Kapitel 2

1K 30 4
                                    


Ada

„Takilar 2 Lira, 2 Lira. (Schmuck für 2 Lira, 2 Lira)", schrie ich in den Markt hinein.

Ich sah runter zu meinem Schmuck den ich verkaufte. Heute war ich wieder nicht sehr erfolgreich.

Ich schaute zu den 16 Lira in meiner kleinen Tasche und stöhnte auf.

Während ich mir den Schweiß von der Stirn wischte, sah ich hinauf in den Himmel.

Die Sonne schien heute und es war warm, sodass ich unter der Sonne regelrecht schmolz.

„Was ist los Ada? Warum so grimmig?", fragte mich Mahir.

Mahir verkaufte hier am Markt Obst und war nur ein paar Stände weiter wie ich entfernt.

Er war ein Junge aus unserem Dorf und redete ab und zu mit mir.

„Es lief wieder nicht so gut heute.", antwortete ich ihm und seufzte auf.

Ich machte mir allmählich Sorgen, ob das jetzt die ganze Zeit über so laufen wird. Wenn ja, dann musste ich schauen wie ich das Geld die Wochen über aufgeteilt bekomme.

„Mach dir nichts daraus. Es wird bestimmt auch wieder besser werden." hörte ich Mahir sagen.

„Ich hoffe Mahir. Wie lief es denn bei dir?", fragte ich ihn, um ihn ein wenig von meinen Verdiensten abzulenken.

Vielleicht wollte ich auch einfach nicht so gerne über meine Probleme mit ihm sprechen.

„Lief ganz ok sage ich mal. Aber bei jedem hier läuft es in der letzten Zeit nicht so gut.", ließ er mich wissen.

„Bei jedem?", war ich zunächst verwundert.

„Warum?", fuhr ich fort und war neugierig
woran es lag und wieso es solche Auswirkungen auf uns alle hier hatte.

Ich machte mir ein wenig Sorgen und sah deshalb zu Mahir, der ein wenig besorgt aussah.

„Naja.. weißt du.. hast du denn nichts mitbekommen, was in der letzten Zeit in unserem Köy (Dorf) abgeht? Fast jeder spricht neuerdings davon".

Ich sah ihn daraufhin ahnungslos an.

„Nein, was denn?", antwortete ich.

Er fuhr fort, „Es passiert so vieles in letzter Zeit hier. Angefangen von Diebstählen bis hin zu.. Menschenhandel. Vor allem habe ich in letzter Zeit viel von Entführungen hier in unserer Gegend mitbekommen."

Ich sah ihn schockiert an und wusste für einen Moment nicht was ich sagen sollte.

Ich war sprachlos. Über die Diebstähle wusste ich Bescheid, dachte mir aber nichts dabei. Ich meine, das geschah auch in jeder Gegend schon mal, aber über die Entführungen wusste ich nichts.

Ich hatte in letzter Zeit viel zu tun gehabt, weshalb ich nicht viel mit den anderen Leuten hier in unserem Dorf ins Gespräch kam.

Es lief mir kalt den Rücken runter, während ich daran dachte, wie die Leute entführt wurden.

Wer weiß was mit ihnen geschieht? Wer weiß wo sie hingebracht werden und was danach mit ihnen gemacht wird?

„Oh mein Gott Mahir. Ich wusste über die Diebstähle, aber nicht über die Entführungen. Wer sind diese Leute?", er sah mich überrascht an.

„Du wusstest echt nichts von?.. Naja man munkelt wer diese Leute sind, aber so genau weiß es niemand. Ich weiß nur, dass die Leute entführt, verschleppt und verkauft werden.", ließ er mich wissen.

„Das ist ja schrecklich. Was wollen sie von unserem Dorf und den armen Bewohnern hier?", hörte ich mich sagen, während ich in Gedanken versunken war.

Ich überlegte wie schrecklich es sein musste mit der Angst, nicht zu wissen was mit einem geschieht, zu leben.

Und plötzlich hatte ich panische Angst, was mit meiner Oma passieren würde, falls mir was zustoßen würde? Sie ist zwar geistig fit, aber körperlich benötigt sie Hilfe.

Ich kochte, putzte und erledigte den ganzen Haushalt bei uns zu Hause. Was würde sie alleine, ohne meine Hilfe bloß tun?

„Ich habe gehört, es sollen Leute von der Mafia sein, aber eher untere Gruppen, die sich ihr Geld durch Menschenhandel verdienen wollen.", hörte ich unterschwellig Mahir sagen.

„Leute von der Mafia? Hier in unserem Dorf? Verdammt was haben die hier zu suchen.", frustriert atmete ich die angestaute Luft aus und versuchte mich zu beruhigen.

Diese neuen Informationen machten mich panisch und ich versuchte mich zu beruhigen, um nicht hier am Markt einen Aufstand zu machen.

Sakin (Ruhig) Ada, dachte ich mir. Wenn du gut auf dich aufpasst, dann kann schon nichts passieren. Du kennst dein Dorf doch in und auswendig.

Wer waren schon diese Leute, die einfach hier hereinspaziert kamen und dachten uns das Leben zur Hölle zu machen.

„Mahir, wenn mir je etwas zustoßen sollte, dann bist du für meine Oma verantwortlich. Sie braucht Hilfe, das weißt du.", gab ich verzweifelt von mir.

„Ada jetzt rede doch nicht so einen Blödsinn. Dir wird nichts passieren, du hast doch mich. Ich beschütze dich.", ließ er mich wissen.

„Danke Mahir, das weiß ich zu schätzen. Aber wir können auch nicht immer beieinander sein und auf uns aufpassen. Irgendwann trennen sich unsere Wege. Ich möchte nur nicht für den Fall, dass meine Oma alleine bleibt und sie niemanden mehr hat, der ihr hilft, dass sie komplett auf sich alleine gestellt ist.", gab ich zu verstehen.

Das wäre schrecklich wenn sie alleine für sich sorgen müsste, ich meine sie konnte nicht einmal selber für sich kochen. Dafür konnte sie nicht lange genug stehen und sich auch nicht zu lange bewegen.

Sie war auf mich und meine Hilfe angewiesen. Ich liebte sie dafür zu sehr, als das ich sie je alleine lassen könnte..

•••

Das zweite Kapitel🙈 bin schon richtig aufgeregt wie es weiter gehen wird. Ich arbeite auch schon am nächsten Kapitel!
Ich freue mich auch über Votes und Kommentare :)

Die Stimme des SchicksalsWhere stories live. Discover now