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...noch 13 Tage bis Heiligabend

noch 13 Tage bis Heiligabend

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Während Taehyung weiter durch die verlassenen Gassen irrte, mit dem Ziel vor Augen seine Freunde wiedrzufinden, irrte am anderen Ende der Stadt ebenfalls ein Junge durch den wüsten Schnee. Auch er kämpfte stark gegen den wütenden Schneesturm an, wobei seine Statur immer wieder in einem Vorhang weißer Flocken verschwand. Doch anders als der Dunkelhaarige von vorhin, scheint er viel mehr Kraft in sich wohnen zu haben. Seine vom Sportstudium muskulös geformten Beine gaben in dem meterhohen Weiß nicht so schnell nach und trieben ihn aus schierer Verzweiflung immer weiter voran.

Mit dem Kopf die ganze Zeit bei seinem Freund, stapfte Jungkook also von Haus zu Haus, von Ecke zu Ecke und schrie sich dabei die Seele aus dem Leib. Seine Freunde hatte er schon längst vergessen - er wollte einfach nur Taehyung wiederfinden.

Denn mittlerweile bemerkte auch er, dass der Sturm um einiges an Fahrt aufgenommen hatte und im Verlauf der nächsten Stunden wohl zu seiner Höchstform auflaufen würde. Wenn er den Dunkelhaarigen bis dahin nicht gefunden hatte, dann war er sich nicht sicher, was er tun sollte. Er wusste genau, dass Taehyung um einiges schmächtiger war als er und das Wetter seinen zierlichen Körper bis an seine Grenzen treiben würde. Augenblicklich stieg erneut diese unendliche Sorge in dem Jüngsten auf, brachte sein Herz zum Hämmern und pumpte ihm das Adrenalin durch die Adern.

Er musste Taehyung finden - es gab gar keine andere Möglichkeit.

Durch seine Angst um den Älteren angetrieben, kämpfte er sich durch die Schneemassen, versuchte in dem weißen Chaos und dämmrigen Licht verzweifelt etwas zu erkennen. Plötzlich konnte er vor seinen Augen einen vagen Schatten erkennen, der sich beinahe zitternd hin und her bewegte. Binnen einer Sekunde nahm er seine Beine unter die Arme und rannte auf den Schatten zu.

"Tae! Taehyung!", schrie er den Namen seines Freundes, obwohl er genau wusste, dass diese sich sowieso in der nächsten Böe verflüchtigen würde. Hoffnung bahnte sich in sein Herz und von dort in jeden Winkel seines Körpers. Knisternd rasselte die eiskalte Luft in seinen Lungen. Stoßweise kamen ihm Dunstwolken über die blauen Lippen. Immer dichter wurde die weiße Decke vor seinen Füßen, sodass er tiefer und tiefer darin einsank, aber er konnte jetzt nicht schwächeln. Seine Beine kamen kaum mehr aus dem gefrorenen Weiß heraus und schließlich mussten seine Hände herhalten, um ihm den Weg freizuschaufeln.

Schneller und schneller wühlte er in dem Schnee, stapfte auf den Schatten zu und warf alle anderen Gedanken beiseite. Ob sein Finger gerade gefror oder er morgen eine dicke fette Erkältung haben würde, interessierte ihn nicht ein bisschen; er wollte nur zu Taehyung.

"Taehyung! Taetae!"

Nur noch wenige Meter und er würde seinen Freund in seine starken Arme schließen, ihm die Stirn küssen und all seine Fehler beteuern können. Er müsste nur noch...

Doch in dem Moment, wo sich das wilde Schneetreiben für einen winzigen Moment lichtete, weiteten sich die Augen des Braunhaarigen. Jegliche Emotion vreschwand aus seiner Miene, sein Mund klappte auf und all das Adrenalin aus seinen Gliedern zog sich zurück. So schnell, dass er gar nicht mitbekam, wie seine starken Beine plötzlich ganz schwer wurden und nicht mehr ihren Dienst leisteten. Genau in dem Moment, wo Jungkook den im Wind zitternden Tannenbaum erkannte, der völlig zugeschneit neben der dunklen Straßenlaterne stand, tauchte eine Kuhle unter seinem rechten Fuß auf.

Mit seinen Gedanken ganz woanders, trat er tief in die Unebenheit, steckte mit dem anderen Bein aber immer noch in dem Schnee fest, sodass sich sein Körperschwerpunkt gefährlich nach vorne verlagerte und er binnen einer Sekunde haltlos umkippte.

Seine Augen weit aufgerissen, konnte er auf einmal sehen, wie ein kleines blaues Kästchen aus seiner Hosentasche rutschte. Noch im Fall versuchte Jungkook verzweifelt danach zu greifen, es zu retten, doch die Schachtel streifte nur für einen winzigen Moment seine Finger, ehe sie in einem hohen Bogen in einem vom Wind aufgewehten Hügel plumpste.

Beinahe im selben Moment plumpste auch Jungkook in den Schnee, der sofort einen feuchten Film auf seiner erhitzte Kleidung bildete. "Nein, nein, nein!", entwich es ihm allerdings sofort, bevor er sich schon seinen Weg zu dem Hügel unweit vor sich bahnte. Seinen pochenden Fuß und die Kälte in seinen Gliedern ignorierend krabbelte er voran. Immer wieder murmelte er einige wirre Worte, wie eine Schallplatte mit Sprung, denn das, was soeben passiert war, hätte einfach nicht passieren dürfen.

Als er an dem Schneeberg ankam stieß er seine Arme sogleich tief hinein und begann hastig darin herumzuwühlen; die Schachtel musste doch hier irgendwo sein.

Auf einmal spürte er das winzige Kästchen an seinen Fingern, krallte diese hastig darum herum und zog es triumphierend aus dem Eisberg heraus und hielt es vor sein erschrockene Augen. Doch in gleichen Moment fielen ihm diese beinahe aus den Höhlen, denn das Kästchen war leer.

Blitze blank.

"Das darf doch nicht wahr sein!" Tränen bahnten sich ihren Weg in Jungkooks Augen und seine Sicht verschwamm Stück für Stück. Ohne weiter darüber nachzudenken, setzte er erneut auf den Hügel zu, vergrub seine Hände tief in dem eiskalten Weiß und begann wild darin herumzuwühlen.

"Nein, nein, nein", murmelte er erneut vollkommen niedergeschlagen. Die salzigen perlen tropften auf den Schnee vor seinen Knien, schmolzen einen kleinen Fleck hinein, bevor die nächste Windböe einen Schwall neuer Flocken herantrieb. Und je länger der Junge herumwühlte, desto größer wurde seine Hoffnungsloigkeit. Links, rechts, oben, unten - egal wo seine Finger suchten, das kleine, silberne Schmuckstück wollte einfach nicht auftauchen.

Mit einem schmerzerfüllten Schrei, zog er seine eingefrorenen Hände aus dem Hügel heraus und sackte noch im selben Augenblick kraftlos auf der funkelnden Decke zusammen.

Wimmernd schniefte er in seinen Jackenärmel, schlang seine Arme fest um sich und fühlte sich mit einem Mal so einsam und leer. Beißende Kälte kroch seine Glieder herauf, bis hoch in seinen Brustkorb, umschloss sein schwach klopfendes Herz und brachte ihn an den Rand der Resignation.

Mutlos raffte er sich etwas auf und kniff seine Augen einen Moment kläglich zusammen. Die Erkenntnis traf ihn wie einen Schlag; Er hatte nicht nur Taehyung verloren, sondern auch den Ring. Den Gegenstand, der ihn an diesen binden sollte - auf Ewigkeiten.


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Ich habe es noch nicht geschafft Fehler zu lesen- bitte seht es mir nach. Danke 💜

Der Weihnachtsstern ~ Adventskalender [Buch 2]Where stories live. Discover now