Evas Handschrift

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A/N: Ein Kapitel aus Nikos Sicht! Ist ein sehr wichtiges Kapitel. :)
Viel Spaß beim lesen.

POV. Niko

Ja, vielleicht meinte Harry es nicht ernst was er zu mir gesagt hatte, aber irgendwo steckte ein bisschen Wahrheit in seinen Worten. Er wollte mir sagen, dass er sich wegen mir oft unwillkommen gefühlt hatte. Konnte ich es ihm verübeln? Ich habe Harry als wir Kinder oder Teenager waren immer mies behandelt, weil ich eifersüchtig auf ihn war.  Konnte man es mir verübeln? Ich war ein Kind, welches seinen Vater verloren hatte. Es war keine Entschuldigung dafür.

Sowie es keine war, dass ich Eva mehr oder weniger die Schuld an meinem Drogenproblem gab. Als hätte sie mich jemals zu sowas genötigt. Sie war strickt gegen jegliches Zeug. Es war ganz alleine meine Entscheidung und auch irgendwie wieder nicht. Ich konnte es selber nicht verstehen, weswegen ich es im Endeffekt getan habe.

"Das lässt dich entspannen, Niko. Lässt dich die kleine endlich vergessen, die dein Herz in zwei teilte."

Markus war ein schräger Kerl. Ich hatte ihn an einer Bar kennengelernt und er war wahrscheinlich auch der Grund weswegen ich anfing. Es fing harmlos an mit Grass. Jede Woche einen Joint - es war harmlos. Am Anfang jedenfalls. Bestimmt ein Jahr gab ich mich damit zufrieden, aber dann bemerkte ich das Gefühl nicht mehr wirklich. Aus einem Joint in der Woche wurden zwei bis es zu einem am Tag führte. Irgendwann lernte ich seine anderen Freunde kennen, die den gleichen Schaden hatten wie er. Dyllan und Jo.

Wir hingen oft miteinander ab. Jo liebte es witze über meinen kleinen Bruder zu machen. Ich lachte unbeholfen mit, um keinen Stress zu veranstallten.

"Grinsebacke ist nur am grinsen. Schrecklichen Bruder hast du da bekommen, Niko!"

Nun würde ich ihm die Meinung geigen, wenn ich dem Drecksack je wieder über den Weg laufen sollte, aber dies würde wohl nicht mehr geschehen. Ich hatte was meine Freundschaften anging nie das große Los gegriffen - ich geriet immer an die falschen Menschen. Wahrscheinlich waren Niall und Spencer die ersten, die keine völligen Arschlöcher waren.

Damals als ich mit Eva zusammen war, hielt ich mich öfter in ihrem Freundeskreis auf, aber für meinen Geschmack waren die mir zu prüde. Ich konnte mich noch gut an ihre beste Freundin Katie erinnern. Wahrscheinlicher das braveste Mädchen, dem ich jemals über den Weg gelaufen war. Es wunderte mich nicht einmal, dass Harry sich gut mit ihr verstand. Auch mit Eva verstand er sich immer gut. Manchmal fragte ich mich was sie an mir fand, weil ich war alles, aber Harry sicherlich nicht ähnlich. Harry versuchte es allen Recht zu machen, hatte diese nervige, aber nette Art an sich, die jeder mögen musste. Ich war ständig unfreundlich - zu mindest in der Zeit, die vor der Entzugsklinik lag. Ich war davor wirklich ein Arschloch.

In der jetztigen Zeit fragte ich mich jedoch ob Harry mir manchmal vielleicht doch ähnlich war. Er schien sich auch schon lange nicht mehr so zu verhalten wie er es mal getan hat.

Die Zeit hat mich verändert. Viel Zeit alleine hatte mich verändert. Einen kalten Entzug zu machen hieß viel Zeit für dich. Es war eine schreckliche Zeit, etwas was ich nie wieder durchmachen wollte. Bis ich zu dem Punkt gekommen war hatte es ewig gebraucht. Es brauchte erst ein Toter durch eine Überdosis, die mich in die Realität zurück brachte.

"Niko, du musst sofort kommen. Irgendwas stimmt mit Jo nicht!", rief Markus ins Telefon. Direkt machte ich mich auf den Weg in die Bar, die einem seiner anderen Bekanntschaften gehörte. Ich öffnete die schwere Tür der Absteige, in der wir immer hockten, um uns die Birne wegzuhauen. "Was ist mit ihm?", fragte ich und schaute Jo an, der wirres Zeug brabbelte und unkontrolliert zuckte. "Zu viel, schätze ich", antwortete Markus und ich hockte mich zu Jo. Trotz des Schocks, den ich gerade durchlebte schaffte ich es mich zu bewegen. "Jo, kannst du uns hören?", fragte ich und tätschelte ihm an die Wange," du must einen Krankenwagen rufen!" "Die machen uns den Laden dicht!", meinte er und schüttelte den Kopf. "Er stirbt!", rief ich und deutete auf den noch immer zuckenden Jo, der am Boden lag. "Wir können nicht, Niko", sagte nun Dyllan," dieser Schuppen ist alles was wir haben. Wenn der zumacht sind wir am Arsch. Außerdem kommen wir alle in den Knast schon einmal daran gedacht?" "Er stirbt!", rief ich ein weiteres Mal.

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