68 -bad news-

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Hoseok konnte nicht anders, als leise zu quietschen, als er mit Jimin sein Zimmer betrat. Die beiden wollten dort eigentlich bloß seine Musikbox holen, um noch weiter tanzen zu können, trafen dann aber auf einen schlafenden Taehyung, der einen ebenso schlafenden Yoongi fest in seinen Armen hielt und an seine Brust gedrückt hatte.

Der Rothaarige freute sich für die beiden, obwohl sein Eindruck von Taehyung sich nicht groß gebessert hatte. Vielleicht würde dieser aber endlich anfangen an sich zu arbeiten, für Yoongi. Jimin hingegen verdrehte die Augen.
"Ich hab's gewusst.", murmelte er und sah Hoseok zu, wie er seine Musikbox herausholte.

"Sind doch süß die beiden.."
"Ja, obwohl Taehyungs Stolz bestimmt darunter leidet."
"Dann muss sein Stolz wohl mal leiden."
Leise gingen sie aus dem Schlafzimmer heraus und zurück ins Wohnzimmer, wo  sich noch Namjoon und Seokjin befanden. Die beiden waren zwar immernoch schüchtern miteinander, aber offensichtlich ein Paar.

Sie schienen sich leise zu unterhalten und bemerkten Hoseok und Jimin erst, als die Musik ertönte und sie zusammen ihren Tanz übten, den sie eigentlich schon perfekt beherrschten. Neugierig wurden sie beobachtet und nach dem Auftritt ertönte direkt lauter Applaus.
"Ihr beide seid so talentiert!", kommentierte Namjoon.
"Nach der Show solltet ihr eine Tanzgruppe gründen oder sowas.", riet er ihnen.

Sie alle zuckten zusammen, als im Wohnzimmer eine Klingel ertönte, die sie noch nie gehört hatten. Nur Namjoon sprang auf und huschte schnell zur Tür.
"Bleibt da!", rief er ihnen noch zu und ging durch den Flur bis zur Haustür um die Tür zu öffnen. An dieser stand eine ziemlich durch den Wind aussehende Eunbi.
"Was machst du hier? Hast du nicht frei heute?", fragte der Silberhaarige also verwirrt.

"Ja aber Namjoon.. Wir haben eine Nachricht bekommen, dass Seokjins Mutter verstorben ist! U-und das wäre ein triftiger Grund um zu gehen, also wissen wir nicht, ob er somit verloren hätte, oder wir eine Ausnahme machen sollen.."
"Jins Mutter?"
Entrüstet ließ Namjoon die Schultern runterhängen und rieb sich mit einer Hand die Stirn.

"Natürlich muss er das Haus verlassen... Und ihn dafür verlieren lassen? Das wäre grausam."
"Okay, das stimmt.. Sagst du es ihm? Ich kann ihm ein Taxi für morgen bestellen, dann kann er direkt abreisen. Und nach der Beerdigung und Trauer würde er wiederkommen, denn am Ende sollte er wieder dabei sein, wenn ihr den Preis bekommt."
Namjoon nickte langsam und seufzte. Wie sollte er dem Jungen, der ihm so verdammt wichtig geworden war, so eine Nachricht überbringen? Gestresst richtete er seine Brille glatt dreimal.

"Mach Feierabend, okay? Ich kümmere mich darum."
Eunbi nickte und schenkte ihm noch einen mitleidigen Blick, bevor sie das Grundstück wieder verließ und in ihr Auto stieg.
"Tschüß..", murmelte Namjoon noch und ging niederschlagen zurück ins Wohnzimmer, wo sich gerade Jin, Jimin und Hoseok lachend auf dem Sofa unterhielten. Er hasste sich dafür, dass er diese glückliche Atmosphäre zerstören musste und ließ sich neben seinem Freund ins Sofa fallen.

"Was ist los, Namu?", fragte Jin ihn mit dem Spitznamen, den ihm Jungkook vor Jahren gegeben hatte.
"Da.. war eine Person von den Leuten, die das hier organisiert hat. Jinnie.. deine Mutter ist verstorben."
Namjoon schluckte und konnte ihm kaum in die Augen sehen.
"Wie? Was? Wie ist das passiert? Sie war doch vollkommen gesund!", stammelte der Jüngere erst ungläubig, schien dann aber die Wahrheit in dieser Nachricht zu begreifen und schluchzte leise.

Sofort nahm der Silberhaarige ihn in die Arme und drückte ihn fest an seine Brust, damit diese alle Tränen trocknen konnte. Hoseok und Jimin sahen bloß beide schockiert an und Ersterer legte eine Hand auf Jins Schulter, um ihn mitfühlend zu streicheln.
"Du darfst morgen für einige Tage abreisen.. Und wenn du kannst, solltest du wieder zurückkommen, um den Preis mit uns gemeinsam anzunehmen."

"M-hm..", antwortete Jin leise und krallte sich förmlich an ihm fest.
"Sollen wir lieber in dein Zimmer gehen?", fragte Namjoon also und bekam ein leichtes Nicken als Antwort. Es war eh schon spät und sie sollten bald schlafen gehen.

Als die beiden ins obere Stockwerk gingen, kam ihnen Jungkook ihm Flur entgegen. Der Jüngste bemerkte Jins Traurigkeit nicht, deswegen lächelte er ihnen kurz zu und verschwand im Bad, um anscheinend zu duschen. So hatten die beiden das Zimmer für sich allein und ließen sich auf Seokjins Bett fallen.

"W-was soll ich denn machen, Namu?", fragte der Jüngere verzweifelt und schniefte weiterhin, weinte aber nicht mehr ganz so stark.
"Ich weiß es nicht.. Das muss ein schwerer Schlag für dich sein und es tut mir so leid für dich..", hauchte Namjoon vorsichtig und legte wieder einen Arm um ihn.
"D-die Sache ist.. Meine Mutter war nicht meine Lieblingsperson oder so... Meistens haben wir u-uns eher distanziert verhalten. A-aber sie hat meinen Vater hin und wieder dazu gekriegt, s-sich zu beruhigen und nicht alles an mir rauszulassen.."

Wieder schluchzte der Schwarzhaarige.
"J-jetzt habe ich niemanden mehr, der mich beschützt."
"Du hast mich. Du hast doch mich, Jinnie."
Der Silberhaarige hob ihn auf das Bett und deckte ihn liebevoll zu, ehe er ihm ein paar Taschentücher holte.
"Du hast recht, Namu.. A-aber ich habe Angst, wenn ich von hier weg bin.. Du kannst nämlich nicht einfach mitkommen. Aber bei der Beerdigung möchte ich dabei sein."

"Das ist doch verständlich! Dein Vater trauert sicher selbst und du musst dir keine Sorgen machen."
Auch wenn Namjoons Worte sehr beruhigend klangen, zog sich um Jin alles zusammen. Er konnte die schon länger aufkommende Panik nicht mehr unterdrücken und schnappte nach Luft, bevor er sich ganz klein machte.

Der Silberhaarige reagierte sofort und zog ihn in seine Arme. In dem Moment war er froh, dass Jungkook lange zum Duschen brauchte. Sowas musste der Jüngste nun wirklich nicht sehen, vor allem weil Seokjin sein bester Freund hier war.

House Of Infinity || BTS MultishipOù les histoires vivent. Découvrez maintenant