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Mike entschloss sich spontan mit uns in den Zoo zu kommen. Am Morgen packten wir uns etwas zu Essen und zu Trinken ein und machten uns nach dem Mittagessen auf den Weg. Ich verbrachte gerne Zeit mit den zweien.
Jedes Mal wenn ich Leonard sag, sah ich Summer. Er sieht ihr unfassbar ähnlich. Diese brauen Augen, welche sie auch hat, hat sie anscheinden an Leo vererbt. Seine Haare sahen eher aus wie meine, aber auch der Rest, also das Gesicht, sieht ihr sehr ähnlich.

Wir verbrachten den ganzen Tag im Zoo, bis er schloss. Es gab viele neue Tiere, wie wir noch nicht kannten und auf dem Spielplatz spielte Mike mit Leonard und beide sahen dabei aus als wären sie 4 Jahre alt. Naja einer beiden war es wenigstens.
"Mom. Ich hab Hunger." Kam Leonard außer atmen auf mich zu gerannt.
"Ich auch." Rief Mike, wie ein kleines Kind hinter, was mich zum Lachen brachte.
"Wie wäre es mit einer Portion Pommes?" Grinste ich die beiden an und sie stimmten mir freudig zu.
"Dann mal los."

An dem kleinen Kiosk stellten wir uns ungeduldig an.
"So was kann ich für euch tun?" Eine ältere Dame stand hinter der Theke und musterte uns drei.
"Ach seid ihr eine hübsche Familie." Fügte sie noch hinzu. Dachte sie etwas Mike wäre mein Ehemann?
"Danke." Gab ich etwas zögernd zurück. Ließen wir sie einfach mal in dem Glauben.
"Wir hätten gerne 3 Portionen Pommes." Kam Mike nun zu Wort. Er hatte anscheinden auch keine Lust die Frau zu korrigieren. Wir werden oft für ein Paar gehalten, mittlerweile waren wir es leid, es immer zu klären.
Mike reichte der Frau seine Karte und bezahlte. Wir ließen uns an einem Tisch nieder und fingen an unsere Pommes zu essen.
"Danke." Sagte Leonard mit vollem Mund.
"Nicht mit vollem Mund reden Leo. Aber kein Problem." Klärte Mike ihn auf und ich war froh, dass ich das nicht machen musste.

Es war wirklich ein schöner Tag und gegen Abend verließen wir den Zoo, um nach Hause zu fahren. Mein Bruder setzte uns an unserem Haus ab und fuhr dann weiter ins Büro. Er hatte noch ein paar Sachen zu tun.

"Mom?" Leonard sah mich etwas traurig an.
"Was ist denn los mein Schatz?" Ich drehte mich in seine Richtung und sah ich fragend an.
"Ich versteh nicht, warum du nicht mehr bei uns wohnen kannst und warum du und Mommy euch nicht mehr lieb habt." Ich hatte nie mit ihm darüber geredet und ich wusste auch nicht genau was Summer ihm erzählt hat.
"Ach Schatz, dass ist alles echt kompliziert. Aber Mommy und ich, ach weißt du, wir haben einfach nur noch gestritten. Aber ich liebe Mommy immernoch." Ich wuschelte ihm spielerisch durch die Haare.
"Genau das hat Mommy auch gesagt."
Als ich diesen Satz hörte, wurde ich jetzt traurig. Ich wusste nicht genau warum, wahrscheinlich weil Leo meinte, dass Summer gesagt hat, dass sie mich auch immernoch liebte.

"Aber wieso habt ihr denn die ganze Zeit gestritten? Wegen mir?" Sein Blick war sturr auf den Boden gerichtet. Dachte er etwa, es sei seine Schuld?
"Ohh nein. Auf keinen Fall wegen dir. Glaub das ja nicht. Es gab einfach viele Unstimmigkeiten und wir haben darüber nie geredet." Versuchte ich es so einfach wie möglich zu erklären. Klar, da war noch mehr dahinter, aber er war eindeutig zu jung, um das alles zu verstehen.
"Ich vermisse dich so sehr." Leo kletterte auf meinen Schoß und schlang seine dünnen Arme um mich.
"Ich vermisse dich auch sehr. Aber nur weil Mommy und ich nicht nehr zusammen sind, heißt es nicht, dass wir beide nicht trotzdem unseren Spaß haben können." Ich streichelte ihm über den Rücken.
"Versprochen?"
"Versprochen!"

Den Sonntag verbrachten wir damit, dass wir ein paar Spiele spielten und uns an dem Strand legten. Wir bauten eine Sandburg und schwammen etwas im Wasser. Es war nun Zeit Leonard wieder zu Summer zu bringen. Am liebsten hätte ich noch etwas Zeit mit ihm verbracht, aber ich wusste, dies ging nicht. Ich hatte auch noch einiges an Arbeit zu erledigen.
"Tschüss. Bis in 2 Wochen."
"Tschüss. Ich hab dich lieb." Ich gab ihm noch einen Kuss bevor er ging.
"Ich dich auch." Hörte ich ihn rufen und ich wartete bis er in der Haustür verschwunden war.

Schnell fuhr ich in unser Büro. Fast alles war dunkel, schließlich war es auch Sonntag und wir hatten schon 18 Uhr. Mike arbeitete heute von zuhause aus, also hatte ich hier meine Ruhe. Es stand viel an.
Ich machte mir einen Kaffee und setzte mich an meinen PC.
Für nächste Woche hatte ich einen Termin um mir die Wohnung anzusehen, welche Mike herausgesucht hatte. Diese Nachricht teilte ich ihm freudig mit und natürlich freute er sich unheimlich für mich.

Ich arbeitete fast die ganze Nacht durch. Gegen 5 Uhr morgens entschloss ich mich hinzulegen, auf meine Schlafcouch und mich etwas auszuruhen.
Früher wäre ich nach Hause zu Summer gefahren, aber jetzt hatte ich niemand der auf mich wartete. Ich musste auf eine Nachricht aus Deutschland warten, was einige Stunden dauern könnte, das würde sich auch nicht lohnen nach Hause zu fahren.

Am nächsten Morgen machte ich mich etwas frisch in dem Bad des Büros und druckte noch einige Akten aus. Ich schaute auf den Starpel an Briefen, die ich gestern geschieben habe. Rechnungen, Abbuchungen, Gehaltchecks, einfach alles. Ich musste unbedingt zur Post. Etwas genervt wartete ich bis alles fertig gedruckt war und räumte alles in eine Tasche.
"Ich fahre schnell zur Post." Teilte ich meine Sekretärin mit, was sie darauf geantwortet hat, konnte ich nicht hören. Ich brachte alles zur Post und holte mir noch einen Kaffee und ein belegtes Brötchen zum Frühstück.

Ich fuhr daraufhin nochmal ins Büro, da ich noch eine Telefonkonferenz hatte. Ich betete innerlich, dass diese abgesagt wird, oder nicht als zu lange dauern würde.

Mike: Kommst du heute fürs Abendessen?

Schrieb mir Mike nach der Konferenz. Sie hatte einfach 3 Stunden gedauert.
3 STUNDEN!

Emma: Ja ich komme

Tippte ich noch schnell ein bevor ich mich wieder an den Papierkram machte. Um 17 Uhr konnte ich endlich gehen und fuhr so schnell es ging nach Hause.
"Hey." Begrüßte mich Lauren direkt, als ich die Tür hereinkam.
"Na ihr beiden."

Ich stellte mein Auto auf ein Parkplatz vor einem Café. Vielleicht würde ich später nochmal dorthin gehen einen Kaffee trinken. Ich lief auf ein riesiges Gebäude zu und wartete bis der Vermieter kam.
"Guten Tag Ms. Brown."
"Schönen guten Tag." Begrüßten wir uns gegenseitig.
"Dann wollen wir mal los." Grinste er und führte mich zur Wohnung. Im Haus gab zum Glück einen Augzug, da sich die Wohnung im 11ten Stock gefand. Es war ganz oben.

"Es ist wirklich schön. Und die Aussicht ist einfach der Hammer." Zeigte ich auf das große Fenster im Wohnzimmer, von wo man auf ganz Miami schauen konnte.
"Es freut mich, dass sie Ihnen gefällt."

Eingerichtet war die Wohnung zwar nicht, aber war eigentlich schnell gemacht. Ich kannte da ein paar Leute.

Das alte Haus, wo Summer und ich zusammen gewohnt haben, hatten wir komplett neu bauen lassen mit der Hilfe einer der besten Architekten der Welt. Es ist ein echter Palast geworden, mit großem Garten und alles was man braucht. Gerne würde ich dort wohnen, aber so war es am besten.

"Ich nehme die Wohnung."
Noch einmal schaute ich mich um und unterschrieb dann die Papiere.

Ein weiterer Neustart (girlxgirl) (Fortsetzung)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt