Kapitel 6

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«Ich möchte nicht, dass ihr ihr weh tut», sage ich kleinlaut. Selbst wenn sie eine Bitch ist, hat sie das nicht verdient.

«Sie darf nicht so einfach davon kommen», wirft Hoseok ein. Taehyung nickt, ebenso Jungkook.
Ich beiße mir auf die Unterlippe und grinse leicht. «Wie wäre es mit einer öffentlichen Demütigung?»
Jin legt seinen Kopf schief. «Die Idee gefällt mir.»

«Wie stellst du dir das vor?», fragt Jimin nach.
Mein Grinsen wird noch etwas breiter. «Wie wäre es, wenn ihr mit mir zur Schule geht und sie vor meiner ganzen Klasse runtermacht?»
Taehyungs Augen leuchten auf. «Ich bin dabei.» Die anderen nicken zustimmend.

«Aber wie sorgen wir dafür, dass nichts an die Reporter gerät?», fragt Namjoon. Sie sind in erster Linie noch immer Stars. Verständlicherweise wollen sie ihrem Image nicht schaden und natürlich auch ihre Fans nicht enttäuschen.
«Lasst das meine Sorge sein», meint Jungkook. «Ich habe schon eine Idee.»

«Dann gehe ich wieder ins Bett», gähnt Yoongi. Die anderen nicken, stehen auf und machen sich auf den Weg in ihre Zimmer. Nur Namjoon und ich bleiben zurück.

Namjoon presst seine Lippen aufeinander, fährt sich durch die Haare und seufzt anschließend. «Du wohnst schon sehr lange bei uns, Y/N, und wie wir gerade gesagt haben, bist du ein Teil unserer Gruppe geworden. Ich denke, ich spreche im Namen von uns allen, wenn ich sage, dass wir uns ein Leben ohne dich gar nicht mehr vorstellen können.» Mein Magen zieht sich zusammen. Worauf will er hinaus?

Er fährt sich durch seine Haare. «Doch heute bin ich auf deinen Vertrag gestoßen und mir ist aufgefallen, dass du all deine Schulden schon vor einer Woche beglichen hast.» Mein Herz sackt in die Hose. «Du bist frei.»

Frei? Was soll ich mit einem freien Leben, wenn ich meine sieben Daddys nicht mehr sehen werde? Wenn ich nicht mehr mit ihnen lachen kann. Wenn ich nicht mehr Backstage hinter der Bühne ihrem Konzert zuschauen kann. Wenn ich nicht mehr für sie da sein kann.
... Wenn ich Jungkook nie wieder küssen kann?

Verdammt. Ich bin in Jungkook verliebt. Allerdings spielt das nun auch keine Rolle mehr. Ich muss gehen.

Am liebsten würde ich betteln, weiter bei ihnen wohnen zu dürfen, jedoch lässt das mein Stolz nicht zu. Sie haben schon mehr als genug für mich getan. Ich kann nicht noch länger auf ihren Kosten leben. Ich gehe nicht in die Schule, um als Hure zu enden. Ich will studieren und arbeiten, für mich selbst sorgen und nicht von jemand anderes abhängig sein.

Ich wusste von Anfang an, dass ich nicht ewig dieses traumhafte Leben führen kann. Es war klar, dass ich irgendwann aufwachen und in die bittere, deutsche Realität zurückkehren muss, ohne die sieben engelhaften Wesen.

Außerdem hat es ja auch seine guten Seiten frei zu sein, oder nicht?? Oder??

Dann kann ich wieder bei meinen Eltern wohnen, meine alten Freunde wieder öfters sehen und sogar Kontakt mit Jungs haben. Ja, dann dürfte ich sogar eine Beziehung eingehen!

Aber wie soll ein anderer Junge auch nur annähernd an Jungkook herankommen?

Tja, ich bleibe wohl dann wohl doch lieber single.

Ich beiße mir auf die Lippe, versuche meine Tränen, die hinter meinem Auge kitzeln, zurückzuhalten, und zwinge mir ein Lächeln aufs Gesicht. «Okay, dann werde ich einen Flug fürs Wochenende buchen», lüge ich. «Sag den anderen bitte erst am Wochenende Bescheid, okay?», bitte ich Namjoon, der zwar verwirrt scheint, jedoch nickt.

Ich werde zwar ein Flug buchen, jedoch auf Freitagabend. Ich hasse Abschiede. Und noch mehr hasse ich das herzzerbrechende Gewissen, dass ich nicht in den Flieger steigen könnte, wenn ich Jungkook weinend zurücklassen müsste.

Es gibt nur einen Haken bei meinem Plan.
Morgen ist Freitag.

Jungkooks Babe Where stories live. Discover now