Die Götterkriege endeten vor 350 Jahren. In der bekannten Welt herrscht der längste Frieden seit Anbeginn der Geschichtsschreibung. Dieser Friede beschrieb den Beginn der dritten kosmische Ära für Domhan. Jedes der acht Reiche zog seine Konsequenzen aus den Ereignissen, so fern noch genug von ihm übrig war. Das Reich der Zwerge zerfiel in einzelne Königreiche und freie Städte. Die Menschen scharten sich um den Kaiser in Merun. Um einen weiteren Konflikt im Ausmaß der Götterkriege zu verhindern, verboten beide Reiche das Weben von Magie und gründeten gemeinsam die Inquisition, um dieses Verbot durchzusetzen. Die Elfen zogen sich tiefer in die Eisenwäldern zurück und begegneten Fremden nur sehr skeptisch. Die zwölf Stämme der Orks - in den kriegen größtenteils neutral - zogen wenig Lehren aus den Ereignissen. Ihr Leben war auch jetzt, wie immer, ein Kampf gegen das Sandmeer und jeder Tag ein Sieg. Felin und Avian schlossen den ersten Frieden in der Geschichte beider Völker. Wenn auch nicht von jedem geachtet so war er doch auf Staatsebene bindend. Das einst mächtige Reich der Lacertan auf den Schleierinseln schaffte es nicht, sich nach den Konflikten zu erholen. Landstriche ausgebrannt. Einst fruchtbares Ackerland auf Jahrtausende verwüstet. Das Netz der Magie hatte hier große Risse erlitten, die nur langsam heilten. Und auch die wenigen Zentauren, die das Ende des Krieges erlebten, vermochten es nicht, ihr Königreich zwischen den Flusslande und dem Titanengrab erneut aufblühen zu lassen. Ihr Leben glich ab diesem Punkt mehr dem der nomadischen Orks als der stolzen Zwerge. Doch es herrschte Frieden. Allianzen wurden geschlossen, Handel getrieben und Verträge vereinbart. Und die Erinnerung an die antike Katastrophe hielt diesen Frieden. 350 Jahre. 350 Jahre, bis sich die Welt veränderte.
75 parts