, Mann. Viele können es nicht" Harry sah auf und lächelte. „Außerdem", fügte Hermine hinzu, „Kann Snape dir auch Unterricht geben!" Sie lächelte und Harry wurde rot, weswegen er seinen Kopf wieder weg drehte. Ron sah zwischen den beiden hin und her. „Hab ich was verpasst?"
Hermine schüttelte lächelnd den Kopf und zog Ron auf den See hinaus.

Harry sah den beiden zu. Er lächelte. Es war schön, dass es allen so gut ging. Als er jedoch sah, wie Hermine mit Snape redete und er kurz zu ihm guckte, war ihm mulmig zumute. Hermine konnte ja wissen, was Snape für ihn bedeutete, aber...Das sollte reichen. Er sah schnell in eine andere Richtung, um die Aufmerksamkeit nicht auf sich zu ziehen. In wie weit das helfen würde, wusste er nicht.
„Ich hab gehört, sie könnten ein bisschen Hilfe gebrauchen." Die Stimme gab ihm eine Gänsehaut und langsam sah er zu seinem Lehrer auf. Harry schluckte. „Hermine hat wohl geredet?" Fragte er halb belustigt, halb wütend. „Es schaut so aus. Aber trotzdem würde ich ihnen gerne helfen. Ihre Schuhe haben sie ja schon." Er deutete auf die Schlittschuhe unter Harrys Bank. Harry verdrehte die Augen. „Muss das sein?" Fragte er genervt. „Sie hatten nie die Chance Schlittschuhlaufen zu lernen. Nutzen sie jetzt sie jetzt!" In Gedanken fügte er hinzu ‚und tun sie mir den Gefallen!'
Harry sah ihn an, sah die dunklen Augen und langsam fing er an, seine Schuhe zu zuschnüren. Snape stellte sich Währenddessen neben ihn und sah auf die Schüler. „Fertig!" Holte ihn Harry aus seinen Gedanken. Snape sah zu ihm und lächelte, als er sah, wie sein Schüler wackelig aufstand.
„Probieren sie es einfach, als wären es ihre richtigen Schuhe. Sie sind einfach ein bisschen verlängert." Und langsam ging er los, um Harry zu zeigen was er meinte. Dieser sah ihm zu, wobei sein Blick ab und zu an andere Stellen des Körpers vor ihm sahen. Als Snape sich umdrehte fühlte sich Harry erwischt und wurde rot. Deswegen ging er schnell los, vergaß aber, dass er klingen unterm Schuh hatte. Und so kam der Boden schneller näher als gedacht und er stolperte. Harry fiel nach vorne. Sein Lehrer reagierte blitzschnell und hielt ihn am Oberkörper fest. Harry traute sich nicht nach oben zu schauen, dass würde seine Gedanken kaputt machen, deswegen wand er sich schnell aus den Armen und lief nun langsam zum See. Davor nuschelte er noch ein „Danke!" Snape lächelte und sah dem Gryffindor hinter her. Dann marschierte auch er zum See.

Harry stand vor der kalten Fläche. Er war noch nicht ganz entschlossen, ob er es wirklich wollte. Eine Hand an seiner Schulter ließ ihn aufschrecken. „Wenn sie erlauben, dass ich ihnen helfen, wird das schon nicht so schlimm." Harry sah in die schwarzen Augen und es fühlte sich an, als würde Snape die Wahrheit sagen. Kurz nickte er und stellte einen Fuß auf das Eis. Doch sofort rutschte er weg und schon wieder war Snape da und fing ihn auf. „Vielleicht", Snape lächelte während er sprach, „sollte ich ihnen erstmal helfen." Und zu Harrys größter Verwunderung streckte er seine Hand aus, damit Harry sie nehmen konnte. Er sah ihn an, sah die Hand an und nahm sie dann. Sie war kalt, weil er keine Handschuhe trug, dennoch wurde Harry sofort wärmer.
Snape ließ sich auf das Eis gleiten und nahm nun auch Harrys andere Hand ihn seine. „Also, lass dich einfach ziehen. Versuch nur, nicht hinzufallen." Und ganz langsam zog er Harry das letzte Stück auf die zugefrorene Fläche. Harry sah auf seine Füße und konnte es nicht glaube, dass er gerade Schlittschuh lief. Er lachte, sah zu Snape und wieder auf seine Schuhe. Durch die Aufregung sah er die belustigen Blicke seiner Mitschüler nicht.
Snape sah in das rote Gesicht und musste ebenfalls lachen. Er wusste nicht, ob Harrys es wusste, aber wenn dieser lachte konnte man nicht anders, als mitzulachen.
Schließlich sah Harry auf und fing den Blick von Hermine die weiterweg auch nach seinem Blick gesucht hatte. Sie lächelte und zog die Augenbrauen nach oben. Harrys Gesicht verfinsterte sich und er bewegte seine Lippen zu einem „Na warte. Das wird ein Nachspiel haben!"
Und zum dritten Mal heute, war Harry froh,bdass Snape direkt vor ihm stand. Denn durch die Ablenkung rutschten seine Füße immer weiter auseinander, weswegen er fast in ein Spagat gerutscht wäre, wenn Snape ihn nicht gehalten hätte und hoch gezogen hätte. „Sie sollten sich mehr Konzentrieren. Sie lassen sich zu schnell ablenken." Er sah Harry erwartungsvoll an. „Das kann sein. Aber ich bin auch müde und höre auf." Er war wirklich müde und wollte Hermine einmal richtig anmeckern. Aber wofür? Er hatte ihr Zeit mit Snape verschafft. Also eigendlich.
Harry wollte sich gerade umdrehen, doch Snape hielt ihn fest. „Ich denke, es ist besser, wenn ich sie ziehe." Und er nahm Harrys Hände wieder in seine.

Nach wenigen Minuten, die von Harrys fast-Unfällen länger würde, kamen sie am Seeufer an. Harry stieg unbeholfen auf die Grasfläche und zog sich sofort seine Schuhe aus.
Er hatte vergessen, dass er keine Schuhe mehr anhaben wurde und so Hopsten er zu seiner Bank mit seinen Schuhen. Er wusste nicht, dass Snape ihm gefolgt war und erschrack so, als Snape zu ihm sprach „Also, wenn sie Zeit und Lust haben, könnten wir uns morgen Abend nochmal treffen. Dann kann ich ihnen noch Helfen und es ist niemand mehr auf dem Eis.
Harry sah ihn an. Für ihn klang das gerade, als fragte ihn seinen Lehrer nach einem Date.
Und genau das wollte er. Es klang super. „Gerne, ja wirklich gerne. Dann bis morgen!" Und er stand auf und ging zum Schlossportal. Er sah sich noch einmal um. Snape starrte ihm hinterher, mit einem Lächeln auf den Lippen.

Ich denke, ich kann es euch nicht antun, keine Fortsetzung zu schreiben, also
Morgen die Fortsetzung xD

Snarry/WeihnachtskalenderWhere stories live. Discover now