7 - don't ya

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Ich konnte nicht glauben, was ich da sah.
Einige meiner alten Freunde hatten sich geritzt und ich hatte es nie verstanden, aber das sah so anders aus.
Nicht nach aus Aufmerksamkeit mit der Nagelschere mal rumkratzen.
Es sah so aus wie der Arm meiner Mutter.
Und die hatte...
"Hast du Borderline?", platzte es aus mir raus.
Er sah beschämt weg.
"Ich hätte dir das nicht zeigen dürfen."
"Du kannst nicht einfach sagen, dass es dir gut geht, wenn du sowas machst!"
"Ich weiß. Ich wollte nur nicht, dass du weg gehst."
"Aber ich werde sehr wohl weggehen, weil du mich verdammt noch mal angelogen hast!"
Ich nahm ihm den Zettel aus der Hand.
"Gehst du trotzdem?"
"Ja. Ich werde schon herausfinden, wo das ist."
"Goethestraße 80."
"Oh. Danke."

Ich zeigte dem Türsteher den Zettel, der nickte nur und winkte mich rein.
Dann ging ich mitten in die Menge.
"Brauchst du was?", fragte ein Typ, der auf einmal vor mir stand.
"Nein."
"Sicher?"
Ich überlegte.
"Nehmen wir mal an, ich habe mich in einen alkoholabhängen Borderliner verguckt. Hilft das da?"
"Immer doch." Er grinste.
"Wie viel willst du denn dafür?"
"7€. Weil du hübsch bist."
Ich gab ihm das Geld und er drückte mir ein kleines Baggy in die Hand.
"Danke, Mann. Enjoy."
Er ging weg.
Jetzt war ich ganz alleine.
Ein Lied startete und ich schmiss mir die Pille ein.
Ich hatte abgesehen von Xanax -und das war streng genommen ein Medikament- noch nie Synthetische Drogen konsumiert.
Meine Mutter hatte mich abgeschreckt.
Aber ich hatte das Bedürfnis, alles zu vergessen.
Also begann ich, mich zum Lied bewegen und schüttelte meine dunkelblauen Haare aus meinem Gesicht.

Auf einmal kribbelte alles in mir.
Ich atmete schnell ein und aus.
Dieses Gefühl war schlimm und ich dachte, es würde nie vergehen, aber nach ein paar Minuten ging es wieder.
Und dann kam der Kick.
Ich drehte mich und sah auf einmal Nico.
Ich blieb stehen.
Er beobachtete mich und ging näher zu mir.
Normalerweise wäre mir jetzt unwohl geworden, aber irgendwie jetzt nicht.
Ich fasste ihn an.
Erst seine Schulter.
Dann seinen Arm, der von einem Verband umwickelt war. Ich sah zum anderen.
Da war jetzt auch ein Verband.
Ich schluckte.
War ich daran Schuld?
"Alles gut", sagte er und nahm meine Hand.
Er führte diese langsam noch oben auf seine Wange.
Ich sah, wie sich sein Unterkiefer immer wieder ein bisschen nach links und rechts schob.
"Das ist mein Lieblingslied", schrie er.
"Ist baba", grinste ich.
Ich verstand nicht, wieso meine gesamte Gefühlswelt auf dem Kopf stand.
Aber es fühlte sich gut an, mal frei von Sorgen zu sein. Viel besser als Xanax.
Ich tanzte und versuchte mich währenddessen ihm zu nähern.
Was gut klappte.
"Warum hast du dir was geschmissen?"
"Ich dachte, es ist scheiße, mit jemandem zu sein, der Drogen nimmt, nur weil meine Mutter sich nicht um mich kümmert."
Er nickte.
"Versteh ich."
Dann küsste er mich schon wieder, aber es war noch schöner als beim ersten Mal.
Es fühlte sich an, als ob ein Feuerwerk in mir aufgehen würde und ich wusste, dass das gerade das einzig richtige war.
"Wollen wir es versuchen?", schrie er in mein Ohr.
Ich nickte und küsste ihn noch mal.
Ich konnte die Hitze spüren, die von seinem Körper ausging.
"Bin gleich wieder da."
"Warte, ich geh' mit."
"Aber ich muss mir einen runterholen."
Ich schaute ihn entgeistert an.
"Kommt von den Teilen."
"Du hast mehrere genommen?!"
"Vielleicht."
Er zog mich mit.
Ich überlegte nicht lange und ging schneller, damit er mich nicht so ziehen musste.
"In welches Klo gehen wir?"
"Mädchen."
Er nickte und stieß die Tür auf.
Ich sah mich um.
Es war blau beleuchtet und alles war vollgeschrieben.
Ich zog ihn in eine Kabine und küsste ihn wieder.
Ich wollte gerade sein Shirt ausziehen, aber er hielt mich ab.
"Will nicht, dass du alles siehst."
Ich nickte.
Mir war so heiß geworden und es wurde nicht besser, als Nico seine Hand unter mein Shirt schob und meine Brüste streichelte.
Dann zog er mein Shirt aus.
"Wow", las ich an seinen Lippen ab.
Ich wurde rot. Wieder mal.
Langsam ließ ich meine Hände zu seiner Mitte streichen und er keuchte auf.
Er entledigte sich seiner Bauchtasche und zog ein Kondom heraus.
"Wilkst du das wirklich?"
Ich nickte heftig und riss es auf.
Er öffnete seine Hose und zog diese aus.
Ich zog auch meine aus.
Aus irgendeinem Grund hatte ich heute einen Spitzentanga an.
Aber es traf sich ja gut.
Besser als eine Pantie mit Blümchen oder so.
"Gib mal", sagte er und ich brauchte eine Sekunde, bis ich realisierte, dass er das Kondom meinte.
Ich gab es ihm und er entledigte sich seiner Boxershorts.
Ich hatte noch nie einen Penis im echten Leben gesehen und doch wusste ich, dass der, der mir gerade entgegensprang, nicht gerade klein war.
Ich zog meinen Tanga aus und grinste.
Jetzt war es also so weit.
Er hob mich am Po hoch und ich stöhnte schmerzerfüllt auf, als er in mich eindrang.
"Ist es dein erstes Mal?", fragte er.
Ich nickte kaum merklich.
"Der Anfang ist scheiße, aber es endet gut. Vertrau mir da."
Ich nickte.
Der Anfang war wirklich unangenehm, aber je mehr er mich streichelte, desto besser ging es mir.
"Mach mal schneller", grinste ich.
Er grinste auch und befolgte meinen Befehl.
Dann fing ich an, zu stöhnen und krallte mich in seinen immer noch von seinem Shirt bedeckten Rücken.
Er atmete immer lauter, bis ich ihm sogar einen intensiven Stöhner entlockte.
Dann baute sich eine immense Spannung in mir auf und ich keuchte.
Dann kam ich.
Ich hatte noch nie ein vergleichbares Gefühl verspürt.
Jetzt verstand ich, was alle daran hatten.
Er grinste, legte seinen Kopf in den Nacken und stöhnte leise.

"Kommst du noch mit zu mir?", fragte er, während er sich wieder anzog.
Ich wollte gerade nicken, als mir wieder einfiel, was mein Problem mit ihm war.
Ich schluckte.
"Ich denke nicht, dass ich noch so gut drauf sein werde, wenn ich nüchtern bin."
"Okay, dann halt nicht."
Er sah ein bisschen traurig aus und ich hatte gerade wirklich Angst, dass er sich was antun würde.
"Das war kein Nein", sagte ich also.
"Du musst echt nicht mitkommen, wenn du nicht willst."
"Wann habe ich jemals gesagt, dass ich nicht will?"
Und ich wollte ja eigentlich auch.
Nur mein gesunder Menschenverstand wollte halt nicht.
"Okay."
Er kramte einen Hoodie aus seinem Rucksack, den ich gar nicht bemerkt hatte, und zog mich nach draußen.

nicotine (bittersüße vodkaküsse)Where stories live. Discover now