Den Kummer ersaufen

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POV. Harry

Mit Niko etwas zu unternehmen war eine völlig neue Erfahrung. Ich hatte meinen Bruder die ganze Zeit über, viel schlechter hingestellt als er eigentlich war. Er meinte, ich sollte mich nicht schlecht fühlen, weil er es drauf angesetzt hatte, aber trotzdem fühlte ich mich schlecht. Generell fühlte ich mich schlecht, weil ich ihm so lange Unrecht tat. Natürlich konnte ich die Erinnerungen aus meiner Kindheit nicht löschen, aber ich verstand ihn - auch wenn ich anders reagiert hätte.

Fakt war; ich hatte ihm verziehen.

Nun war ich jedoch an dem Punkt angekommen, an dem ich mich selbst schämte. Mein Verhalten war ekelhaft, den egal was Niko mir damals angetan hatte, rechtfertige dies in keinster Weise mein Verhalten. Mit Eva zu schlafen war eine unglaublich dumme Idee, aber ich hatte mich irgendwie geliebt gefühlt. Zwei Körbe in einem Jahr, ich hatte unglaubliches Glück. Ja, vielleicht hatte ich Eva in gewisser Weise benutzt, den die Gefühle für Louis waren immer da gewesen.

"Es ist niedlich, dass mein kleiner Bruder das erste Mal so richtig verliebt ist. Es ist doch das erste mal, oder?", fragte er und rührte in seinem Kaffee herum. Innerlich brach ich in Panik aus. "Ja, ich denke schon", murmelte ich nickend. Louis war es die ganze Zeit, aber ich wollte es mir nie eingestehen. War wahrscheinlich auch besser so, wer weiß, was sonst noch alles passiert wäre. "Ich find's süß", erwiderte er grinsend. "Niko, es ist weder süß noch niedlich oder sonst irgendwas, es ist höchstens ein Fehler gewesen", meinte ich, den dies war meine Meinung. "Nur weil Louis ein Idiot ist, heißt es doch nicht, dass es schlecht ist", versuchte er mir wieder ein Lächeln auf die Lippen zu Zaubern," ich liebe Eva auch noch immer und nur, weil sie gegangen ist sind die Gefühle noch lange nicht schlecht. Die Liebe zu ihr hat mich wieder aus dem Loch heraus klettern lassen." Ja, dich hat diese Lieber jedoch auch erst in dieses Loch geworfen. Diesen Satz dachte ich mir lieber, weil ich nicht alles direkt wieder zerstören wollte. Warum musste ich so ein schlechtes Gewissen haben?

Am liebsten wollte ich ihm die Wahrheit sagen - was definitiv besser gewesen wäre. Ich war ein Idiot in so vielen Hinsichten, aber so war ich nun einmal. Mein Ziel war es nicht, dass es Niko am Ende nur noch mehr verletzen würde. Ich wollte ihm nur unnötigen Kummer ersparen, den die Sache mit Eva und mir war gelaufen. Leider stand das Schicksal weder auf meiner noch auf Nikos Seite. Es würde mir eben eine Lektion lehren, den danach würde ich so einen scheiß nicht noch einmal machen. Wie zum Teufel kam ich auf die Idee, dass es besser wäre es zu verheimlichen?

"Manchmal ist die Wahrheit etwas womit die Menschen nicht umgehen können, aber manchmal öffnet sie einem auch die Augen, den eine Lüge macht es meistens nur viel, viel schlimmer."

Vielleicht hatte Louis damit Recht gehabt, vielleicht hatte er ein einziges mal Recht, aver wie sicher konnte ich mir zu der Zeit sein? Ich sah es als Sinnvoller es hinter verschlossenen Türen zu halten, als es Niko zu erzählen. Er verdiente es nicht so behandelt zu werden, aber ich dachte es sei besser für ihn.

Jeder sollte selber entscheiden, was besser für einen selbst ist, aber meistens übernahmen andere genau diese Entscheidung, die man hätte selber treffen müssen. Warum taten wir soetwas? Ich hasste es, wenn jemand so etwas bei mir tat, aber warum tat ich es dann bei anderen? Wie gesagt, Idiot in so vielen Hinsichten.

"Ich bin froh, dass euer Vorhältnis besser ist", sagte meine Mutter an dem Tag meiner Abreise," es hat mir das Herz gebrochen zu sehen, wie sich meine Kinder stritten." "Naja, nun ist ja alles gut", erwiderte ich lächelnd. Ich wollte mir überhaupt nicht vorstellen wie so etwas war. Wie es sich anfühlte, wenn seine eigenen Kinder einander das Leben schwer machten. Sowas musste schrecklich sein. "Hoffentlich", flüsterte sie lächelnd," jetzt muss er nur noch Eva hinter sich lassen oder sie wieder finden."

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