XLVII. Pläne für die Zukunft

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3. August 1977

Am nächsten Morgen wachte ich auf, als das Sonnenlicht in mein Gesicht strahlte. Genervt hatte ich mich erst noch einige Male hin und her gewälzt, bevor ich es endgültig aufgegeben hatte, noch etwas Schlaf zu bekommen.

Ich drehte mich zu Sirius und sah ihn an. Ich hatte ihn schon lange nicht mehr so friedlich erlebt. Seine Lieder zuckten ab und zu und wenn man genauer hinsah, sah man, dass er im Schlaf leicht sabberte, aber das alles störte mich überhaupt nicht. Ich war einzig und alleine froh, dass er zumindest ab und zu sorgloser schlafen konnte, als sonst.

Ich war gerade im Inbegriff gewesen aufzustehen, als ich auf einmal ein Flattern hörte und wenig später eine Eule am Fenster sitzen sah. Es war eine weiße Schleiereule, die mich mit sanftem Blick aufforderte, ihr den Brief aus dem Schnabel zu nehmen. Schnell raufte ich mich also auf und tat wie sie es wollte, bevor ich ihr kurz am Kopf kraulte, sie sich das Gefieder putzte und schließlich wieder in die Lüfte stieg.

Ich sah den Brief an und erkannte sofort die Handschrift von Sirius Vater, der groß und fett Sirius Orion Black III. auf den Umschlag gekritzelt hatte. Irgendwie fand ich es schon beängstigend, dass Eulen scheinbar immer wussten, wo wir uns aufhielten.

Kurz überlegte ich, ob ich den Brief schon öffnen sollte, während Sirius schlief aber entschied mich dagegen, da ich es selbst auch als Vertrauensbruch sehen würde.

Also krabbelte ich zurück ins Bett und drückte ihm einen Kuss auf die Wange, weswegen er die Nase rümpfte.

„Alles gut?", fragte er mich verschlafen, weswegen ich ihn lieblich anlächelte.

„Es ist ein Brief gekommen.", murmelte ich leise und sofort rieb er sich die Augen, bevor er sich aufsetzte und somit seine Decke etwas nach unten rutschte, weswegen ich seinen freien Oberkörper sah.

„Von wem denn?", fragte er verwirrt und sah auf den Briefumschlag.

„Ich denke, er ist von deinem Vater.", meinte ich ehrlichweise und brachte ihn so zum Seufzen.

„Nicht einmal im Urlaub hat man seine Ruhe vor denen.", murmelte er und nahm mir erst den Briefumschlag weg, bevor er mein Gesicht mit beiden Händen erfasste und mich dann küsste.

Der Kuss war sehr intensiv und ich spürte, wie er mir unter's T-Shirt fuhr, weswegen ich angespannt ausatmete. Mit einem flinken Handgriff hatte er mich auf sich gezogen und so saß ich rücklings auf ihm. Seit wir uns unsere Gefühle gestanden hatten, ging es schon öfter in eine dementsprechende Richtung aber noch nie waren wir so weit, geschweige denn, dass wir in Hogwarts überhaupt oft die nötige Privatsphäre dazu gehabt hätten.

Als Sirius schließlich ebenfalls so ein Seufzen von sich gab, unterbrach ich den Kuss, weswegen er mich direkt fragte, ob er etwas falsch gemacht hatte, aber ich schüttelte schnell den Kopf.

„Du hast nichts falsch gemacht, aber ich... ich bin noch nicht soweit.", murmelte ich peinlich berührt und wollte mich wieder auf meine Bettseite rollen, doch er hielt mich sanft fest: „Dir muss das nicht unangenehm sein. Wir tun nichts, was du nicht willst."

Dann küsste ich ihn noch einmal und murmelte ein „Danke", bevor ich mich dann von ihm herunter rollte und er schließlich seufzend den Briefumschlag wieder in die Hand nahm.

Sirius machte ihn schnell auf und in Windeseile hatte er ihn gelesen.

„Onkel Alphard ist auch tot.", meinte er dann und klang doch tatsächlich etwas bestürzter, als er es bei Walburga getan hatte, „Von Auroren aufgeschnappt, weil sie herausgefunden haben, dass er Mutter fünfgeteilt hat."

THE LIES || s. blackWhere stories live. Discover now