Kapitel 9

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Glücklicherweise betrat endlich Sensei Aizawa, wenn auch sehr verspätet, in unser Klassenzimmer ein und sorgte somit für Ruhe. Jeder ging auf seinen Platz und bereitete sich auf den Unterricht vor, holten Hefte oder Stifte aus ihren Rucksäcke oder starrten einfach nach vorne. Ich spürte zwar, wie so oft, den Blick von Todoroki auf mir, welchen ich dieses Mal versuchte zu ignorieren.

Ey, hat er kein eigenes Leben?

Ich seufzte nur etwas und lehnte mich mehr nach hinten an die Stuhllehne, während ich den Unterrichte verfolgte, der glücklicherweise schnell vorüber ging. Eigentlich war das auch zu erwarten, schließlich ist Sensei Aizawa mehr als 15 Minuten zu spät gekommen. Ich nahm meinen Stift in meine rechte Hand und ließ ihn über das Papier gleiten. Es entstand ein leichter Bleistiftstrich, welcher etwas gebogen war. Ich drehte das Papier So, dass Die Kurve nach oben ging.

Ich zeichnete einen Kreis in die Mitte, welche den Strich etwas überkreuzte. Danach zeichnete ich einen kleineren Kreis, bemalte die kleinere Fläche komplett und schattierte ein bisschen hier und da und schon war die Iris meines spontanen Auges fast fertig. Mit dem Radiergummi kreirte ich Lichtreflexe. Ich zeichnete die restliche halbe Stunde an meiner Skizze weiter und war relativ zufrieden mit dem Ergebnis.

Ich hörte die Schulglocke, weshalb ich meinen Block in meinen Rucksack gleiten ließ und ging mit Ochako und Deku gemeinsam zur Cafeteria. Wir setzten uns an den Tisch wo Mina und die anderen schon auf uns warteten. Ich ließ mich auf den Platz zwischen Tsuyu und Ochako fallen, wobei ich im Augenwinkel Todoroki, der ausnamsweiße Mal nicht beim Essen in meine Richtung starrte, erblickte. Die lebendige Zuckerstange, ja, ich mochte es ihm komische Spitznamen zu geben, schlürfte genüsslich sein Soba.

Ob er nur zu mir so komisch ist? Er wirkt eigentlich ganz nett und ruhig, wenn er mich mal nicht so feindseelig anstarrt. Was er überhaupt gegen mich hat? Ich meine, ich hab ihn ja rein gar nichts getan! Ob er mir jemals den Grund dafür sagen wird? Und werden wir vielleicht doch Freunde?

Ich wurde unsanft von Ochako und Tsuyu aus meinen Gedankengängen gerissen. "Y/N? Hörst du uns überhaupt zu?" "Ä-Äh was? T-Tut mir Leid, Mädels, ich war in Gedanken..." "Kein Problem, dafür brauchst du dich doch nicht Entschuldigen, Kleine", gab nun Ochako von sich. "Ich bin zwei Zentimeter größer als du, Ochako, wer ist hier die 'Kleine'?", gab ich schmollend zurück, wobei die anderen auflachten, alle außer Ochako und Todoroki.

Ich wagte einen kurzen Blick in Richtung Icy-Hot, welcher etwas in sein Soba grinste. Ohne, dass ich es bemerkte, brachte dieser Anblick auch mich zum Grinsen. "Y/N! Das ist fies!" "Aber sie hat doch Recht", presste Tsuyu unter ihrem Lachen hervor, wodurch Ochako nur noch mehr schmollte. Ich wuschelte ihr Freundschaftlich durch ihre Haare. Ochako sah zu Deku, welcher ebenfalls lachte. Ich bemerkte wie sich ein leicht rosaner Schimmer auf ihren Wangen bemerkbar machte.

Ich flüsterte Mina ins Ohr: "Läuft da was zwischen Ochako und Deku?" Diese grinste aber nur blöd und murmelte: "Noch nicht, aber was noch nicht ist, kann noch werden! Und außerdem werde ich etwas nachhelfen!" "Mina die Verkupplungsqueen", lachte ich nun. "Natürlich! Was denkst du denn, Y/N?" Wir begannen beide zu lachen, wobei wir fast die Glocke überhört haben, welche das Ende der Pause ankündigte. Wir erhoben uns von unseren Plätzen und gingen zurück ins Klassenzimmer.

Wir hatten jetzt Mathematik Unterricht. Um ehrlich zu sein musste ich nicht wirklich aufpassen, da ich sowieso schon alles konnte. Ich kritzelte, anstatt den Unterricht zu verfolgen, viel lieber und dachte über manche Dinge nach. Die meisten Gedanken und Fragen beruhten auf die Blicke von Todoroki, manchmal aber schlichen sich auch ein paar Tatsachen über Bakugou in meinen Kopf.

Warum er wohl mich heute morgens von einen möglichen Streit mit Todoroki fernhielt? Schließlich konnte es ihm ja komplett egal sein...

Nachdem der Schultag vorbei war packten wir alle unsere Sachen und verließen das Klassenzimmer. Ich machte mich mit Jirou und Momo auf den Weg zum Internat, welcher, wie bekanntlich, nicht weit von der Schule entfernt war. Als wir endlich eintraten machte ich mich direkt auf den Weg in mein Zimmer, da ich bis jetzt nur das Nötigste ausgepackt hatte.

Ich ging also zum Kleiderschrank, in welchen ich meine Kleidung achtlos rein geworfen habe, um noch rechtzeitig nach unten zum Frühstück zu kommen. Ich sortierte alles in den Schrank ein, meine Sportklamotten natürlich ganz weit oben in der eingebauten Schublade, meine Freizeitbekleidung und Pyjamas in die mittlere und meine Socken und Unterwäsche in die unterste Schublade.

Ich schob mein Bett, welches schon als ich ankam im Zimmer stand, genauso wie der Kleiderschrank und der Schreibtisch, an die linke Wand, mein Schreibtisch jedoch an die rechte. Natürlich ließ ich genügend Platz für die Fenster und die Balkontür frei, damit man sie ohne Probleme öffnen konnte.

Die dicken Vorhänge des Fensters und der Türe waren in einen hellen (L/F)*-Ton gefärbt und ließen wenig Licht durchdringen, was sich im nächsten Sommer als nützlich erweisen lässt. Ich schob, da es mir etwas zu dunkel war, die Vorhänge zur Seite und öffnete das Fenster, damit etwas frische Luft in mein Zimmer dringen konnte.

Ich ging nun endlich in mein neues Badezimmer, welches aus Klo und Waschbecken und ein paar Schränkchen wie auch ein Papierkorb, bestand. Ich holte mein Zahnputzzeug aus meinen kleinen Koffer hervor und räumte es ein, genauso wie mein Deo und eine Schminktasche, welche jedoch fast leer war, da sie nur von einer Wimperntusche und einem Eyeliner Stift gefüllt wurde.

Ich sah neben dem Waschbecken ein kleines Handtuch in derselben Farbe, wie die Vorhänge von vorhin, hängen. Die Duschen wurde ja von der ganzen Klasse genutzt, weshalb sie hier natürlich nicht vorhanden war.

Nachdem ich in meinem Badezimmer fertig war, ging ich zurück in mein eigentliches Zimmer und dekorierte die kahlen Wände mit Bildern von mir und meinen Eltern, als noch alles normal war. Auf eines, welches ich ja schon heute morgen aufgehängt hatte, blieb mein Blick hängen und ich bemerkte nicht wie mir eine Träne die Wange runter lief und auf mein langärmliges T-Shirt tropfte.

Ich wendete meinen Blick ab und begann meine Lehrbücher, welche ich in der letzten Woche von den Lehrern in den jeweiligen Fächern bereitgestellt bekam, in den Regal und auf den Schreibtisch zu verteilen. Ich holte ebenfalls meine Schultasche, welche ich anfangs achtlos unter dem Tisch verschwinden ließ, hervor, und begann meine Hausaufgaben für morgen zu machen. Danach legte ich mich erschöpft auf mein Bett.

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Eeeeek vielen vielen vielen lieben Dank für mehr als 120 Reads im ersten Kapitel!!! Ahhhh ich freu mich so >w< ich hoffe euch gefällt die Geschichte, und ich weiß im Moment sind mehr Bakugou x Reader Momente, aber das wird nicht für immer so bleiben, keine Sorge! :3
WE NEED SUM DRAMAAA xD
Jedenfalls hoffe ich, dass euch das Kapitel gefallen hat! :D
Byeee

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