Prolog

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Ein Schrei, ein Ächzen, ein Stöhnen und dann wieder ein Schrei.

Laute, quälende und anstrengende Geräusche hallten durch das kleine Dorf mitten im Wald.
Es war spät, sehr spät. Längst nach Mitternacht.

Schwer atmend lag Carla auf ihrem Bett. Die Wehen der jungen Frau hatten vor wenigen Stunden eingesetzt. Ihr Baby war bereit. Es wollte zu Welt kommen. Carla wollte es zur Welt bringen.
Zitternd griff sie die Hand ihres Mannes, ihres über alles geliebten Gefährten, als eine weitere Presswehe ihren Körper durchflutete. Sie stöhnte auf, ihr Oberkörper beugte sich vor, sie verkrampfte, ihr Körper fiel zurück in die Lacken, sie schrie. 

"Shh, du hast es gleich geschafft, nur noch ein paar mal pressen!",sprach ihr die Geburtshelferin zu und streichelte der Frau beruhigend über den Arm. Carla schloss ihre Augen, sie fühlte die Verbundenheit zu ihrem Gefährten. Sie war erschöpft, doch jetzt war nicht die Zeit zu entspannen.

Schmerzerfüllt stöhnte sie auf. Trotz der Schmerzmittel spürte sie Schmerzen. Sie hatte das Gefühl zu zerreißen.

„Du machst das gut Carla. Der Kopf ist schon draußen.", sprach der Arzt.

Sie schaute auf und sah ihrem Gefährten in die Augen. Er zwinkerte ihr zu und drückte fest ihre Hand. "Du schaffst das mein Schatz, ich liebe dich."

Ein weiteres Mal verließ ein schmerzerfüllter Laut der Anstrengung ihre Lippen. Sie schrie, stöhnte, ein Ächzen kam über ihre Lippen und dann...
Die junge Frau sank etwas in sich zusammen, mit einem Mal wich all die Anspannung aus ihren Gliedern. Ihre aufgestellten Beine verließ jegliche Kraft und kippten zur Seite.
Carla ließ ihren Kopf nach hinten fallen, doch sobald sie die Schreie ihres Babys hörte, horchte sie auf.
Unmengen an Euphorie sprudelten durch sie hindurch, als sie das kleine etwas in den Händen des Arztes sah.
Stolz erfüllte sie, als sie ihr Baby sah. Es war ihres, sie hatte es zur Welt gebracht.

Doch da war etwas. Etwas komisches.

Carlas Freude rückte in den Hintergrund als sie etwas roch. Dieser Duft. Er war so anders als alles was sie kannte.
Die Erkenntnis traf sie wie einen Schlag. Das konnte nicht sein? Oder?

Der Arzt starrte geschockt auf das kleine Bündel in seinen Händen. Das konnte doch nicht wahr sein! Wie?

Er wandte sich an die Geburtshelferin. „Geh! Hohl den Leitalpha!"

Doch auch sie war fasziniert von dem kleinen Bündel in den Händen des Arztes.
Sie zwang sich aus ihrer Starre und rannte los.
Mit schnellen Schritten lief sie über des Asphallt, der Mond in ihrem Rücken, Richtung Rudelhaus um direkt in den privaten Flur der Alpha Familie zu gelangen.

Sie klopfte, nein hämmerte schon fast, gegen die Tür des Schlafzimmers ihres Alphas und seiner Luna. Drinnen hörte man ein paar dumpfe Laute und kurz darauf wurde die Tür von einem stämmigen Mann geöffnet.
Sichtlich verärgert wegen der gestörten Nachtruhe, betrachtete der verschlafenen Mann die Störenquelle.

"Connie, was machst du denn hier? Weißt du eigentlich wie spät es ist?" fragte der Leitalpha leicht genervt und gähnte.
Völlig außer Atem stützte sich die Geburtshelferin auf ihren Knien ab. Sie rang nach Luft, bevor sie ihren Leitalpha ansah.

"Carla...Baby...Omega."

Erst verstand der Alpha nicht was die junge Dame von ihm wollte, bis er ihre Worte im Kopf wiederholte.

Carla...Baby...Omega...

Omega!?

Der Leitalpha schaute die Helferin entsetzt an, bevor er auch schon los sprintete. Er brauchte keine zwei Minuten um das Haus seiner Rudelmitglieder zu erreichen. Tief atmete der Alpha durch, fokussiert darauf, Ruhe zu bewahren.
Er klopfte an die Zimmertür des junge Paares und wurde auch sogleich herein gebeten.
Sobald er den Raum betrat, kam ihm eine Duftwelle entgegen. Er sah das kleine Bündel in den Armen der erschöpften Mutter und staunte. Dieser Duft, der sich im gesamten Raum ausgebreitet hatte, schien von dem kleinen, in Tücher eingewickeltem Kind auszugehen.

Die junge Mutter lächelte ihn voller Freude an. Ihre Augen strahlten. Die Erschöpfung konnte man ihr nicht anmerken. In ihrem Arm das Baby und eine Hand in der ihres Gefährten. Sie wirkte so unglaublich glücklich.

"Carla, Phil..." Die kleine Familie vor sich zu sehen, verschlug dem Alpha die Sprache. Er kannte ihn, den magischen Moment.

"Er ist ein Omega. Mein... nein, unser kleiner Omega." Carla hatte Tränen in den Augen. Mit einem breiten lächeln schaute sie auf ihren Sohn hinab. Ihr Gefährte, schaute sie lächelnd an, bevor er sich an den Leitalpha des Rudels wandt. "Er ist ein Geschenk der Mondgöttin."

Im Hintergrund öffnete sich die Tür zum Zimmer erneut. Die Luna des Rudels trat zusammen mit ihrem eigenen Sohn auf dem Arm ins Zimmer. Sie glaubte ihren Augen nicht trauen zu können, als sie das Neugeborene entdeckte.
Sie lächelte die Kleine Familie warm an und trat neben Carla an das Bett.
"Das ich das noch erleben darf. Ein kleiner Omega und dazu sogar ein Junge. Ich glaube es nicht. Ich freue mich so für euch.", sprach sie sanft.
Der kleine Junge auf ihrem Arm begutachtet das Neugeborene und fing an fröhlich zu glucksen.
Phil setzte sich auf den Stuhl neben dem Bett seiner Gefährtin und strich seinem kleinen Jungen eine Haarsträhne aus dem Gesicht.

„Wie wollt ihr ihn nennen?", fragte der Leitalpha.

Das junge Ehepaar schaute sich tief in die Augen. Carla nickte ihrem Mann zu, bevor sie zu ihrem Baby sah. „Sky. Er soll Sky heißen.", verkündete sie.

Der Leitalpha lächelte und trat näher an das Bett.
"Na dann ist es offiziell. Sky Lewis willkommen im Shadow-Creek-Rudel."

I need your Love!! (bxb)Onde histórias criam vida. Descubra agora