Weihnachten ist erst dann, wenn Schnee liegt!!

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Dezember, und kein Schnee liegt!!

Das ist unfassbar, was die Natur uns da zumutet!

Jedes Jahr lag Schnee, selbst wenn es nur leichter Pulverschnee war, und man nicht Schlitten fahren konnte, er war da!

Dieses Jahr jedoch, war mein erstes Weihnachten ohne. Und ich mochte es überhaupt nicht!

Meine Mutter war bereits eifrig am Christbaum schmücken, während ihr Freund sich fertig machte um zur Generalprobe des Kammerorchesters für den Gottesdienst in der Kirche zu fahren. Der Bratschenkasten und sein Notenständer, sowie das Kissen das er immer mitnahm, lagen bereits in der Diele als er sich bei Mama verabschiedete.

Auch zu mir kam er, gab mir einen Kuss auf den Scheitel, aber ich ignorierte es und starrte weiter durch das Terassenfenster um ja nicht zu verpassen wie es mit schneien anfängt. Sogar die großen Geschenke die diese Jahr unter dem Baum lagen waren nicht interessant genug.

Meine Mutter sah zu mir und schüttelte den Kopf. "Laut dem Wetterbericht wird es heute nicht schneien, Schätzchen.", meinte sie und strich mir über meine Blonden Haare. Böse schüttelte ich ihre Hand von meinem Kopf: "Aber Weihnachten ist erst dann, wenn es geschneit hat!!" rief ich voller Überzeugung.

Sie sah nur zu mir und seufzte. "Geh dich umziehen Maus, du willst doch bestimmt hübsch aussehen heute, oder?" heftig schüttelte ich den Kopf. In meinem Kindlichen Starrsinn wollte ich nur Schnee haben, und wenn ich ewig warten musste.

Wieder schüttelte Mama den Kopf, wandte sich dann ab und ging in die Küche, um nach dem Braten zu sehen. Es roch so lecker.

Eine ganze Stunde starrte ich noch ungeduldig nach draußen, bis mir Mama sagte ich solle mich jetzt umziehen. Wütend aufstampfend trampelte ich die Treppe nach oben in mein Zimmer. Oben angekommen knallte ich die Türe zu, was meine Mama dazu veranlasste scharf meinen Namen zu rufen.

Bockig sah ich zu dem Kleid auf meinem Bett. Daneben lagen Strumpfhosen und ein Haarreif. Wütend weil Mama einfach nicht einsehen wollte, das es nicht Weihnachten sein konnte heute, riss ich mir die Klamotten vom Leib und zog erst die weiße Strumpfhose, dann das Himmelblaue Kleid mit den weißen Punkten darauf an. Danach stampfte ich ins Badezimmer um meine blonde Lockenmähne mit einer Bürste zu bearbeiten. Und schließlich steckte ich mir den Haarreif auf den Kopf.

Nun rannte ich hastig wieder nach unten um mich erneut vor die Glasfront zu stellen und meine Nase platt zu drücken. Es sollte endlich schneien! Doch der Himmel dachte nicht im Traum daran. Strahlendblau, wenn auch schon etwas dunkel, spannte er sich von einem Horizont zum nächsten.

Je länger ich wartete, umso mieser wurde meine Laune. Oh man wie blöd war das denn bitte?

Schließlich kam Mama zu mir und meinte: "Komm Mäuschen, zieh dir deine Schuhe an und dann ab ins Auto." Mürrisch drehte ich mich zu ihr um. Sie hatte meine kleine Halbschwester auf dem Arm und mein kleiner Bruder zog sich bereits seine Schuhe an.

Immer noch wütend auf den Himmel das er es nicht schneien ließ, stieg ich ins Auto. An der Kirche angekommen wurden wir von Bekannten von Mama angesprochen, die meinten das innen schon alles voll sei.

Kaum das Mama uns also das Stichwort gab, wir sollten doch mal nach Plätzen suchen, liefen mein Bruder und ich auch schon los. Dabei kam die kleine Meckerliese nicht mit und fing an zu weinen. Ohne darauf zu achten lieferten wir uns ein Wettrennen zu den oberen Rängen und schmissen uns auf eine Bank.

Mama kam dann auch hinterher und setzte sich mit der beleidigten Liese zu uns. Als es losging ermahnte sie uns noch mal, leise zu sein.

Aber mir war so langweilig!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Entweder wurde gesungen oder irgendein Mann den ich nicht kannte redete von irgendeinem Typ, der wieder auferstanden sein sollte. Ich war müde.

Ich kuschelte mich also an den Arm von Mama und schloss die Augen.

Wach wurde ich wieder, als Mama aufstand. Sie schien zusammen mit den anderen Leuten zu beten, warf mir aber vorher noch einen tadelnden Blick zu. Endlich, es dauerte noch gefühlte Ewigkeiten bis jetzt, stand sie wieder auf, diesmal aber nahm sie mich an der Hand und meinen Bruder sollte ich an der anderen Hand nehmen, da sie noch meine kleine Schwester im Arm hielt.

So warteten wir, bis die meisten Menschen von den Rängen verschwunden waren und gingen dann nach unten. Dort warteten wir auf Mamas Freund, der noch mit anderen Leuten redete, dann ging es endlich nach draußen. Und dort blieb ich wie festgewurzelt stehen.

Auf den Straßen war eine mindestens drei Zentimeter dicke Schneeschicht!! Es war ENDLICH WEIHNACHTEN!!!!! Jubelnd rannte ich los. -----

Und wenn ich mich nicht täusche bin ich damals sogar hingeflogen weil ich nicht aufgepasst habe. Danach war Schnee nicht mehr so wichtig für mich.

Ich blinzelte. Kurz war ich verwirrt, dann sah ich nach unten. In meiner Mörser-Schüssel war ein grünes Kraut, das getrocknet für Halluzinationen sorgen konnte. Anscheinend sorgte es dafür, das wenn man den Saft in die Augen oder Nase oder Mund bekam, man sich an etwas lange vergangenes erinnerte. Sehr interessant.

Aber warum gerade Weihnachten?

Dann fiel es mir auf. Vor kurzem war hier Wintersonnenwende die im Dorf in der Nähe des Versteckes gefeiert wurde. Wir sind damals nur hindurch gereist. Demnach dürfte jetzt eigentlich Weihnachten sein...

Komisch, früher hab ich mich immer darauf gefreut, aber heute? Leicht den Kopf schüttelnd stellte ich den Mörser auf den Tisch und ging mir die Augen auswaschen. Das waren noch schöne Zeiten damals, aber sie sind vorbei. Jetzt kann ich nur hoffen, das keiner mitbekommen hat, das ich in einer Art Trance war.

Das würde Kabuto mir noch ewig unter die Nase reiben, wüsste er davon.

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Hier ein kleiner Einblick in Tsukis Vergangenheit.

Und ein kleines Weihnachtsspecial obendrauf, nach dem keiner gefragt hat...

Was solls. Hoffe es gefällt euch

Ansonsten,

<3-liche Grüße,

Eure Wladdrachenherz

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⏰ Letzte Aktualisierung: Dec 28, 2020 ⏰

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