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~°~

Bella setzte uns an der Straße kurz vor Quils Zuhause ab. Sie wollte bei ihrem Plan bleiben und auf Jake warten.

"Soll ich dich später wieder mitnehmen?"

"Nein. Keine Sorge. Ich komme schon irgendwie nach Hause.", lehnte ich ab.

Quil wünschte ihr viel Glück bevor er die Tür zuschlug. Für ihn war klar wie gering die Erfolgsaussichten waren. Der Wind brachte meine Haare durcheinander. Neben Quil, der seine Schrittlänge an meine anpasste, lief ich zum Haus. Die Brise ließ mich frösteln. Eilig friemelte Quil seinen Schlüssel aus der Hosentasche. Erleichtert trat ich hinter ihm in den warmen Flur.

"Meine Güte ist das kalt da draußen! Wie konntest du ohne Jacke draußen rumlaufen?"

Wir hatten für den Weg vom Auto zum Haus kaum eine Minute gebraucht. Mir war bereits kalt und das obwohl ich eine Winterjacke trug.

"So kalt ist es nicht, Adi. Du bist einfach nicht so abgehärtet wie ich."

"Du bist also abgehärtet, hmm? Ich glaube eher diese Kälteresistenz liegt in den Quileute Genen.", scherzte ich.

Er lächelte als Antwort, doch zu einem Lachen reichte es nicht. Auch mein Lächeln verging daraufhin.

"Welches Spiel wollen wir spielen?", fragte ich, um das Thema zu wechseln. Das war das was wir meistens taten, wenn wir nicht rauskonnten. Wir spielten irgendein Spiel auf Quils Konsole.

"Such du aus!"

~°~

Schweigend saßen wir nebeneinander auf Quils Bett und starrten auf den flimmernden Bildschirm. Es war eindeutig wie abgelenkt er war. Ich gewann bereits zum fünften Mal in Folge. Seufzend legte ich nach dem sechsten Sieg den Kontroller zur Seite.

"Du bist mit deinen Gedanken ganz woanders. Dir geht es schlecht. Damit bist du nicht alleine! Ich fühle mich genauso und du kannst mit mir darüber reden. Ich bin immer für dich da! Das wird sich nie ändern."

"Das dachte ich auch von Embry und Jake. Und wo sind sie jetzt?"

"Denkst du etwa mit mir wird es genauso laufen? Ist dein Plan ab jetzt zu alles und jedem auf Abstand zu gehen?"

"Wenn ich dann endlich diese Wut loswerde."

Jetzt wurde ich hellhörig. Wut?

"Bist du auf Jake und Embry wütend?", wollte ich genauer wissen.

"Hauptsächlich, aber im Grunde genommen fühle ich mich die ganze Zeit so. Andauernd regen mich die belanglosesten Kleinigkeiten auf."

Ich strich ihm behutsam über den Rücken.

"Warst du deswegen in diese Schlägerei in der Schule verwickelt?", erinnerte ich mich.

"Es war nicht die Einzige... ", gab er kleinlaut zu.

"Wie oft ist sowas denn schon passiert?"

"Drei, vier Mal.", antwortete er wage. "Es ist wie ein- wie ein Druck, der sich in mir aufbaut. Irgendwann wird es zu viel und ich explodiere. So bin ich nicht, Adi! Ich erkenne mich kaum wieder. Und ich glaube... Ich glaube, dass es Embry und Jake ähnlich ging bevor sie... bevor Sam sie sich geholt hat."

Twilight - Bis(s) zur DichotomieWhere stories live. Discover now