Kapitel 2

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"Y/N! STEH AUF, DU MISSGEBURT!", schrie mein Vater. So wie jeden Tag. Man gewöhnt sich dran. Früher erschreckte ich mich immer und fing an zu weinen. Früher war ich noch zu schwach. Ich war immer noch schwach...

Ich öffnete langsam meine Augen und sah auf meinen Wecker. Es war 5:15 Uhr morgens. Ich hatte noch 15 Minuten Zeit, um mich fertig zu machen und um zum Trainingsplatz zu gehen.

Ich schlug die Decke weg, stand auf und ging zu mein Fenster, um die Vorhänge aufzuziehen. Ich kippte das Fenster und ging zu meinen kleinen Schrank.

Dort holte ich meinen Sportanzug und ging durch den Gang ins Badezimmer, welches rechts schräg gegenüber meines Zimmers war.

Ich schloss die Tür hinter mir und blickte in den Spiegel. Meine Haare waren zerrupft und ich hatte tiefe, dunkle Augenringe. Ich nahm mir meine Zahnbürste, tat Zahnpasta drauf und putzte mir meine Zähne.

Ich blickte wieder in den Spiegel. Mein Zopf, den ich nach den Training von gestern noch nicht auf gemacht habe, ist weit runter gerutscht. Einzelne Strähnen haben sich gelöst. Insgesamt sah ich einfach schrecklich aus.

Mit meiner linken Hand zog ich an meinem Haarband während ich mit meiner anderen Hand weiter meine Zähne putzte.

Als ich fertig war nahm ich meine Bürste und versuchte, die Betonung liegt auf "versucht", meine Haare zu bürsten und in Ordnung zu bringen. Ich machte mir wieder einen hohen Zopf und wusch mir sogleich mein Gesicht mit kaltem Wasser, um etwas wacher zu werden.

Ich trocknete mich ab und zog mich um. Zum dritten Mal an diesem Morgen sah ich in den Spiegel. Nun war ich halbwegs anschaubar und konnte los gehen.

Mein "Frühstück", welches aus nur einem kleinen Butterbrötchen bestand, nahm ich mit und aß es auf den Weg zum Trainingsplatz. Mein Vater ist wie jeden Tag schon vor gegangen.

Im Gegensatz zu mir konnte er sich viel länger ausruhen und musste nicht jeden Tag bis an seine Grenzen gehen.



Als ich an dem großen, runden, stadiumähnlichen Platz - welcher halb überdacht war, um auch bei Regen eine Chance zum trainieren zu haben und um im Sommer Schatten zu ergattern - ankam, "empfang" mich mein Erzeuger.

"Da bist du ja endllich! Was hat das so lange gedauert?! Geh jetzt und vergeude keine weitere Zeit! Los jetzt!", fuhr er mich an. Nach diesen Worten ging er auf einer der Zahlreichen Zuschauerplätzen während ich in die Mitte des Platzes reinjoggte.

Ich wärmte mich auf. 60 Liegestütze, 20 Sekunden Pause, 80 Hampelmänner, 15 Sekunden Pause, dann wieder 60 Liegestütze, 15 Sekunden Pause und zu guter letzt 70 Sit-ups.

Um meine Schnelligkeit und Ausdauerfähigkeit zu trainieren musste ich 30 Minuten dauer laufen. Danach hatte ich 10 Minuten Pause. Nach der Pause ging es mit einer 20-minütigen Lauf im Form eines Fahrtspiels. Das heißt, dass ich anfangs gemütlich laufe und mir dann nach ein paar Minuten einen Punkt suche, zu dem ich hinsprinten muss. Danach darf man wieder das Tempo verlangsamen. Klingt zwar leicht, ist es aber nicht.

Nach dem Schnelligkeits- und Ausdauertrainings war es knapp 7:00 Uhr. Vormittags musste ich jeden Tag meinen Körper trainieren. Dabei spielt es keine Rolle, ob ich Muskelkater habe, meine Bänder überdehnt, oder ich mich irgendwie verletzt habe.

Nach dem Vormittagstraining gab es eine eineinhalbstündige Mittagspause in der ich mich kurz Ausruhen, was essen und mich für das Nachmittagstraining vorbereiten konnte.

Beim Nachmittagstraining geht es hauptsächlich darum, meine Drachenfähigkeiten als Mensch ein zu setzen. Ich trainiere das jetzt schon knappe 3 Wochen und habe bis jetzt noch nicht allzu viele gute Ergebnisse geleistet. Jedoch kann ich es jetzt schneller und etwas präziser einsetzen.

Auch ein Nachteil meines Quirks ist, dass man es schwer trainieren kann. Deshalb muss ich jeden Tag so intensiv trainieren um langsam erfolgreich zu werden. Auch wenn es extrem anstrengend ist... die Furcht vor meinem Alten ist größer.

Was auch zum Nachmittagstraining gehört ist, dass ich trainiere mein Feuer zu "wechseln" ohne der Einschränkungen meiner Emotionen.






Nach dem Laufen war Kraft Training an der Reihe. Ich ging in das Gebäude, welches an dem stadiumähnlichen kleinen Platz anschloss. In diesem Gebäude gab es Toileten, etwas zu Essen, Trainingsutensilien, und natürlich einen Raum mit Gewichten, Hanteln, und alles, was man für Krafttraining braucht. Natürlich gab es in dem Gebäude auch eine kleine Halle in der manchmal Kämpfe ausgetragen werden.

Mein Erzeuger vermietet manchmal diesen Platz, den er vor ein paar Jahren bauen ließ. Die Abschlussklassen der umliegenden Schulen feiern in dieser Halle meistens ihren Abschluss mit einer kleinen Show die sie selbstständig auf die Beine stellen. Manchmal schleiche ich mich zum Schuljahresende aus meinem Zimmer um die letzten paar Minuten ihrer Shows sehen zu können.

Jedes Jahr zu Herbstbeginn wurde diese Halle an dem Orchester in unserer Stadt vermietet um ihr alljährliches Herbstkonzert aufzuführen. Ich durfte jedoch nie mit, weshalb ich mich auch da dann aus meinen Zimmer schleiche und als Drache durch die Fenster schaue und gedämpft die Musik höre.

Das sind die einzigen zwei Veranstaltungen, die ich fast jährlich "sehe". Und ich bin froh darüber! Schließlich kann ich da ein paar Minuten abschalten und mich auf etwas freuen. Und solange mein Erzeuger nichts davon mitkriegt ist alles in Ordnung!


Jedenfalls ging ich in den Kraftraum, wo ich sogleich meinen Trainingsplan fortfahre.

Nach dem Krafttraining musste ich sogleich meine Beweglichkeit trainieren. Auch Beweglichkeit ist wichtig bei einem Training und als Superheld! Also begab ich mich in den dafür vorgesehenen Raum um mich vorzubereiten. Ich wärmte meine Muskeln und Bänder auf indem ich diese etwas massierte. Dabei entspannte sich mein Körper ein wenig.

Ich began mich zu Dehnen und führte Übungen aus, um einzelne Teile meines Körpers Beweglicher und Dehnbarer zu machen. Und das ist teilweise echt hart.

Nach all dem Trainieren war auch schon der Vormittag vorbei. Ich begab mich nach Hause um mich kurz frisch zu machen. Ich fühlte mich klebrig, weshalb ich mich kurz duschte. Danach ging ich runter um was zu essen.

Mein Erzeuger kochte natürlich nicht. Dafür hat er jemanden eingestellt, der das macht. Er hat ganz generell Leute eingestellt, die sich etwas um das Haus kümmern. Sie waschen die Wäsche, halten das Gebäude sauber und machten Essen.

Ich setzte mich auf den Tisch und aß genüsslich das Mittagessen. Auch wenn es nur eine kleine Portion Spaghetti Bolognese war, genoss ich es. Schließlich bekomme ich am Tag nicht allzu viel zu essen.





Ich ging nach der Mittagspause wieder zum Trainingsplatz. Meine Körper tat jetzt schon wieder weh. Aber ich darf jetzt nicht schlapp machen! Sonst wird er wieder handgreiflich!

"Du weißt, was du jetzt zu trainieren hast, Miststück! Also geh jetzt!", hörte ich meinen Erzeuger sagen.

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Ich weiß ich weiß.... es ist freaking 01:55... aber ich hatte grad irgendwie bock weiter zu schreiben, während ich auf den neuen supi kuhlen Teil von -onlyLeonie warte :3 schaut bei ihr unbedingt vorbei! :3
Und sowwy, dass es noch nicht spannend ist... andererseits... es ist erst das 2. Kapitel, aber keine Sorge! Es wird viel Drama geben :D

Shoto x ReaderWhere stories live. Discover now