Kapitel 1

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In einer Welt, in der die weltbekannte Boyband BTS lediglich die Tarnung der sieben Member ist, führen sie in Wahrheit die mächtigste, weltgefürchtete Mafia an. Und du hast das Glück niemand anderes als Y/N zu sein.

«Y/N! Wo bist du denn schon wieder mit deinen Gedanken?!», schimpft Herr Lee, während er direkt vor meinem Tisch in der ersten Reihe steht und streng auf mich hinunter blickt. Wo ich mit meinen Gedanken war? Oh, nur bei den mächtigsten, beliebtesten und zugleich gefürchtetsten sieben Männern des Planeten – die zudem unglaublich sexy aussehen.
Ein Blick von ihnen, meinen sieben Sugar Daddys, genügt und ich falle willig auf die Knie.

Ich hebe meinen Kopf, verhalte mich wie eine schuldbewusste, gute Schülerin und sage: «Entschuldigung, Herr Lee. Es wird nicht wieder vorkommen.» Eine glatte Lüge. Wie soll ich diesem langatmigen, öden Deutsch-Unterricht lauschen, wenn ich doch weiß, welche Ekstasen mir heute Nacht wiederfahren werden?

Außerdem, wieso muss ich Deutsch lernen, wenn wir uns in Südkorea befinden? Ich bin ohnehin fließend in Deutsch, da ich in Deutschland geboren und aufgewachsen bin.

Ich würde noch immer in Deutschland festsitzen, wenn ich nicht im Urlaub letzten Jahres in Berlin gewesen wäre. Dann wäre ich nie mit meinem Starbucks Getränk durch die überfüllten Berliner Straßen gehetzt und wäre nie in jemanden direkt hineingelaufen. Mein Getränk hätte sich niemals auf dem luxuriösen Louis Vuitton Hemd verteilt und es vollkommen ruiniert.

Ich wäre jetzt nicht hier, in Südkorea, in einer der teuersten Schulen der Welt, wenn ich nicht die Schulden bei Jean Jungkook abarbeiten müsste. Aber seien wir ehrlich, meine Aufgaben kann mich nicht mit Arbeit vergleichen. Meine Tätigkeiten sind zwar schmutzig und bringen mich zum Schwitzen, jedoch auf eine Art und Weise, die mich lustvoll schreien lässt.

Erst gestern, als Jungkook nackt über mir lag, seine Zunge mit meiner kämpfte, während seine Finger über meinen Bauch glitten, Richtung Intimbereich, und er dann seine Finger ausstreckte und –  «Das sagst du jedes Mal», reißt mich Herr Lee mit Gewalt aus meinen feuchten Gedanken.

Nun streckt er sein Kinn raus, und sagt: «Es ist gut, dass morgen dein Vater dran ist, sein Beruf vorstellen. Das bietet mir die Möglichkeit; mit deinem Vater ein Wörtchen über dich zu sprechen.» Ich reiße meine Augen auf. Scheiße! Ich habe völlig vergessen, dass ich morgen meinen Vater mit in die Schule bringen soll. Nur wohnt meine Familie am anderen Ende der Welt.

Was für ein Glück, dass ich nicht nur einen Mann Daddy nenne ;)

Mein Mund verzieht sich zu einem geheimnisvollen schiefen Grinsen. «Ich freue mich schon auf morgen.» Leise kichere ich.
Herr Lees Augenbrauen ziehen sich zusammen und seine Stirn legt sich in Falten. Missbilligend starrt er mich aus verengten Augen an. «Was ist daran so lustig?»

Was daran so lustig ist? Er wird nichtsahnend den beliebtesten Männern gegenüberstehen und realisieren, in welcher Beziehung ich zu ihnen stehe. Er wird zwar nicht wissen, was für illegale, gefährliche Geschäfte BTS hinterrücks führen, jedoch kennt ausnahmslos jeder in diesem Land ihre Gesichter. Vermutlich würden die meisten sie schon erkennen, wenn sie nur einen kleinen Bildausschnitt eines Auges von ihnen sehen würde. Sie sind der Nationalstolz Südkoreas, werden verehrt wie Könige – so wie es sich gehört.

Ich muss mir nur noch überlegen, wie ich meine Daddys dazu bringe, mit mir in die Schule zu gehen. Dies wird eine Herausforderung; aber keine, die nicht überwunden werden kann.

«Herr Lee», sage ich und gehe nicht weiter auf seine gerade gestellte Frage ein, «Ich befinde mich in einer außergewöhnlichen Situation.» Irritiert zieht er eine Augenbraue nach oben. Unbeirrt fahre ich fort: «Ich habe mehrere Daddys. Dürfen sie alle erscheinen?» Als ich Herr Lees misstrauischen Gesichtsausdruck bemerke, füge ich wehmütig hinzu: «Ich möchte nicht zwischen ihnen wählen müssen.» Nun klimpere ich ein paar Mal mit den Wimpern.
Er seufzt, gibt sich geschlagen. «Ich wüsste nicht, was dagegen spricht.»

Ich verkneife mir ein Lachen. Wenn er ahnen würde, dass er Morgen den sieben mächtigsten Mafia Bosse der gesamten Welt gegenüber stehen wird, würde er sich in die Hose pissen und erst gar nicht in die Schule kommen. Eher würde er sich die Zunge herausschneiden, obwohl er doch so gerne labert und labert und labert.

Ich freue mich schon auf seinen Gesichtsausdruck, wenn meine sieben Daddys das Klassenzimmer betreten. Wie werden wohl die anderen Schüler der Klasse reagieren? Ich bin sicher, nach dem morgigen Tag bin ich nicht mehr das Mobbing Opfer, sondern das beliebteste Mädchen der ganzen Schule. Jeder wird mit mir befreundet sein wollen, in der Hoffnung, dass sie BTS kennenlernen werden. Das ist der einzige lästige Punkt in meinem ganzen Plan.
Ich habe kein Bedarf, beliebt zu sein.

Doch wenn ich es mir recht überlege, könnte es spaßig werden. Es wird bestimmt amüsant mit anzusehen, wie alle sich bemühen, mir zu gefallen, ich jedoch alle abblitzen lasse. Es wird lustig mitanzusehen, wie sich die Rollen tauschen und die Verzweiflung nicht in meinen Augen flackert, sondern in ihren.

Vermutlich werde ich nach ein paar Wochen wieder die meist gehasste Person des Campus sein, da ich jeden in die Schranken weisen werde und jeder stechende Eifersucht verspüren wird. Das soll mir recht sein. Ich bevorzuge echte Freunde, anstatt diese falschen Schlangen.

Nichtsdestotrotz habe ich das beschwingende Gefühl, dass morgen ein herausragender Tag sein wird. «Perfekt!», grinse ich über beide Ohren. «Vielen Dank, Herr Lee!»

Jungkooks Babe Where stories live. Discover now